Servus,
ob das
eine gute Idee ist, hängt stark davon ab, wo in diesem riesigen Kontinent „hier“ liegt.
Es gibt in ganz Mittel- und Südamerika teils dramatische Lücken selbst in einfachsten Kulturtechniken. Episodisch, als Beispiel: Mein zu früh verstorbener Bruder hat in Santarém und in Puyo bedeutende Wirkung als Entwicklungshelfer erzielt, nicht so sehr als Forstbotaniker und Pflanzensoziologe (dafür interessiert man sich in Santarém nur, bis die erste Überweisung aus Deutschland gutgeschrieben ist), sondern indem er seinem Hobby, der Imkerei, nachgegangen ist: An beiden Orten war die Bienenhaltung in Beuten mit Rähmchen (entwickelt 1858!!), einer höchst einfachen, für jedermann mit sehr wenig Werkzeug anwendbaren Technik, die die Produktivität in der Imkerei vervielfacht, vollkommen unbekannt.
Rechne - je nachdem, wo „hier“ ist - nicht damit, dass es vor Ort jemanden gibt, der das Vollhandmelken beherrscht, der weiß, was ein Schlagbügel ist, wie man eine Kuh anspricht, wie Vormelken funktioniert usw.
Wenn Du mit so kleiner Weidefläche halbwegs zurechtkommen willst, musst Du mit Portionsweide arbeiten und die abgegrasten Abschnitte regelmäßig nachmähen und den dort noch in Fladen liegenden Dung mit der Gabel ziemlich fein verteilen, bevor sie zur Erholung und für neuen Aufwuchs unbeweidet liegen bleiben. Auch solche über hundert Jahre alten Techniken intensiver Weidenutzung sind vor Ort möglicherweise nicht bekannt, sowohl die Konstruktion als auch die Handhabung einer Sense wahrscheinlich auch nicht. Ob jemand weiß, was ein Tränkeimer für Kälber ist und warum man Kälber recht früh an diesen gewöhnen sollte, damit man sie zu den genannten Fristen absetzen kann, sei dahingestellt.
Kurz: Es hat schon seine Gründe, dass „Landwirt“ hierzulande ein Ausbildungsberuf ist.
Schöne Grüße
MM