Mobile Wallbox / Solar laden

Moin,
wir überlegen ein e-Auto an zu schaffen.
Solaranlage mit Speicher kommt nächsten Monat.
Vor ein paar Tagen war einer von der Elt. Firma da, der fragte ob wir ein Auto laden möchten.
Da war unser Auto noch ok, also haben wir das verneint ohne groß nach zu denken.
Nun könnte das aber plötzlich schnell wahr werden.
Problem: ich habe keinen Kraftstrom in der Garage.
Könnte aber aus dem HW Raum, mit seperat gesicherter Steckdose für WaschMasch und Trockner
vermutlich 3 verschiedene Phasen + 0 + Erde in die Garage legen. Der Trockner wird eh nicht mehr verwendet. Für Urlaub wäre GAAAAAAANZ wichtig, mit 220 V laden zu können.
meine Recherchen haben ergeben das es s.g. mobile Wallboxen gibt.
Kennt sich einer aus?
Im Idealfall kann ich die ‚Wallbox‘

  • an 220 und an 400V anschließen (wie mein Schweissgerät)
  • aus der Solaranlage bzw dessen Batterie betreiben
  • überall mit hin nehmen
  • den Verbrauch des ladens ablesen (kostenerstattung an Steckdoesengeber)
  • alle Autotypen laden egal ob Kia/Poolstar/vw/Tesla/…
  • bezahlbar sein (gefördert?)

Tante Google bring überwiegend Werbung von Herstellern, oft feste Geräte obwohl ich nach mobil suche.
Vllt hat ja einer so etwas.

Warum wollte der Elt. (der die Solaranlage anklemmt) das wissen?

Danke

Weil er dann eine Wallbox angeboten hätte, die kompatibel mit der PV-Anlage ist - und deswegen meist auch ziemlich überzogen teuer ist.
Die meisten Wallboxen können von extern angesteuert werden. Die meisten PV-Anlagen können nach außen kommunizieren. Aber es gibt keinen Standard, dass die beiden Geräte sich wirklich verstehen.

Aus drei Wechselstromkreisen darf kein Drehstromkreis gebildet werden.

Oft gibt es die beim Fahrzeugkauf dazu.
Wenn du keine öffentliche Ladestelle nutzen kannst oder möchtest (Achtung, Tarifdschungel!), wäre ein mobiler Ladeadapter mit wechselbaren Steckern sinnvoll.

Mit 230 V an einer Haushaltssteckdose laden bedeutet, dass du nur mit 2,3 kW laden wirst.
Damit lädst du in einer Stunde Strom für etwa 10 bis 15 Kilometer Fahrt.
Mit 400 V und 16 A kannst du 11 kW laden - pro Stunde 50 bis 70 Kilometer Fahrt.

1 Like

Ach so, was heißt das:

Es geht ums Überschussladen. Deine PV-Anlage wird regelmäßig eine Menge Energie für wenig Geld ins Stromnetz einspeisen. Und wenn du dein Auto „unintelligent“ an die Ladesteckdose steckst, wird es strunzdumm mit vollen 11 kW laden. Dabei könnte man doch besser nur so viel Leistung in den Autoakku stecken, wie gerade vom Dach kommt.
Deine PV Anlage misst, dass gerade 5 kW ins Netz gehen. Dies PV-Anlage sagt der Wallbox: „Nimm dir 5 kW, die sind umsonst!“ Die Wallbox sendet dann ans Auto „Jetzt bitte 6 Ampere dreiphasig laden“.

Du wirst dann beim Einstecken auswählen:

  • so schnell wie möglich laden
  • lade den Überschuss, aber mindestens mit x kW
  • lade nur den Überschuss

Das Auto aus dem PV-Speicher zu versorgen sollte vermieden werden.
Erst lädt man mit Verlusten einen Akku im Haus, dann wird dem Akku diese Energie wieder entzogen, in Wechselstrom umgewandelt, zum Auto geschickt und dort zurück in Gleichstrom gewandelt und wieder in einen Akku geladen - nicht wirklich sinnvoll.

