Mobilität auf dem Land (< 10km)?

Hallo,

ich ziehe demnächst aus der Großstadt aufs Land (~10.000 Einwohner).

Eigentlich bin ich gerne zu Fuß unterwegs, aber die Wege sind dort gerade zu lang dafür (~30 Minuten zum Bahnhof), aber noch zu kurz für das vorhandene Auto.

Um die Lücke zu schließen, gibt es natürlich mehrere Möglichkeiten:
a) E-Scooter
b) Fahrrad (evtl. mit E)
b) E-Motorroller
c) Dreirad-Motorroller

Der E-Scooter ist natürlich praktisch und günstig, hat aber praktisch keinerlei Zuladung.
Dafür könnte man ihn bspw. im Bus mitnehmen.

Das Rad ist schon da, die Gegend ist aber hügelig, da werde ich ohne E vermutlich wenig Spaß haben.

Die E-Motorroller sind eigentlich super, fahren aber max 45 km/h (habe keinen echten Motorrad-Führerschein), so dass man eigentlich immer das Hindernis ist.

Die Dreirad-Motorroller find ich gut, weil sie flott unterwegs sind und man sie mit dem Auto-Führerschein fahren kann. Sie sind aber teuer in der Anschaffung und eben nicht E (habe PV und damit eigentlich „Gratisstrom“).

Dreirad-Motorroller mit Elektroantrieb scheint es nur sehr selten zu geben, das wäre eigentlich meine bevorzugte Lösung, quasi das Beste aus beiden Welten.

Wie löst Ihr das, wenn Ihr in einer ähnlichen Umgebung wohnt?

Gruß,
Steve

Hallo Steve.
Eigentlich hast du dir die Antwort selbst schon gegeben: Das Fahrrad mit Elektrounterstützung (Pedelec bzw. E-Bike).

Mit dieser Fahrzeuggattung kenne ich mich leider nicht aus.

Du hast PV erwähnt - geht es nur um eine kleine Balkonanlage oder Aufdach?

Evtl. wäre auch ein kleines vierrädriges Elektrofahrzeug mit geschlossener Kabine interessant. Dafür sollte aber eine Lademöglichkeit vorhanden sein. Die sind zwar nicht so billig wie ein Fahrrad, könnten aber trotzdem interessant sein. Es geht um Fahrzeuge der Klasse L7e oder darunter (Beispielhaft genannt: Renault Twizzy oder Citroen Ami).

Hallo,

ich habe seit August 2023 ein E-Bike (leasing) und lege damit inzwischen praktisch alle Strecken bis ca. 25 km zurück. Mit Satteltaschen und Rucksack sind damit auch alle Einkäufe zu erledigen, wenn man von Bierkästen und Schrankwänden absieht. Das Terrain - also ob Hügel oder Flachland - spielt da genauso wenig eine Rolle wie das Wetter, wenn man sich die richtigen Utensilien zulegt (also Regenhose und -jacke) - je rd. 10 Euro z.B. bei Decathlon.

Gruß
C.

Scooter oder Roller kämen für mich nur als Ersatz für den Pkw in Frage, wobei ich dann eher Carsharing nutzen würde , so verfügbar. Vorausgesetzt, dass ein Pkw zur Verfügung steht und keine größeren körperlichen Einschränkungen vorliegen, ist für mich das Fahrrad die einzige Option, vor allem wegen der positiven Auswirkungen auf die Gesundheit, aber auch wegen dem Umweltschutz. Ein kleiner Anhänger ermöglicht damit auch größere Einkäufe, wie z.B. Getränkekästen, oder den Transport von sperrigen Sachen, z.B. Gartenabfall oder kleinere Mengen Sperrmüll zum Recyclinghof.

Ob mit E- Assistenz (Pedelec) oder rein muskelbetrieben hängt von Faktoren ab, über die du nichts geschrieben hast: das Mobilitätsprofil, die Topgraphie und die Fitness.

Wenn ich jeden Tag über eine längere Strecke zur Arbeit fahren würde, spräche das für ein Pedelec, wegen dem geringeren Zeitaufwand und weniger Schwitzen. Wenn man mit dem Rad zum Bahnhof fährt und dann weiter mit dem Zug, sollte es am Bahnhof eine sichere Abstellgelegenheit geben. Wenn nicht, wäre ein Faltrad zum Mitnehmen im Zug eine Alternative.

