Hallo David!
… allerdings hätte ich
ein großes problem
damit, einer armen alten oma 5 euro gebühr für das mitbringen
von drei litern
milch, einem brot und ein paar äpfeln zu berechnen.
Dienstleistung hat nun einmal ihren Preis. Dieses Land besteht nicht aus „armen, alten Omas“, sondern aus mündigen Bürgern, die selbst entscheiden, wofür sie ihr Geld ausgeben. Mancher findet es überhaupt nicht spaßig, eine Getränkekiste die Treppen hoch zu schleppen. Ein anderer traut sich nicht in das Gewühl des Kaufhausparkplatzes und etliche sind nicht so gut zu Fuß, um an der Kasse zu stehen und danach eine Einkaufstasche zu tragen, sind vergeßlich oder einfach nur zu träge. Letzteres kann unabhängig vom Alter passieren.
Wer einen ordentlichen Service bietet, mitdenkt, seine Kunden kennt und von alleine danach fragt, ob noch genug Katzenstreu, Margarine, Brot und eine aktuelle Programmzeitschrift im Hause ist, kann sich auch angemessen bezahlen lassen. Natürlich fährt man nicht für eine Tüte Backpulver quer durchs Land, denn die Dienstleistung ist für 5 € nicht zu erbringen. Wenn man regelmäßig den Wocheneinkauf für mehrere Kunden tätigt und dafür pro Nase z. B. 50 € monatlich berechnet, ist manchem eine große Sorge genommen. Da muß dann alles enthalten sein, vom Wegbringen leerer Pfandflaschen bis zur sauberen Abrechnung. Wenn die Kunden für den Service ordentlich bezahlen, brauchen sie nicht mehr bei Nachbarn und Bekannten als Bittsteller auftreten.
Wenn Anbieter und Kunden gleichermaßen einen Nutzen haben, ist ein Geschäft ein gutes Geschäft. Billig ist nicht erforderlich, angemessen reicht.
Wer soetwas professionell gestaltet, richtet sich auf einem Läppi eine Excel-Datei ein und weiß dann sofort, welche Marke Korn Opa Schmidt bevorzugt, welches Futter der Fiffi von Frau Müller frißt und merkt ohne deren Herumgedruckse, daß nach einem Monat wieder die Inkontinenzeinlagen für Frau Meier fällig sind.
Wenn man pfiffig genug an die Sache heran geht, existiert man mit auskömmlichen Preisen sogar gegen die kostenlose Konkurrenz der Caritas und wird recht bald auch jüngere Kunden haben, die selbst einkaufen könnten, aber weder Zeit noch Lust dazu aufbringen.
Gruß
Wolfgang