1 Like

Danke erstmal…
kompatibel mit PV Anlage …
Wenn es keine einheitliche Schnittstelle gibt, ist die das individuell oder gibt es 2, 3, 4 verschiedene.
Wonach muß man suchen um heraus zu bekommen ob PV und mobile Wallbox sich verstehen?

Der Witz ist, dass fast alle Geräte „Modbus“ sprechen. Das ist ein Industriestandard aus den 80er Jahren. Einige in der 2-Draht-Variante „RTU“, andere in der Netzwerkvariante „TCP“.

Alles gut? Nö.
Modbus ist nur die Schnittstelle, nicht aber die Sprache. Meine PV-Anlage hält den Wert „Momentanleistung“ im Speicherfach 37113 vor. Die Wallbox will aber vielleicht das Speicherfach 10231 auslesen, weil das der Wallboxhersteller so vorsieht.

Es passt also nichts zusammen, was nicht ausdrücklich dafür konstruiert und programmiert wurde.
Und wenn man eine Wallbox mit Selbstverbrauch-Optimierung haben will, dann kauft man die entweder genau passend zur PV-Anlage (meist vom selben Hersteller), oder der Wallboxhersteller liefert ein eigenes Messgerät mit, um die Leistung am Zähler zu messen.

Ich habe einen Kunden, der hat einen elektronischen Zähler der Stadtwerke. Dessen frei zugängliche Schnittstelle hat Infrarotimpulse, liefert alle zwei Sekunden die Leistung. Schnittstelle ist D0, Sprache ist SML in der Version 1.04.
Er hat eine PV-Anlage von Huawei mit Speicher. Die hat ein eigenes Messgerät, um die Leistung zu erfassen. Dieses läuft über Modbus RTU (nicht dokumentierte Register) und sagt dem Wechselrichter, was er tun soll.
Am Wechselrichter hängt ein „Dongle“, der auch Modbus TCP kann und im Heimnetz zur Verfügung stellt.

Die Wallbox ist von Zappi - und weil die weder auf die Modbus TCP, die Modbus RTU noch die SML Daten zugreifen kann, mussten dafür nochmal drei Stromsensoren am Zähler installiert werden.

Wenn der Kunde nun noch einen Heizstab zur Trinkwassererwärmung über die PV-Anlage ansteuern wollte, dann müsste ich nach jetzigem Stand NOCHMALS ein Messgerät am Zähler installieren.

Völliger Blödsinn.

Aber ich hoffe, bald eine Lösung zu finden.

Moin,

Man kann es auch einfacher haben, allerdings deutlich weniger komfortabel. Unsere Wallbox ist einfach und günstig. Die Leistung kann man intern mit einem Schalter vorwählen, wir haben rund 4,3 kW ausgewählt. Das ist so die niedrigste Leistung, die unsere ZOE akzeptiert.
Dazu haben wir noch einen Notladeziegel, das ist dann eine Art von einfacher mobiler Wallbox.

Da unsere PV akzeptabel schnell die 5 kW Leistung erreicht und wir aufwändige Technik nicht haben, nutzen wir den Energiemanager brain 0.9. :wink: Letztlich hängt sehr viel von der PV und den Laufleistungen des BEV selber ab. Und auch davon, was das Haus selber für sich beansprucht.

-Luno

…muss die Wallbox eigentlich gar nicht sein. Sie fragt nämlich nicht nach dem, was die Solaranlage grad produziert, sondern nach dem, was gerade von der Produktion übrig ist, wenn der Hausverbrauch abgezogen ist. Und diese Information bekommt sie vom SmartEnergyMeter. Es gibt allerdings Wechselrichter, die diese Information ebenfalls (durch auslesen des SmartEnergyMeters) bereitstellen.

