Mobbing am Arbeitsplatz

Hallo, weiß jemand, was der beste Weg ist, um gegen Mobbing am Arbeitsplatz vorzugehen? Mein Schwager musste schon mehrmals den Arbeitgeber wechseln, angeblich wegen Mobbing… langsam wundere ich mich da doch sehr, denn er ist eigentlich ein umgänglicher Mensch… habt ihr eine Idee, was man tun kann? Oder glaubt ihr, es ist nur eine Ausrede, um nicht arbeiten zu müssen?

Hallo,

das klingt mir wirklich nach einer Ausrede.

Das man einmal Mobbing erlebt kann ich mir sehr gut vorstelle, ein zweites mal eventuell noch, aber gar mehrmals halte ich für quasi ausgeschlossen. Und falls doch, liegt es sicherlich nicht an den jeweiligen Arbeitgebern oder Kollegen, sondern man sollte mal in sich gehen, weshalb man diese Reaktionen bekommt.

Gruß,
Steve

Super-Kommentar. Schuld ist das Opfer. Natürlich, das hat die Glaskugel gesagt!

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Der Punkt ist eben: wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, daß man an allen Arbeitsplätzen, an denen man so tätig ist, von angehenden Mobbern umgeben ist, die nur auf die Gelegenheit warten, über den Neuen herzufallen?

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Genau. Und wir wissen ja genau, was da abläuft

manchmal sind es eben die geselligen menschen, die auch nicht gut ankommen… ich weiss wovon ich rede… vllt aber auch so gesellig, dass die arbeit liegen bleibt und die Kollegen sich irgendwie im nachteil fühlen

„Gesellig“ ist ja in Arbeitszeugnissen ein Codewort für Alkoholkonsum :open_mouth:

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Möglich ist beides, aber wie soll man das so aus der Ferne beurteilen können?

Es gibt auch einfach Personen, welche das „geborene Opfer sind“.
Das soll jetzt keine Rechtfertigung für Mobbing sein!

Das Ganze hat auch eine subjektive Komponente. Wer hinter allem immer gleich eine Verschwörung sieht und entsprechend reagiert, kann es auch herausfordern.

MfG Peter(TOO)

Sagt wer?

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Kann man auf jeder Webseite zum Thema Arbeitszeugnis nachlesen.

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Nunja, das sind dann wahrscheinlich auch die Seiten, die behaupten, dass vollste Zufriedenheit eine 1 ist.
Sorry, Steve, du bekommst jetzt meinen Unmut ab, aber die meisten Seiten, die solche Schwurbeleien schreiben, haben null Ahnung von Arbeitszeugnissen.
Arbeitszeugnisse schreiben und Arbeitszeugnisse lesen können ist Handwerk, dass man nicht lernt, indem man ominöse Seiten im Internet besucht.

Data

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Wie gut schätzt Du das ein auf einer Skala von ausgeschlossen | möglich | wahrscheinlich | sicher?

Grüße mki

Ich halte die Wechselgründe für zumindest nicht ausgeschlossen. Jedes mal den Arbeitgeber zu wechseln, ist mit besonders viel Umständen verbunden.

So unbestimmt formuliert kann Mobbing vieles bedeuten. Verstärkende Faktoren sind die Betriebsstruktur und die Konjunktur. Klar ist: Neulinge haben die schlechtesten Karten. Gut möglich, dass es für Deinen Schwager schwer ist, zu wurzeln. Wichtig ist, dass Dein Schwager sein Selbstvertrauen nicht verliert.

Grüße mki

In der Mitte zwischen „ausgeschlossen“ und „möglich“, also „vorstellbar, aber nicht übermäßig wahrscheinlich“. Kennst Du die Geschichte vom Geisterfahrer?

Die Wahrscheinlichkeit in Reihe x-fach Opfer echten Mobbings geworden zu sein, ist minimal. Denn sie sinkt natürlich mit jedem weiteren Fall in Folge dramatisch.

