Mobbing in der Oberstufe-was tun?

Liebe Experten,
ich suche auf diesem Wege einen Rat. Undzwar besucht meine Tochter die gymnasiale Oberstufe und fühlt sich dort gar nicht wohl. Sie leidet unter Mobbing attacken ihrer Mitschüler und Mitschülerinnen. Schon in der Grundschule hatte sie mit Ausgrenzung zu kämpfen. ich habe Angst, dass ich es noch schlimmer mache, wenn ich mich als Mutter einmische…
Habt ihr ähnliche Erfahungen gemacht und/oder könnt mir Tipps geben, wie ich ihr helfen kann? Ich danke euch!
Erika

Mobbing in der Schule ist nicht so ganz mein Thema
aber ich kann dir einige Empfehlungen geben:
1.Als Elternteil - Dein Kind scheint von anderen Schülern gemobbt zu werden.
1.a. rede mit deinem Kind (so es sich nicht pubertär verschließt) und versuch herauszubekommen, wer die Peiniger sind und wie sie agieren.
1.b. gehe auf die Schulleitung zu und frage nach einem Vertrauenslehrer, den du allein oder mit dem kind aufsuchst und dem die übergriffe geschildert werden.
1.c. rege an einen gesonderten Elternabend um auch andere Eltern zu informieren, daß da was falsch läuft.
1.d. finde heraus welche Lehrer weggucken und welche dem Thema aufgeschlossen sind.
1.e. rege einen Gesprächskreis an, in dem Lehrer, Eltern, die Mobber (=Schüler)und die betroffenen Kinder zusammen über das Problem reden. versuche die
Übergriffe zu beschreiben und auf die Eltern der Mobber (=Schüler) und die Mobber einzuwirken, dass das aufhört.

… 3.6. schalte den schulpsychologischen Dienst ein

  • schlimmstenfalls erstatte Anzeige auf Körperverletzung - auch wenn die Mobber noch minderjährig sind wird sich die Polizei einschalten und mit den Eltern der Früchtchen kurzschliessen, manchmal ist das ganz hilfreich !

gruß
michael

Hallo Erika,

ich habe damals selbst Erfahrung mit Mobbing gemacht,daher kann ich dir einige Tipps geben.

Natürlich möchte sich ein Elternteil nicht gern einmischen aber ich gebe dir den Tipp misch dich ein!

Zuerst würde ich mal mit dem Klassenlehrer sprechen und ihn mal damit konfrontieren was in seiner Klasse abgeht.
Entweder merkt er nix von diesem Mobbing oder er ignoriert es.
Wenn der Klassenlehrer nichts tun sollte geh zum Direktor und sag ihm das der Klassenlehrer nichts tut.
Sollte der Direktor auch nix tun dann wende dich ans Schulamt und an die Presse,dann wird er nämlich was tun müssen.
Das beste für deine Tochter wäre das sie entweder die Klasse oder die Schule wechselt,denn in der jetzigen Situation ist das nicht gut für Sie,ihre Gesundheit leidet darunter.

Nimm am besten deine Tochter mit zu den Gesprächen,sie soll ruhig mit den Namen rausrücken wer sie mobbt,denn für solche Schüler sollte man einen Schulverweis aussprechen.

Ich hoffe ich konnte dir helfen.

Hallo Erika,
leider haben Sie nicht geschrieben, in welcher Form Ihre Tochter gemobbt wird …
So kann ich leider nur allgemein auf die Frage eingehen!
Immer einmischen!!!
Meinem Sohn war es auch manchmal peinlich, wenn ich mal wieder in der Schule „aufgeschlagen“ bin. Aber hinterher war er mir Dankbar :smile:
Lehrer ansprechen, Rektor informieren und Vertrauenslehrer einschalten.
Ihre Tochter muss auf jeden Fall ein „Mobbing-Tagebuch“ führen!
Alle Vorkommnisse notieren, Zeugen angeben, Datum und Uhrzeit festhalten.
Wir müssen endlich anfangen, aus der Opferrolle heraus zu kommen!
Wenn es auch zu schriftlichen Angriffen und Attacken im Internet kommt, alles sammeln und dem Tagebuch hinzufügen.
Mit dem Vertrauenlehrer einen Info-Unterricht über Mobbing anbieten. Die meisten Täter sind sich nicht bewußt, dass Mobbing oft Grund eines Suizid ist.
So weit darf es nicht kommen!!!
Die Verursacher direkt ansprechen und nach der Motivation fragen. Meist sind diese „Coolen Typen“ nur in der Gruppe stark. Dann hilft nur das, was im Leben immer hilft:
Den Stärksten rausholen, und mit ihm anfangen!
Bitte halten Sie mich auf dem Laufenden!
Viel Kraft und alles Liebe

Hallo,

wenn man Angst hat Mobbing zu verschlimmern, sollte man sich fragen, was es bringt, wenn man untätig bleibt.

In der Regel ändert sich gar nichts und dasKind/Jugendlicher bringt halt die Schule irgendwie hinter sich.

