Auch wenn es bei dir keine Stahlbetonwand gibt, ist die von @Bernd54 verwendete Analogie mit der Ausbreitung von Lichtwellen für das Verständnis der Effekte bei der Funkübertragung hilfreich. Vereinfacht gesagt, wirkt sich beim Mobilfunk eine Gipskartonwand oder eine dünne Ziegelwand ähnlich aus wie ein Vorhang aus lichtdurchlässigem Material beim Licht, eine Stahlbetonwand dagegen wie lichtdichtes Material. In deinem Fall könnte man sich den Raum wie eine Nische vorstellen, die durch einen lichtdurchlässigen, nicht vollständig zugezogenen Vorhang vom Rest des Raums getrennt ist. Da hätte man sicher auch weit weniger Licht als im Rest des Raums oder gar am Fenster.
Und genau wie beim Licht gibt es beim Funk Reflektionseffekte. So wie Licht über einen Spiegel oder eine helle Wand auch übers Eck in eine weit vom Fenster entfernte Ecke des Raums oder gar durch die offene Tür eines Nebenraums kommen kann, ist das auch bei Funk möglich. Nur kann man da diesen Effekt kaum nutzen, weil man den Weg der Funkwellen ja nicht sieht.
Hinzu kommt beim Funk, dass sich die Qualität des Signals durch Reflexion auch verschlechtern kann, dann nämlich, wenn das Signal an zwei oder mehr verschiedenen Flächen reflektiert wird und sich so beim Empfänger mehrere Signale mit unterschiedlicher Laufzeit mischen (Mehrfachreflexion). Das ist derselbe Effekt, den man beim UKW-Radio beobachten kann, wenn sich beim Verschieben des Empfängers um wenige Handbreit der Empfang von „fast nichts“ auf „ganz toll“ wechselt. Auch beim Mobilfunk kann man den durch Mehrfachreflexion enstehenden Empfangslöchern durch einen Wechsel des Standorts ausweichen. Das hilft aber nicht viel, weil diese Löcher wandern.