Aber du denkst vielleicht auch noch zu kurz - wenn man schon mit Solarstrom laden will, dann auch gleich mit richtig Luxus. Also sollte die Wallbox auch gleich den eventuell vorhandenen Speicher der Solaranlage abfragen können und je nach Wunsch dessen Ladung ins Auto verschieben oder eben auch nicht. Und die Wallbox könnte auch das Auto bis zu einem Mindeststand aufladen und den Rest nur dann, wenn die Sonne scheint - dann muss sie auch noch den Ladezustand des Autos abfragen können. Und die Wallbox könnte auch zur Akkuschonung normalerweise mit einphasig 6A laden und nur im Bedarfsfall mit den vollen 11kW. Und wenn schon zwei Anschlüsse geplant sind, wäre auch denkbar, dass man das eine Fahrzeug bevorzugen möchte. Und wie steht es eigentlich mit einem eingebauten Zähler für Gäste/Nachbarn?

Man kann sich richtig auslassen, das kostet aber natürlich auch was. Und man muss sich damit befassen - einfach nur anstöpseln reicht in dem Fall nicht. Falls du neugierig bist: auf https://openwb.de/main/?page_id=31 gibt es eine Liste mit Features und kompatiblen Autos und Solaranlagen.

Auf jeden Fall solltest du aber neben einem eigenen Starkstromanschluss vom Verteilerkasten eine Netzwerkleitung vorsehen. Auch andere Wallboxen können über dein Netzwerk auf Wechselrichter etc. zugreifen. Oder Informationen über den Ladezustand des PKW liefern. Oder darüber gesteuert werden. Oder was auch immer.

1 Like

Danke! Aber mit all (meinen) anderen Baustellen bin ich damit überfordert.
Habe gerade mal nachgesehen
Mein Wechselrichter wird ein Q.VOLT HYB-G3 3P, Der Speicher ein Q.SAVE G3

Wir fahren nicht mehr viel.
6-8 * im Jahr ca 250 km, dann sollte der Akku voll sein,
Am Zielort haben wir eine wackelige 220 Volt Hausinstallation, da kommt schon mal die Sicherung wenn der Rasenmäher im hohen Gras steht. Aber da sind dann auch 48 Stunden Zeit, die Ladegeschwindigkeit ist nicht so wichtig. Daher braucher ich eine mobile Box, die auch 220 V kann!

Sonnst 1-30 KM, längst nicht jeden Tag. Da reicht warscheinlich 1 einigermassen sonniger Tag in 14 Tagen um die Kiste wieder auf ihre 80 % auf zu laden.

Aber das dann aus der PV und nicht aus dem Speicher bzw vom E-Werk wäre schon reizvoll.

Könnt Ihe was empfehlen oder von einem Model abraten?

Wir legen immer zwei. Eine für Netzwerk, eine für anderes. Modbus RTU, potentialfreie Kontakte, …

Meinst den vom Netzbetreiber oder den der Solaranlage?

Ist ja beides nicht so einfach.

Ich warte momentan auf die Entwicklung eines D0 Lesekopfes mit integrierter Auswertelogik und ModbusTCP. Ein Hersteller ist gerade dabei, sagt er.

Gute Idee. Werde ich mir merken.

Der Netzbetreiber stellt ja nur den Zähler, der ist nicht im mindesten smart und viel zu grob an der (optischen) Schnittstelle. Ich meinte den der Solaranlage. Ist der nicht zwingend dabei?

Wenn man gut voraus plant, kann man das mit dem Ladeziegel machen. Ganz ohne Wallbox - Außensteckdose reicht. Wichtig wäre dann eine Einstellmöglichkeit am Fahrzeug, die Ladung auf 80% zu begrenzen. Jedesmal voll laden macht den Akku kaputt.

Übrigens macht man das mit einem E-Auto anders als mit einem Verbrenner: man wartet nicht, bis der Akku leer ist. Man hält ihn immer kurz vor den 80%, schließt also jede Nacht / bei jeder längeren Standzeit zu Hause an. Und genau das kann man mit einer intelligenten WALLBOX (Ladeziegel können sowas nicht, die sind allesamt dumm) ausnutzen, um zum Beispiel immer auf 50…60% zu laden und auf 80% nur dann, wenn überschüssige Energie vom Dach zur Verfügung steht.