Zuerst sucht man das Gespräch mit dem Klassenlehrer/in
und berichtet was vorgefallen ist und ersucht (da man nicht als Bittsteller auftritt, bittet man auch nicht)
um zügige Abhilfe.

Unbedingt ein Mobbingtagebuch anlegen, indem man fest hält, wann, was, wo, durch wen, wie passiert ist oder was von wem gesagt oder getan wurde.
Je detailierter, desto besser.

Reagiert der Lehrer nicht, muss man die Schulleitung informieren.
Will sich gar keiner kümmern, was durchaus nicht mal selten vorkommt, kann man eine Aufsichtsbeschwerde einreichen.
Leider ist es in der Regel so, das immer die Opfer gehen müssen, wenn sich nichts ändert.
Somit sollte man um die Lernfreude zu erhalten, die doch stark vom Lernklima abhängt auch einen Schulwechsel in betracht ziehen.

Zusätzlich sollte der Jugendliche insgesamt aufgebaut werden. Ist es finanziell möglich eventuell ein Wing Tsun Kurs oder Selbstverteidigungskurs, wo neben dem Körper auch am Selbstbewußtsein gearbeitet wird, anbieten.

Lesestoff und Tips findet man auf Foren und Seiten bei:

LOA- Lernen ohne Angst
Mobbing-Portal - Schüler gegen Mobbing
oder die emgs

Viele Grüße
tina

Hallo Erika,

ist deine Tochter auch zwischen Grundschulzeit und Gymnasialer Oberstufe gemobbt worden?

Ich frage deshalb, weil Menschen die über einen längeren Zeitraum ausgegrenzt werden, bestimmte Verhaltensweisen entwickeln können, die ein Mobbingproblem eher verstärken.

…ich habe Angst, dass ich es noch
schlimmer mache, wenn ich mich als Mutter einmische…

Diese Angst ist absolut gerechtfertigt.

Ich arbeit seit nun 9 Jahren als Schulsozialarbeiter und habe eben seit dieser Zeit unzählige Fälle von Mobbing „bearbeitet“. In allen mir bekannten Fällen hat sich das Mobbing, wenn sich Eltern eingemischt haben verschlimmert. Dies wird auch von einer wissenschaftlichen Untersuchung in über 1000 Fällen bestätigt. Das Mobbing wurde in 100% der Fälle in denen sich Eltern eingemischt haben, schlimmer.

Frage ist aber: was tun?

Am besten du wendest dich an den Schulsozialarbeiter vor Ort, sollte es den oder die nicht geben an die Lehrerin + (wichtig) Schulleitung. In den wissenschaftlichen Untersuchungen wurden Mobbingfälle, in denen sich Eltern nur an die Lehrer wendeten, kaum erfolgreich bearbeitet.

Ich arbeite hauptsächlich mit der No Blame Approach Methode und habe damit beachtliche Erfolge. Doch das nutzt dir nix, wenn damit keiner an der Schule arbeitet.

Geh am besten zunächst an die Schulleitung und den Klassenlehrer und wenn das nix nutzt darft du mir gerne eine E-Mail schreiben.

Liebe Grüße

Stefan

PS: Unter „Einmischen“ versteht ich die Konfrontation mit den Mobber oder deren Eltern. Nicht das Gespräch mit der Schulleitung und dem Lehrer.
Aber komm da nicht, wie empfohlen mit Konfrontation. Manche Schüler werden so raffiniert gemobbt, dass es die Lehrer nicht mitbekommen. Das darf man denen erstmal nicht übel nehmen!!!

Moin Buentchen, Ausgrenzung ist meist eine Jahre lange frühe Entwicklung, von Kindheit an eine Spaltung „durch- erlebt“ und darum Vertrauen nur im Kleinen gewährleistet ist. Sogenannte normfit Bürger spüren das Unterbewusst; können aber auch nicht offen darauf eingehen- so entstehen durch Unsicherheit, ablehnende gg. Meinungen. Also wer sich öffnen kann und unbefangen ehrlich auf die Neugierde der Anderen eingeht, erklärt warum und weshalb, wird mit Sicherheit an- und aufgenommen: weil Angriffsflächen so entschärft werden. Obwohl jeder Mensch individuell alleine ist, ist der Gruppenzwang der Art übermächtig, für die Masse nicht begreifbar. Alles ist von einander abhängig und nichts alleine, alles im Zusammenhang, wer das erfasst wird Mitwirkender und kann anders als nur von sich aus reagieren. Und als Team macht auch eine Mutter gute Punkte; nur nicht den berühmten Schulmeister Zeigefinger vorhalten, sondern durch Dick und Dünn als Kameraden begleiten: so entsteht automatisch Anerkennung, auch mit verschiedenen Ansichten. Hauptsache die allg. Interessen werden )auch( berücksichtigt: denn alle haben Tabus über die man nicht…? Damit ist man integriert, jedermann Beachtung schenken. (auch Gaunern gebührend begegnen !) im Multikult sind Lehrer nicht mehr das was anfangs war. Der Mensch vergisst vor lauter Zahlen die Natur und somit das geniessen mit Gewissen. Wer weiss was er ist, braucht niemand, ist das die Frage ? Nein, jeder ist der Nächste als Bruder und Schwester. Matschos einfach ausweichen, denn Streit erübrigt sich: der, der es sagt ist das auch. Friede mit Euch, moobikto

