Moin
Das sehe ich - verständlicherweise - etwas anders. Seit 30
Jahren (und mehr) höre ich nichts anderes als dass ich als
Angehöriger einer durch Gene bestimmten Gruppe dafür
verantwortlich bin für die Unterdrückung und
Ungleichbehandlung von Frauen, für den Niedergang der Welt,
für Gewalt, Krieg etc. pp. bla bla.
Ahja, nun, wenn ich mir seit 30 Jahren nichts anderes als den Wetterbericht für Nordgrönland anhören würde, dann hätte ich mittlerweile vermutlich auch nen Knall oder wär depressiv. Also frag ich mich, warum tust du dir selbst das an? Gefällt dir die Rolle des selbsternannten Opfers so gut? Dann bitte, du hast sie dir ausgesucht, also beschwer dich nicht.
Ansonsten bist du leider nichts als der ganz normale Durchschnitt Heinrich. Was du an Enttäuschungen mit dem anderen Geschlecht erlebt hast, erleben fast alle anderen Frauen und Männer im Laufe der Zeit genau so. Die angeblich ach so schreckliche Gesellschaft, in der du lebst, ist die gleiche, in der die anderen auch leben. Nur zählst du zur Sorte Menschen, die imm nur halbleere Gläser sehen, immer nur das Negative registrieren, jede Gemeinheit der Welt gleich auf sich selbst beziehen etc.etc.
Ich kenn übrigens mehr solche Leute wie dich, Männer wie Frauen. Interessanterweise ziechnen sie sich, obwohl ja angeblich alles so schrecklich ist, auch nicht im geringsten dadurch aus, dass sie versuchen aktiv einen Teil der Gesellschaft zu verbessern.
Und da lob ich mir echt die Frauenbewegung. Diese wurde nämlich jahrzehnte lang von Frauen getragen, die tatsächlich angepackt haben, sei es „Mädchengruppen“ oder Frauenhäuser zu gründen oder in zahllosen Selbsthilfegruppen über sich selbst zu reden und damit, wie sie selbst in der bestehenden Gesellschaft klarkommen und ein zufriedenes Leben führen können. Davon könntest du dir mal eine dicke Scheibe abschneiden, wenn du tatsächlich deine Lebensqualität verbessern möchtest. Aber wie gesagt, ich gewinne den Eindruck, du fühlst dich in der selbstgewählten Opferrolle pudelwohl. Dein ständiger Versuch, diese deine ganz individuelle von dir gewählte Opferrolle auf die Gruppe „Männer“ übertragen zu wollen, um dir so ein wenig Gruppengeborgenheit zu verschaffen, muss jedoch misslingen. Du wirst einsehen müssen, dass die von dir gewählte Rolle für die wenigsten ausreichend attraktiv ist, um dir dabei Gesellschaft zu leisten und Hilfe da rauszukommen lehnst du ja ab. Du kommst mir vor wie einer, der in einem tiefen Kellerloch sitzt, ständig beklagt, wie dunkel und kalt es da ist, aber sich weigert, herauszukommen, denn an der Kälte ist doch der Keller schuld, was nutzt es also, sich zu bewegen…tja…was soll man da noch sagen.
Menschen wie dich hat es auch immer mal wieder in der Frauenbewegung gegeben (in diesem Fall die weibliche Version des personifizierten Opfers). Die meisten sind nicht lange geblieben. Spätestens wenn sie gemerkt haben, dass sie dort tatsächlich aktiv werden sollten, um ihr Leben zu verbessern, haben sie die Flucht ergriffen. Das ja wäre für ihre Opferrolle kontraproduktiv gewesen. Diejenigen, die so traumatische Erfahrungen gemacht haben, dass sie tatsächlich nicht anders konnten aber tatsächlich auch da rauswollten!! (und dieser Wille zumindest muss vorhanden sein), haben übrigens häufig gute Hilfe in einer Therapie gefunden, das nur mal so als Tipp.
Und was mich am meisten wundert: Du kommst ausgerechnet hierher, um dich auszuweinen, hier zu den ach so bösen Frauen.
Wenn dich sexistische Witze stören, dann solltest du erstmal aufhören selbst welche zu erzählen und zum zweiten dein Engagement ins Witzebrett verlegen. Dort werden nämlich die sexistischen Witze erzählt, nich hier Heinrich. Und wenn Diskussionen über Humor dort unerwünscht sind, dann kannst du ja jedem, der dererlei Witze erzählt, per mail erklären, wie furchtbar du das findest und dass sie das doch bitte sein lassen sollen. Aber ich schätze, dafür fehlt dir dann sowohl der Mumm, als auch echtes Engagement, denn das wär ja mühsam und arbeitsaufwendig.
Gruss
Marion