Abgesehen vom Arbeitsweg, würde ich nur dann ein Rad mit E-Unterstützung nehmen, wenn die Fahrt zu den üblichen Zielen mit dem Muskel-Fahrrad mit inakzeptabler Anstrengung verbunden ist. Was das bedeutet, hängt natürlich von den Entfernungen, dem Höhenprofil, der persönlichen Fitness und der Motivation ab. Für 5km einfache Strecke in der Ebene braucht man als gesunde Person unter 80 keine E-Unterstützung. Ich wohne aber fast 100 Höhenmeter über der Stadt und den Einkaufszentren und muss diese daher bei so gut wie jeder Fahrt auf dem Rückweg überwinden. Da es eine gute ÖPNV-Verbindung mit Fahrradmitnahme gibt und ich diese häufig für den Rückweg nutze, komme ich trotzdem ohne E aus. Gäbe es keine solche Alternative, würde ich mir wie viele meiner Nachbarn ein E-Fahrrad anschaffen.

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Das müssen ziemlich alte Teile sein. Eine Fahrrad-Regenjacke kostet heutzutage bei Decathlon zwischen 30 und 40 Euro, die Regenhose mit integrierten Gamaschen (und nur die würde ich nehmen) sogar 45 Euro. Wenn ich öfters mal bei Regen unterwegs bin, würde ich mir aber eine spendieren, die an den Seiten komplett mit Reißverschluss geöffnet werden kann. Die kostet dann eher 100€ und gibt es nicht bei Decathlon.

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Der Beschreibjng nach würde ich Dir echt nahelegen, darüber nachzudenken den Motorradschein zu machen.
Eine leichte Eduro, so Richtung Kawa KLE oder Honda Dominator, vielleicht auch Yamaha XS.
Macht Spaß, bist schnell und flexibel, und Emoped oder Fahrrad ist auf Dauer wohl eher Mühsal, wenn Du öfters zig Km am Land unterwegs bist…

Bekleidungstechnisch kann ich „büse“ empfehlen, die haben auch Sachen, die man mal zivil anlassen kann, trotz (gut kaschierter, kaum sichtbarer) Protektoren.

Alles Gute; k.

Eigentlich kann ich auch nur Gutes zum e-bike berichten, aber der schon erwähnte Punkt , Abstellen am Bahnhof, wäre für mich ein Auschlusskriterium bei Deinen Vorgaben, ausser, es gäbe wirklich diebstahlsichere Möglichkeiten, es zu verwahren.
Ich mache alles, was nicht unbedingt das Auto braucht, mit dem Mountain-e-bike und es macht Spass, erfüllt seinen Zweck und ist ein fantastisches Trainingsgerät im Bergland. Für kurze schweissarme Strecken tut es für die Zuladung ein Rucksack, für längere Strecken ist das eher nicht angenehm.
Aber stehen lassen würde ich es nicht einmal vor dem Supermarkt, nur unter meinem Hintern oder im Haus, denn die werden erschreckend häufig geklaut, zumindest hier.

Immer mehr ÖPNV-Unternehmen untersagen die Mitnahme von Elektro-Fahrzeugen (Ausnahme: E-Rollstuhl) wegen der erhöhten Explosionsgefahr.

Ich gehe davon aus, dass das demnächst EU-weit so ist.

Mein Verkehrsverbund ist von dieser Unsinnsregel bisher verschont geblieben.

Du planst aber (scheinbar) eine Ausgabe. Da würde ich einbeziehen, das dem so wahrscheinlich in naher Zukunft kommen wird.

Ja. Gekauft am 1. September 2023.

Ich kaufte einfach nur eine Regenhose und eine Regenjacke, die ich überziehen kann, wenn ich vom Regen überrascht werde.

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Akku-Brände entstehen hauptsächlich während des Ladevorgangs, andere durch übermäßige Beanspruchung. Beides trifft für den Transport in ÖPNV nicht zu. Die Panikmache beruht fast immer auf Unwissen oder genereller Ablehnung gegen diese Technologie.

Unabhängig davon: Es wurden an den Beitragsersteller einige (indirekte) Fragen gestellt, vielleicht sollten die mal beantwotet werden damit hier besser auf die persönlichen Umständige und Vorlieben eingegangen werden kann.

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Ach ja, hatte ich ganz vergessen … die ganzen weltweit verteilten Idioten, die an der Formulierung der ADR beteiligt waren bzw. sind … hätten sich nur an dich wenden sollen und alles wäre gut.

Und bevor Du dich auf einen Nebenkriegsschauplatz begibst: Ja, ADR greift nicht beim ÖPNV, zweigt aber deutlich, dass der Transport von Akkus eben nicht ungefährlich ist und alleine durch Smartphones schon ein gefährlicher Mix in einem gut befüllten Bus existiert.