Deine Lösung wäre also sinnvollerweise, einen Ladeziegel für 230V permanent im Kofferraum zu haben, zusammen mit dem Ladekabel für 11kW AC (oder 22kW, wenn das Auto das kann). Und zu Hause eine Wallbox an die Wand zu schrauben, die sich mit der Hausanlage und dem Auto unterhalten kann. Keine Ahnung, ob die von Qcell das Auto versteht, aber zumindest Überschussladen sollte sie imho können.

Ich habe gerade ein breites Grinsen im Gesicht.
Seit gerade einmal einer Stunde lese ich die optische Schnittstelle der „intelligenten Messeinrichtung“ aus - im Sekundentakt.
Der Zähler der PV-Anlage wollte ich auch mal auslesen - das erwies sich aber viel zu lahm (man darf nur alle 5 Sekunden und selbst dann fehlten Werte).

Ich habe eine Siemens Logo neben mir auf dem Schreibtisch liegen:

Netzeinspeisung sekundengenau vom Stadtwerkezähler.
Darunter Akku-Füllstand, alle 10 s aktualisiert.
Darunter Ladeleistung zum Akku, ebenfalls alle 10 s.

Die Verbindung war ein langer Kampf.

Zur PV-Anlage war es einfach: Modbus TCP - aber bloß nicht zu häufig auslesen!
Zum Stadtwerkezähler - oh je.
Erst sitzt ein Lesekopf auf dem Zähler. Den habe ich nicht selber gelötet und den Mikroprozessor programmiert und konfiguriert, sondern fertig gekauft. 180€ - happig, aber läuft. Da steckt nämlich der Prozessor drin, der die Daten mit dem SML V1.04 Protokoll aufbereitet und über Modbus RTU ausgeben kann. Modbus RTU bekomme ich aber nicht an eine Siemens Logo, also sitzt dahinter ein Konverter von Modbus RTU auf Modbus TCP.

Was kann ich jetzt damit machen?

Tja, zunächst einmal kann ich der Warmwasserwärmepumpe einen höheren Sollwert geben.
Dann kann ichspäter mal einen Heizstab über einen Thyristorsteller stufenlos dimmen.
Oder, oder, oder …

Es wäre natürlich toll, wenn es eine einheitliche, gesetzlich vorgegebene Schnittstelle für alle Verbraucher, Zähler und Erzeugungsanlagen geben würde. Eine Schnittstelle, die vorzugsweise über IP läuft und die auch Tarifinformationen beinhalten sollte.

Zwingend ist der nur notwendig, wenn ich einen Speicher regeln will.
Zwingend ist das auch nur deswegen, weil man ohne Klimmzüge nicht an die Daten des Netzbetreiber-Zählers kommt - und wenn man sie hat, muss man sie so übersetzen, dass die PV-Anlage sie versteht.
Alle PV-Anlagen, die ich bislang sah oder installierte, arbeiten mit Modbus RTU. Aber natürlich ist der Kostal Smart-Meter nicht kompatibel zum SMA-Wechselrichter. Huawei benutzt zum Beispiel einen billigen, chinesischen Zähler, den CHINT DTSU666-H. Aber natürlich nicht in der normalen Variante (ohne das „H“), die man für wenig Geld bekommen kann - sondern mit einer speziellen Konfiguration.

Das Schnittstellenchaos wird hier ganz nett beschrieben:

Goßes Ärgerniss ist die Kommunikation zwischen Auto und Ladestation, diese basiert auf Widerstandswerten und Pulsweitenmodulation - das ist 60er Jahre Standard.

Jetzt mal ehrlich: Da müssen die EVCC-Entwickler also wirklich die Datensätze der KFZ-Apps mitlesen und aufdröseln, um irgendwie an den Ladezustand zu kommen? Vollkommen unbefriedigend.

Was ist den ein Ladeziegel?

Moin,

Das Dingenskirchen sieht so aus

Bildquelle: https://www.ai-ways-forum.de/forum/topic/16a-ladeziegel-typ2-schuko-von-aiways-nachgeliefert/

Die gibt es von verschiedenen Herstellern. Die meisten haben halt die Elektronik in einem Gehäuse, das in etwa die Abmessungen eines Ziegelsteines hat.

-Luno