Mobbing - wo endet die Macht der Betriebsräte?

Hallo,

was sollte Geschäftsleiter oder deren Vertreter veranlassen sich vor ihren Betriebsräten zu fürchten, wenn sie faktisch kein Gesetz dazu veranlasst?

Eine Frage die auch Mitarbeiter beschäftigt, wenn sie ins Räderwerk ihrer Fachvorgesetzen (FV) geraten. Würden sich die FV´s das überhaupt trauen, wenn die Geschäftsleiter ein Auge darauf hätten? Krähen unter sich…

Wer glaubt zudem, dass den Betriebsräten von Gesetzesseite eine besondere Kompetenz mit Drohwirkung zusteht, die Betriebsräte ungeachtet der Person verpflichtet, im Sinne des (beschädigten) Mitarbeiters tätig zu werden? Bestünde nicht dann für die von Mobbing betroffenen Mitarbeiter auch ein gesetzesrechtlicher Anspruch, Betriebräte zu u.U. zu verklagen, wenn sie sich nicht für ihre Mitarbeiter einesetzen? Gibt´s das überhaupt? Wären Mobbingübergriffe dann überhaupt noch denkbar, wenn es so wäre? Aber immer liest oder hört man, im Falle von Mobbingvorwürfen gut gemeinte Ratschläge wie diesen: Ach, weiß´te?! Warst Du denn nicht schon beim Betrtiebsrat? Wenn ein Pfarrer, ein Holzjesus, vielleicht auch eine Smartphone-App doch eigentlich nicht auch mehr versprechen kann?

Verschafft der unbedingte Glaube an den Einfluss der Betriebsräte den Betriebsräte nicht unbeschränkten Einfluss auf die Mitarbeiter? Bock zum Gärtner gemacht…

Gruß mki

Ich glaube das.

Frag Tante Google „Aufgaben Betriebsrat“ dann müssen wir hier nicht soviel schreiben.

Hallo,

ein bisschen viel „hätte“, „glaubt Ihr …“ und auch „wenn …“

Sagen wir mal so. Der Betriebsrat ist nicht der „große Bruder“, den man holt und „der jetzt Euch alle verhaut“, bzw. der Superheld, der Alles regelt und glatt zieht - kann er auch gar nicht sein, auch wenn Viele das glauben …

Gruß
Jörg Zabel

Hallo!

Anscheinend bist du schon soweit mit deinem Gefühl der Ohnmacht, dass du nicht mehr an die Wirkung von Gesprächen glaubst, sondern nur noch an die Macht von Gesetzen.
Das Gefühl kenne ich.

Dennoch: Gesetze und Urteile führen nicht dazu, dass ein Mobbingopfer plötzlich von den Mobbern respektiert wird. Meistens geht der Gemobbte, das ist selten anders gewesen (aber möglich, bspw. war es bei mir so).

Ein aktiver, engagierter Betriebsrat hat durchaus Einfluss, darüberhinaus auch noch Ideen, was der Gemobbte noch tun kann, wer noch ins Boot geholt werden kann, welche Maßnahmen ergriffen werden können. Er ist auch dafür da, dem Gemobbten eine andere Perspektive zu ermöglichen, an seine eigene Wirksamkeit zu glauben, etc.

Deine Beschreibungen sind mir noch viel zu unkonkret, als dass ich da sehe, wie dir von hier aus geholfen werden kann. Aber Gesetze allein werden dich nicht weiterbringen.

Gruß

Ich glaube das auch. Betriebsräte sind letztendlich dafür da, das Ungleichgewicht zwischen „Chefs“ und „Abhängigen“ ein bisschen auzugleichen.
Wie sie das im Einzelfall tun, ist vermutlich abhängig von der Situation des abhängig Beschäftigten und dem Verhalten der Betriebsführung…
Wenn Du Dich vorm Betriebsrat fürchtest, ist das wohl kein Problem des Betriebsrats, sondern nur Deins.

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Uuuuh.

Hallo,

die Rechte einzelner Betriebsratsmitglieder sowie des Gremiums insgesamt bei Angelegenheiten des Individualarbeitsrechts sind in den §§ 81 - 86a BetrVG festgelegt.
http://www.gesetze-im-internet.de/betrvg/BJNR000130972.html#BJNR000130972BJNG001402308

Nachdem Deine Angaben keinerlei konkrete Fallschilderung enthalten, kann es nur so als allgemeiner Rundumschlag ohne jegliche rechtliche Kenntnisse über tatsächliche Handlungsmöglichkeiten des BR angesehen werden.
Deswegen nur so viel:

  • BR-Mitglieder sind zumindest in Teilen durchaus so geschult, daß sie erkennen können, daß in den meisten Fällen, bei denen der Begriff „Mobbing“ fällt, kein wirklicher Mobbingtatbestand dahintersteht.
  • Betriebsräte haften grundsätzlich auch für Fehlhandlungen bzw. Falschberatung gem. § 823 BGB. Allerdings ist die Haftung aus gutem Grund stark eingeschränkt. Guckst du zB hier:
    https://www.betriebsrat.de/portal/betriebsratslexikon/H/haftung-betriebsrat.html

&Tschüß
Wolfgang