Hallo,

Mobbing ist immer ein ernstes Thema. Hat Deine Tochter eine beste Freundin, die du evtl. nach dem Grund fragen könntest, warum sie gemobbt wird?
In jeder Schule gibt es inzwischen sog. Konflikt-berater bzw. Vertrauenslehrer. Evtl. erkundigst du dich dort einmal.
Du hast wohl recht mit der Annahme, dass es bei deiner Einmischung nur noch schlimmer werden kann.
Unterstütze deine Tochter so gut es geht.
Ich hoffe, damit wenigstens etwas geholfen zu haben und würde mich freuen, vom weiteren Verlauf zu hören.
Kopf hoch!!
LG
Sabine Kruse

PS: Unter „Einmischen“ versteht ich die Konfrontation mit den Mobber oder deren Eltern. Nicht das Gespräch mit der Schulleitung und dem Lehrer.
Aber komm da nicht, wie empfohlen mit Konfrontation. Manche Schüler werden so raffiniert gemobbt, dass es die Lehrer nicht mitbekommen. Das darf man denen erstmal nicht übel nehmen!!!

Und hier noch ein link:
http://www.mobbing-wiki.de/index.php?title=Eltern

die ganze homepage: www.mobbing-wiki.de
LG
Stefan

Um Rat zu geben müßte man Konkretes wissen. Nur auf Verdacht kann man keine Ferndiagnose stellen.

Wenn gemobbt wird, muß man die Ursachen kennen um eine paßgenaue Strategie zu entwickeln. Und nicht alles was nach Mobbing aussieht, ist wirklich Mobbing.

Es ist zwar schön sich mit anderen Eltern auszutauschen, aber am Ende hat Deine Tochter das Problem und muß eine Lösung finden. Wer vergleichbare Erfahrungen nicht gemacht hat, kann keinen Rat geben, woher denn auch.

Es wäre von Bedeutung zu wissen wie Deine Tochter dazu steht, ob sie Deine Unterstützung möchte. Ab einem gewissen Alter gehen junge Menschen ihre eigenen Wege. Da möchten die nicht, dass sich die Eltern einmischen.

An Schulen gibt es Vertrauenslehrer und Beratungsangebote, z.B. Schülersprechstunde. Vielleicht findet Deine Tochter dort einen Ansprechpartner. Ich hoffe, sie hat Freunde an der Schule? So was stützt.

Ich würde in jedem Fall mit den Lehrern sprechen und beim Elternabend die Verursacher beim Namen nennen. Vielleicht hilft das.Mehr weiß ich dazu auch nicht zu sagen.

Liebe Grüße, Gerti

Hallo.
Meine Tochter ist jetzt 23. Da habe ich auch so allerhand mit machen müssen, während ihrer Schulzeit. Ich habe es immer so gehalten, dass ich bei Problemen meine Tochter gefragt habe, was sie vorschlägt. Damit bin ich nach meiner Erfahrung immer richtig gefahren.

Soll ich mit dem Lehrer reden?
Soll ich mit dem Kind reden?
Soll ich zu den Eltern des Kindes?
Und, nicht vergessen, die Gegenseite immer zuerst ihre Sicht darstellen lassen…!

Allein, dass sie wußte, Mama steht hinter ihr, hat oft die Probleme von allein lösen lassen. Und wenn nicht, bin ich der Bitte meiner Tochter nach, was am Ende selten vorkam.
Es hat immer gut funktioniert.
Viel Glück - Helena

Sehr geehrte Frau Erika,

es ist schon dramatisch, wenn Ihre Tochter so im „Rampenlicht“ steht.

Ob es sich tatsächlich um Mobbing handelt, kann ich Ihnen bei so wenig Informationen nicht bestätigen.

Was würde ich tun?

  1. Im Gespräch mit Tochter, Lehrer, Schul-Sozialarbeiter und evtl. einzelnen „Tätern“ klären, was das Verhalten auslösen könnte.

  2. Prüfen, in wieweit es an der Schule eine qualifizierte Bearbeitung von solchen Fällen gibt.

  3. Kontakt zu einem Schulpsychologen suchen; klären, inwieweit Ihre Tochter bereits Schaden genommen hat.

  4. Wie alt ist Ihre Tochter? Es gibt durchaus ein Alter und einen Reifegrad, in dem ein Schulwechsel die Lösung sein kann. Nur ist die Chance groß, dass es genau so weitergeht, wenn Ihre Tochter die möglicherweise auslösenden Eigenschaften unverändert mitbringt.

  5. Ein Training, ein Coaching oder eine Therapie ansteuern, in dem/der das „Immunsystem“ gegen die betreffenden Verhaltensweisen gestärkt wird.

Weil ein Schulwechsel in der Oberstufe recht erfolgskritisch sein kann, würde ich den Punkt 4 ausschließen.

Konnte ich Ihnen ersten Rat geben?

Mit freundlichen Grüßen aus dem Südwesten

Ihr Martin Adler