Möchte in einer Grundschule hospitieren

Hallo,
zum wiederholten Male bekommt mein Sohn die Note „ausreichend“ für Religion.
Die Lehrerin begründet die Not mit mangelnder Teilnahme und Unvollständigkeit seiner Matterialen im Unterricht, der auch nicht im Klassenzimmer stattfindet. Seine Hefte bewahren die Kinder im Klassenzimmer auf, womit ich von zu hause aus keinen Einfluss darauf habe, ob mein Sohn seine Religionshefte immer mit zum Unterricht nimmt.
Mich verwundert die von der Lehrerin geschilderte Haltung meines Sohnes sehr, da er sich zu hause sehr gerne mit dem Glauben auseinandersetzt und während seiner Kommunionsvorberietung von nichts anderem mehr sprach.
Bei der ersten „4“ haben die Lehrerin und ich uns darauf geeinigt, daß ich bei keiner Leistungsverbesserung in einer Unterrichtsstunde hospitiere. Jetzt wird es mir verweigert.
Liegt das wirklich in ihrem Ermessen?
Weiß hier jemand eine gesetzliche Grundlage zu dem Thema?
Für Tipps und Antworten wäre ich sehr dankbar.

Zitronengelb

Moin,

in der Frage selbst kann ich Dir nicht helfen, ich kenne es so, dass Hospitationen nach Absprache möglich ist.

Nur, die erste Frage, die Dir gestellt werden wird ist: welches Bundesland, genaue Schulart/Orientierung, wo findet der Rel.-Unterricht denn statt, wer macht es.

Diese Zusatzinfos werden sicher eine kompetente Antwort beschleunigen.

Gruß Volker

Hallo Volker,

Danke für deine Anregung zur Ergänzung.
Es handelt sich hier bei um

  • eine Grundschule
  • Bundesland NRW.

Gruß
Zitronengelb

Hi Zitronengelb!

Bei der ersten „4“ haben die Lehrerin und ich uns darauf
geeinigt, daß ich bei keiner Leistungsverbesserung in einer
Unterrichtsstunde hospitiere.

Ich gehe jetzt mal nicht darauf ein, dass dir die Hospitation letztendlich verweigert wurde. Mich würde eher Folgendes interessieren:
Was versprichst du dir selbst von dieser Hospitation? Ich befürchte, dein Sohn wird in der Stunde, in der du hospitierst, mitnichten sein eigentliches Schülerverhalten zeigen. Er weiß doch genau, dass du hintendrin sitzt. Er wird denken, dass er sich ganz besonders anstrengen muss. Wahrscheinlich wird er sich in der Stunde mehr melden als das ganze runde Jahr zusammen.
Also, was erwartest du dir von der Hospitation?

Gruß
Dine

Hallo,

ich rate von einer Hospitation von Eltern im Unterricht unbedingt ab!
Dies bringt dein Sohn in eine ziemlich doofe Lage:
Er fühlt sich kontrolliert und vermutlich schämt er sich vor den anderen!

Wenn es „nur“ die Religionsnote ist, kannst du es damit abtun, dass vielleicht auch die Relilehrerin ein bisschen neben der Spur läuft. Dann hast du die Möglichkeit deinen Sohn von Reli abzumelden. Oder du sprichst auch mal andere Eltern an, ob es da noch mehr solcher Probleme gibt.

Ich rate dir daher neben einem Gespräch mit der Relilehrerin auch eins mit der Klassenlehrerin zu führen.
Wenn da dein Sohn in anderen Fächern ähnliche Schwierigkeiten hat, liegt der Hund wohl woanders begraben.

Dann kannst du dich ja auch nochmal an dieses Forum wenden.

Aber auf alle Fälle: Lass „die Finger“ von einer Hospitation, damit erreichst du im allerbesten Falle gar nichts.

LG
Stefan

Hallo,

was sagt denn die Klassenlehrerin?
Ist er in anderen Fächern genauso?

