Hallo.
ich möchte eine alte Modellbahn mit Häusern und allem was dazugehört
aufbauen. Was kann man dafür als Untergrund / Platte nehmen ?
Von einer Platte - Tischlerplatte, Sperrholz oder gar Spanplatte - würde ich generell abraten. Tischlerplatten (Du schreibst leider nix von der Anlagengröße) sind schwer und unhandlich (soll die Anlage später evtl. transportiert werden? Dann verbietet sich alles Plattenähnliche von selbst) und obendrauf noch teuer. Sperrholz müsstest Du schon in einer kugelfesten Stärke nehmen, wenn es über Couchtischgröße hinausgehen soll; dennoch wirst Du Verzugserscheinungen bekommen, spätestens, wenn Du mit Leim und Wasser arbeitest. Die Spanplatte ist die schlechteste Möglichkeit überhaupt, weil Nagel-, Bohr- und Schraublöcher früher oder später ausfransen; Verzug bekommst Du noch gratis dazu.
Außerdem ist eine massive Platte immer ein sehr guter Resonanzboden. Jeder Nagel und jede Schraube schafft noch zusätzliche Lärmbrücken … und so weiter und so fiat.
Gestalterisch schießt man sich mit einer Platte ebenfalls selbst in den Fuß. Auf einer rechteckigen Fläche kann man nur schwierig etwas anderes realisieren als ein Oval, das dann entweder wie ein Karussell aussieht oder wie die U-Bahn von Maulwurfshausen. Hinzu kommt das Problem des Zugangs - eine Platte der typischen „Tischgröße“ von 2x1m (für H0 eigentlich schon zu schmal bei Rundstreckenbetrieb!) kann man schon so gut wie gar nicht mehr von einer Seite aus erreichen.
Ein offener Rahmen aus 4x4cm Vierkanthölzern (etwa alle 40 cm mit einem kleineren Vierkant verstrebt) vermeidet diese Probleme. Die Strecken werden als Trassen aus 8mm-Sperrholz angelegt und lediglich mit dem Untergrund verleimt. Wenn sich eine Trasse mal verzieht, ist das lange nicht so schlimm (kann man auswechseln), als wenn die ganze Grundplatte krum ist wie ein Flitzebogen.
Für Städte und Dörfer kann man auf gößere Sperrholzflächen zurückgreifen. Die Lücken werden mit Alugewebe aus dem Modellbaufachhandel geschlossen und die Landschaft mit Gips oder Zellulose plastisch geformt.
Diese Konstruktion (gugel mal nach „offene Rahmenbauweise“) ist jeder Platte der Welt turmhoch überlegen. Wenn man passende Trennmöglichkeiten vorsieht, lässt sich eine so erstellte Anlage sogar zerlegen und transportieren. Erweiterungen, also ein Anstückeln, stellen gar kein Problem dar. Die Form kann frei gewählt bzw. dem vorhandenen Raum optimal angepasst werden; Schattenbahnhöfe, mehrere Betriebsebenen … alles kein Problem.
Und der absolute Clou : Wenn man sich an einige Konventionen hält, kann man eine Anlage bauen, die sich bei Clubtreffen in eine riesengroße Anlage integrieren lässt! Die Gugelbegriffe hierzu sind „Modulbauweise“ und „FREMO“. Für alltags hast Du dann Deine gewöhnliche und für spezielle Gelegenheiten eine mordsgroße Modellbahn.
Das wärs fürs Erste; bei Bedarf gern mehr.
Gruß Eillicht zu Vensre
*tschtschtschwouwouuuu*