Bitte entschuldige meine bewusst provozierende Formulierung, aber haben die Richtlinie die gleichen Leute formuliert, die bis heute den Betrieb von Mobiltelefonen in Flugzeugen oder das Verbringen von mehr als 10*100 ml Flüssigkeit in den Sicherheitsbereich von Flughäfen verbieten, obwohl beides aus technischer Sicht bzw. Sicherheitserwägungen völlig sinnfreie Vorschriften sind? Oder, um es noch auf die Spitze zu treiben, den Transport von Powerbanks im Koffer verbieten, aber den Transport von einzelnen Li-Ionen-Akkus in beliebiger Zahl und Anordnung im Koffer erlauben?

Richtlinien sind schön und gut, aber sie sind nicht immer auf dem aktuellen Stand und stehen nicht immer mit beiden Füßen sicher auf der physikalisch-technischen Wahrheit, um es mal so zu formulieren.

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Wie auch schon andere schrieben:

Mir scheint, dass für das E-bike sehr viel spricht:

  • mit geeigneten Taschen viel mehr Zuladung als ein E-Steh-Roller, vermutlich sogar mehr oder gleichviel wie beim E-Motorroller und Dreirad-Motorroller
  • durchs Treten gesund und im Winter friert man nicht (wobei du einstellen kannst, wie viel Muskeltraining oder Bequemlichkeit du haben willst)
  • mit der E-Unterstützung sind Hügel kein Problem
  • mit genug E-Unterstützung vermutlich kaum langsamer als ein E-Motorroller

Die Diebstahlsfrage am Bahnhof kann ich nicht beurteilen.
Muss man ständig auf Straßen fahren, wo einen Autos ständig überholen oder gibt es da auch Radwege oder wenig befahrene Straßen?

Kann dir kurz vor meinem Leben auf dem Land berichten - Fußweg zum Bus 800m …Bus fährt stündlich … Leider nicht über die Kreisgrenze :woman_shrugging:t3:

Wir machen alle Einkäufe (bis auf Mineralwasserkästen) mit dem Pedelec… Alle Strecken unter 25 km fahre ich sowieso mit dem Pedelec (es sei denn geschäftlich, denn da brauche ich viel und sperrigesWerkzeug).

Kurz hatten wir uns überlegt einen dreirädrigen E-Roller zu beschaffen, sind aber wieder davon abgekommen, weil die entweder unglaublich teuer waren oder nur Blei Batterien hatten oder eben nur 45 km/h fahren durften - und mit 45 km/h bist du schlicht ein Verkehrshindernis und damit immer in unmittelbarer Lebensgefahr.

Wir haben aber auch ein ausgesprochen gut ausgebautes Radwegnetzwerk hier :smiley: und fahren gerne Fahrrad (der Hügel auf dem wir wohnen in Kombi mit einem lädierten Knie verbietet mir aber normale Fahrräder)

Wenn mein supersparsamer Diesel stirbt kommt ein Mini-E-Auto her (Fiat 500e o.ä.) für die größeren Einkäufe …und für Fahrten in die große Stadt :sunglasses:

Wie @C_Punkt schon schrieb: Man kommt den Li-Akkus doch überhaupt nicht mehr aus. Ob das jetzt das Smartphone ist, das jeder bei sich trägt, oder BT-Ohrstöpsel, Smart-Watch, der Laptop in der Tasche - oder der E-Scooter unterm Arm. Es ist sinnfrei nur eine einzelne Produktkategorie auszuschließen wenn alle anderen erlaubt sind.

Für den Transport ergeben sich natürlich Herausforderungen. Aber es gibt praktisch keine mobilen Technik-Gadgets mehr ohne Li-Akkus, da kann man nicht anfangen eine einzelne Produktkategorie als „böse“ abzustempeln.

Wir schweifen aber völlig ab.
Ich könnte noch meine Situation hinzufügen. Wir haben keine E-Bikes, nur klassische Fahrräder. Für mich ist das ein reines Sportgerät, da ist elektrisches Unterstützung fehl am Platz. Wenn ich elektrisch fahren will, setze ich mich in mein Auto. :roll_eyes:
Wir wohnen sehr ländlich, die nächste größere Stadt ist über 25km entfernt, meine Pendelstrecke zum AG hat 29km (einfach). Die Autos sind natürlich reine Bequemlichkeit, aber mit dem Rad zur Arbeit würde ich aufgrund der Strecke sowieso nicht fahren. ÖPNV gibt es hier nicht. Entweder Taxi oder „Call-A-Bus“ - keine Ahnung wie lange der braucht bis er kommt (mal abgesehen davon dass ich knapp 1000m zu dieser „Bushaltestelle“ laufen müsste).

Die kann ja unmittelbar vor der Verladung in den Zug aufgetreten sein.