Du haust alles mögliche durcheinander… sehr schön!
Was haue ich durcheinander?
Was daran hätte sich mit einer 2 geändert?
Ziemlich logisch. Die 2 hätte ich z.B. nur gekriegt, wenn ich
höher gesprungen wäre bzw. nicht vorm Bock gescheut hätte.
Hätte ich in Sport eine 2 gehabt, dann sicherlich auch
deshalb, weil ich allgemein fitter gewesen wäre. Das wiederum
hätte meinen sportlich fitten Mitschülern sicher mehr Anreiz
verschafft, mich in die Mannschaft zu wählen.
Euer Ansatz ist doch, in Sport nicht die Leistung sondern das Bemühen zu bewerten. Hättest du jetzt für das Bemühen bei gleicher Sportlichkeit eine 2 bekommen, hätte das deine Situation inwieweit verbessert?
Mir war die Sportnote letztlich egal. Ich wollte nur mal
darstellen, was ich in Bezug auf Sport für ein Kind war. Und
dass das nicht wirklich zu meinem Leben jetzt (in Bezug auf
Sport) passt. Wie sehr sich die Gegebenheiten doch ändern
können, wenn nicht Zwang und Druck dahinter stehen, sondern
eigener Antrieb. Jetzt verstanden?
Und wieso gilt das nur für Sport und nicht für Deutsch oder Kunst?
Was hat das mit dem Sportunterricht zu tun?
Sportunterricht soll sportliche Betätigung erwirken.
Warum hat Sportunterricht eine andere Aufgabe als die anderen Fächer und wo steht das?
Das hat
er bei mir nicht geschafft. Das Hobby dagegen hat es
geschafft. Fazit: Schlechter Sportunterricht. Und
Sportunterricht ist u.a. deshalb schlecht, weil er wenig Zeit
auf Übung und Verbesserung verwendet und viel Zeit auf
Kontrolle und Wettkampf. Soviele Einzelnoten wie in Sport
hatte ich in keinem anderen Fach.
Das ist jetzt Kritik an deinem Sportunterricht und nicht grundsätzlich an der Leistungsbeurteilung in Sport, oder?
Komm vom Begriff „Begabung“ weg. Wenn eine Fremdsprache
eingeführt wird, ist sie erstmal für alle neu. Wenn Funktionen
eingeführt werden, sind sie erstmal für alle neu. Die
Voraussetzungen sind die gleichen. Es wird was erklärt,
gelernt, wiederholt, geübt, geprüft. Im Sport wurde nur
geprüft.
Also hat euch niemand eine Rolle vorwärts gezeigt, sondern einfach nur gesagt, mach eine und die Ausführung dann bewertet? Okay, das ist tatsächlich mies, hat aber immer noch nichts mit der Beurteilung von Leistung und nicht von Bemühen zu tun.
Noten sind im Übrigen abhängig von der Bewertungsskala. Du
kannst Noten verteilen in Abhängigkeit von einem
Erwartungshorizont, in Abhängigkeit von den Leistungen
innerhalb einer Gruppe (bspw. das Bewertungssystem A-E) und im
Vergleich zur eigenen Leistung an einem früheren Zeitpunkt.
Für dich scheint es aber nur den Erwartungshorizont als einzig
gangbaren Vergleichsmaßstab zu geben. Pädagogik ist mehr als
das!
Also wenn die anderen nur schlecht genug sind, bekomme ich für eine mässige Leistung gute Noten. Warum ist das pädagogisch? Oder wenn mir alles zufliegt und ich nicht lerne, bekomme ich eine schlechte Note, weil ich mich nicht bemühe? Noten müssen also gar nicht vergleichbar sein?
Du solltest Argumentieren üben.
Oohhhh.
Nicht WEGEN den Noten war der
Sportunterricht schlecht, sondern weil der Sportunterricht
schlecht war, hatten die Noten eher wenig Aussagewert.
Die Forderung war aber doch, die Noten nach Bemühen zu vergeben. Einzig und allein das habe ich in Frage gestellt. Die Qualität deines Sportunterrichts wollte ich nicht diskutieren.
In klassischen Lernfächern wird dagegen genau sowas gemacht.
Es wird erklärt, wie eine Nullstellenberechnung funktioniert.
Es wird vorgemacht. Es wird geübt, immer und immer wieder. Und
die Punkte gibts auf den Rechenweg, nicht auf das bloße
Ergebnis.Auch der Rechenweg ist eine Leistung und kein Bemühen.
Es geht nicht ums Bemühen.
Die von mir in Frage gestellte Äusserung war: eine
Benotung, die mehr berücksichtigt, wenn sich ein Schüler
wirklich bemüht und die eigene Leistung verbessert. … mehr auf http://w-w-w.ms/a5fxs1
Es geht darum, Zeit und Möglichkeit
zu geben, Dinge zu üben und zu verbessern, Fehler auszumerzen,
Dinge zu analysieren und zu verstehen. Die Zeit hast du in
Mathe, Englisch und co. zu Hauf! In Sport nicht.
In deinem Sportunterricht nicht. In meinem schon.
In Kunst und
Musik teils auch nicht. Weil das die Fächer sind, in denen dir
nicht erklärt wird, warum dein Bild, dein Gesang und dein
Hochsprung zu wünschen übrig lassen und was du anders machen
könntest.
Wie gesagt: Deine Erfahrung. Ich habe solches und solches erlebt.
Nochmal: Es geht nicht ums Bemühen.
s.o.
Das wäre so wie
Mitarbeitsnoten, die nur davon abhängen, wie oft sich jemand
meldet aber nicht, was er dabei von sich gibt! Aber Qualität
zu fordern setzt immer Voraus, auch Input zur Erreichung
dieser Qualität zur Verfügung zu stellen. Ist in Sport nicht
geschehen.
s.o
Wieso? Genau genommen kannst du jemandem eine hieb- und
stichfeste Anleitung schreiben, wie er eine Nullstelle
berechnen soll, wenn du nur genug Arbeit reinstecken willst.
Ab einem gewissen Level funktioniert Auswendiglernen nicht mehr.
Das ist dann wie stures Auswendiglernen. Training im Sport ist
da mit viel mehr Evaluation und Ausprobieren verbunden.
Dann sind Trainer also überflüssig?
Ich
würde mir manchmal wünschen, meinen Tanzschülern einfach
„Vokabeln“ oder „mustergültige Rechenwege“ vorsetzen zu
können. Stattdessen kann ich manchmal endlos an ein und
demselben Tänzer rumbasteln, bis er die Technik für den
Grundschritt so beherrscht, dass er einigermaßen flüssig
tanzen kann. Und jedermans Probleme sind anders. Schema F
funktioniert da seltenst.
Du hast komische Vorstellungen von Sprachen und Naturwissenschaften.
Schlussendlich können wir konstatieren: Dein Sportunterricht war schlecht, was aber gar nicht mein Thema war.
Gruß
TET