Wenn nicht, liegts an der Lehrerin.
Das kann sich im nächsten Schuljahr schon wieder ändern, und eine 4 in Reli ist mit sicherheit kein Weltuntergang
Wenn er jedoch in anderen Fächern genauso ist, hilft nur ein Gespräch mit der Klassenleitung und kaum eine Hospitation.

Grüße
miamei

Hallo,

ich komme auch aus NRW und in „unserer“ Grundschule war es sehr erwünscht, dass Eltern (natürlich nicht alle zusammen) hospitieren. Man wurde von den Lehrern auch regelmäßig auf den Elternabenden darauf hingewiesen.
Wenn nun eine Mutter da war, war das entsprechende Kind eigentlich eher stolz wie Kalle und hat sich nicht geschämt. Die Beteiligung der Eltern war eher etwas Normales. Ich denke, deshalb haben sich die anderen Kinder auch nicht gewundert.

Wenn es „nur“ die Religionsnote ist, kannst du es damit abtun, dass vielleicht auch die Relilehrerin ein bisschen neben der Spur läuft. Dann hast du die Möglichkeit deinen Sohn von Reli abzumelden.:

Zum 2. Punkt:
Ich bin nicht gläubig, meine Kinder sind nicht getauft. Trotzdem haben sie alle auch in der weiterführenden Schule am Religionsunterricht teilgenommen.
In diesem Fall ist es sogar so, dass der Sohn zu Hause vom Glauben spricht, dass er den Kommunionsunterricht wohl mit großem Interesse besucht. Er interessiert sich für das Thema und (ich denke) den Eltern ist die Religion einigermaßen wichtig.
Wieso sollte man das Kind dann vom unterricht abmelden? Nur, weil (vielleicht!!!) die Lehrerin „neben der Spur“ läuft? Das finde ich nicht nachvollziehbar und sogar falsch.

Der erste Weg würde auch mich zur Klassenlehrerin führen, zusammen mit der Religionslehrerin. Wenn die Kinder ihre Hefte in der Schule haben, können Eltern überhaupt nicht darauf einwirken, was die Kinder damit in der Schule machen. Ich finde diese Regelung übrigens teilweise echt unsinnig. (andere Diskussion…) Aber wenn die Lehrer schon meinen, dass das alles Sache der Schule ist, sollten sie die Kinder vielleicht auch öfter daran erinnern, ihre Hefte in den Reli-Unterricht mitzunehmen.

Natürlich wird/ kann das Kind sich während einer Hospitation anders verhalten, als es das ohne Mutter im Nacken täte. Das bezieht sich auch auf die Lehrerin. Ich persönlich würde, wenn ich unbedingt hospitieren möchte, in 2 verschiedene Stunden gehen. Vielleicht kann man da schon einen Unterschied erkennen, auch wenn das Kind sich ein bissi „verstellt“ :wink:

Wünsche Euch viel Erfolg!

Hallo und
vielen Dank für deinen Beitrag.

Der zeigt, dass es doch auch anders geht. Aber eben nur weil der Rahmen ein anderer ist. Wenn es die Norm ist zu Hospitieren, hat dies eine andere Bedeutung!

Wegen dem Austritt aus Reli: Dies würde ich auch nur tun, wenn ich das Gefühl hätte, die Relilehrerin ist eine „große Pfeife“. Ich habe in meiner eigenen Schulzeit ganz oft sehr negative Erfahrungen mit dieser Spezis Lehrer gemacht.
In der Schule, in der ich nun tätig bin gibt es allerdings auch eine Lehrerin (kath. Reli), da würde ich versuchen mit aller Gewalt mein evangelisches Kind rein zu bekommen. Eine absolute Bereicherung für die Schule.

LG
Stefan

Hallo miamei,

in den anderen Fächern verhält er sich nicht so, wie in diesem Fach.
Es gab auch in der Zwischenzeit keine Beschwerden. Es ist wirklich so, daß nur diese eine Lehrerin meinem Sohn eine chaotische Arbeitsweise bescheinigt.

Zitronengelb

Hallo,
ich möchte euch erstmal an dieser Stelle für die zahlreichen Antworten danken.