Trotzdem muss es sich hier nicht zwingend um eine billige Ausrede handeln, nicht arbeiten zu wollen. Denn es kann in der Person des Betroffenen ja durchaus Dinge geben, die es ihm unmöglich machen, Fuß in einer Firma zu fassen, dort längerfristig zu bestehen, von den Kollegen als engagiert und sympathisch angenommen zu werden, …

Aufgrund der Häufung der Fälle sollte man ggf. da mal ganz neutral ansetzen. Was wurde konkret als Mobbing empfunden, und aus welchen Situationen heraus ist es entstanden? Hier mal kritisch zu würdigen, was der jeweilige Part des Betroffenen hieran war, könnte weiterhelfen. Ich will echtes Mobbing keinesfalls rechtfertigen, aber es gibt einerseits natürlich Menschen, die mit ihrem eigenen Verhalten bestimmte Reaktionen ihrer Umwelt geradezu heraus fordern, und es gibt auch Menschen mit einem sehr eigenen/eingeschränkten Verständnis von Humor, die sich sehr schnell angegriffen fühlen. Es gibt Choleriker, die sich wegen jeder Kleinigkeit angegriffen fühlen, …

Da bringt es dann wenig, den Rest der Belegschaft diverser Unternehmen an den Pranger zu stellen, sondern da muss man selbst an sich arbeiten, damit es dann bei der nächsten Firma besser läuft.

Ja, kenne ich. Die Berufswelt ist aber eher mit einem Autoscooter zu vergleichen. Vorherrschend sind Zufälligkeiten. Pech wenn´s rummst.

Grüße mki

Hallo,
die beste Methode, dagegen vorzugehen gibt es nicht! Es ist eine an den jeweiligen Einzelfall anpasste Kombination aus (in „steigender Eskalation“ genannter Reihenfolge) klärendem Gespräch mit dem oder den Auslösenden, Hilfeersuchen beim Vorgesetzten, Hilfeersuchen bei dessen Vorgesetzten, Hilfeersuchen beim Betriebsrat, Hilfeersuchen beim Betriebsarzt, Interner Versetzung und schlussendlich „externer Versetzung“, d.h. Arbeitgeberwechsel.

Du siehst an dieser Reihenfolge schon zweierlei:

  • Der Arbeitgeberwechsel kommt zuletzt!
  • Hier steht nix davon, wer hier welchen Anlass zu welcher Art Mobbing gibt.

Es kann also keiner via Ferndiagnose dazu eine „fundierte“ Stellungnahme abgeben.

Gruß vom
Schnabel

Das ändert aber nichts an der Logik einfacher Wahrscheinlichkeitsrechnung, die ich jetzt hoffentlich noch richtig zusammen bekomme (Juristen können ja bekanntlich nicht rechnen):

Wenn die Quote in Firmen als MA gemobbt zu werden im Durchschnitt bei 1/8 liegt (so jedenfalls laut diesem Bericht http://www.spiegel.de/karriere/martin-wehrle-warum-mobbing-opfer-von-chefs-keine-hilfe-erhalten-a-879386.html), dann ist die Wahrscheinlichkeit beim zweiten Mal wieder herein zu fallen 1/8 * 1/8 (Urnenmodell mit Zurücklegen), und diese Kette verlängert sich mit jedem weiteren Arbeitgeberwechsel um ein weiteres 1/8.

Wenn wir jetzt das „mehrmals“ aus der Ausgangsfrage nur mit 4 ansetzen, dann liegen wir bei 1/4096. Ist jetzt nicht gerade viel. Andererseits gerechnet auf 39.000.000 Arbeitnehmer immerhin rund 9.500 „Glückspilze“ in Deutschland.

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Es wäre schön, wenn sich einmal ein Psychologe zu dem Thema melden könnte.

Ich habe auch schon von dieser These gehört, aber ob sie wirklich stimmt, kann ich leider nicht beurteilen.
Ich habe das auch mal von einem Kriminalisten, Polizeipsychologen gehört. (vor ca. fünf Jahren)
Aber vor kurzem hörte ich in einem TV Interview, dass wäre unsinn.

Ich denke traurigerweise könnte etwas Wahrheit in dieser Aussage enthalten sein.
Es gibt ja ziemlich große und muskolöse Menschen, die werden nachts auf der Straße wahrscheinlich seltener als zierlichere Personen als Opfer ausgewählt.

Ähnlich ist es vielleicht auch mit bestimmten Charaktereigenschaften.

Flasche Post?