Zum einen: Klar wäre es sinnvoll, über einen Austritt aus Reli nachzudenken, aber damit sehe ich das Problem nicht gelöst.
Es ist nämlich so, daß auf unsere Schule eher Lehrermangel herrscht und mit den paar Lehrern, die da sind die Schule irgendwie auskommen muß.
Damit ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, daß sie meinem Sohn in der 4. Kl. in ein anderes Fach unterrichten muß (was natürlich nichtunbedingt sein muß). Ich habe mich schon vorher umgehört und viele Eltern haben mir gesagt, daß sie sehr gut darin ist, Kindern eine schlechte Teilnahme zu bescheinigen ohne event. ein Warnschuß abzugeben. Aber das ist ja wie gesagt nur vom Hörensagen.
Ich möchte mir selber ein BIld über den Unterricht machen. Daß mein Sohn sich anders verhalten wird wie sonst, ist mirk lar.
Aber so gewinne ich schon mal einen Eindruck über Gruppendynamik, Unterrichtsgestaltung und den Umgang mit Schülern.
Auch wenn nur tagesform abhängig ist.
Alles nicht so einfach!

Zitronengelb

Hallo Shannon,

also, auf unserer Schule herrschte in den letzten zwei Jahren ein reges Personal- und Leiterwechsel und beim Thema Hospitaion gehen die Meinungen sehr weit auseinander. Erfreulicherweise steht die Klassenlehrin der Hospitation sehr positiv gegenüber und auch bei den Kindern findet dieses Thema reichlich Zuspruch („Hurra! Wir kriegen Besuch!“).
Leider liebt mein Sohn dieses Fach und nach seinen Erzählungen kommt er wunderbar klar mit dieser Frau. Er wollte partout nicht, daß ich ihm aus dem Fach rausnehme oder in die evangelische Gruppe stecke. Ich vermute mal, daß nur von meiner Seite aus die Meldung kommt, daß er an seine Sachen denken soll, wenn es in die Relistunde geht, denn offensichtlich wird er im Unterricht nicht durch die Lehrerin darauf aufmerksam gemacht, daß etwas schief läuft.
Hm, ob es sinnvoll, eine Hospitation bei der Schulleitung durchzudrücken???
Irgendwas stimmt an dem Bild nicht…

Zitronengelb

Hallo,

Ich kann deine Denkweise sehr gut nachvollziehen.

Hm, ob es sinnvoll, eine Hospitation bei der Schulleitung durchzudrücken??? :

Ich möchte aber eines zu bedenken geben: wenn man die Hospitation durchdrückt, sollte man vorher überlegen, ob sie einem überhaupt auch das gewünschte Ergebnis bringt (nämlich zu sehen, warum dein Sohn in diesem Fach diese Schwierigkeiten/ Noten hat).

Aber ich würde gerne noch einen anderen Punkt ansprechen; vielleicht nehmen es mir einige übel:
Im ganzen späteren Schulleben deines Sohnes wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit Lehrer geben, die
a) deinem Sohn nicht passen: die Chemie passt einfach nicht
b) anstrengend sind: sehr streng, harte Noten vergeben usw.
c) vielleicht auch mal unfair benoten

Vielleicht sollte man schon einmal eine Strategie angehen, wie man auch in Zukunft mit so einer Situation klar kommt.
(Beispiel: die vergessenen Sachen. Die Schule scheint ja nun mal die Kinder nicht zu erinnern. Das wäre für mich ein Punkt, den ich auf dem Elternabend ansprechen würde. Vielleicht haben auch andere Eltern dieses Problem und man kann in Zukunft die Religions-Materialien mit nach Hause nehmen. Ansonsten muss man selbst versuchen, ihn immer wieder daran zu erinnern). Also ich meine damit: mehr selbst die Verantwortung in die Hand zu nehmen. Denn in ein paar Jahren ist es mit einer Hospitation nicht mehr getan.
Und da wäre für mich die Frage, ob es sich „lohnt“, sie jetzt mit aller Kraft durchzudrücken.

Gruß,
Shannon