Servus,
wer zum Thema Backhilfsmittel sowas schreibt
Emulgatoren, Vitamine , Fette , Kohlenhydrate , Enzyme , Mineralstoffe
disqualifiziert sich von vornherein. Von jemandem, der nicht einmal in Ansätzen weiß, woraus Brot besteht, kann man keine weiteren Kenntnisse über die Arbeitsweise von Großbäckereien erwarten.
Ommas Apfelkuchen, für den die Springform gebuttert wird, bevor der Teig reinkommt: KREISCH! TIERISCHES FETT als BACKHIKFSMITTEL!!! Und mein „bodenloser“ Käsekuchen, bei dem die gefettete Form noch dazu mit Grieß ausgestreut wird, damit er nicht als eine Art Pudding darin haften bleibt: ABZOCKE! Da werden beim Backen KOHLENHYDRATE verwendet!!!
Und ja, ich finde es nicht besonders hübsch, dass ich, wenn ich nichts von meinem eigenen Brot dabei habe, in einer fremden Stadt ziemlich suchen muss, wenn ich kein modisches, „fluffiges“ (dieses Modewort klingt wie ein Furz in einer überheizten Wohnstube) Wattebrot haben möchte, sondern eines, das eher sättigt als mästet. Hier in MA, wo ich die Adressen kenne, habe ich nicht die geringsten Schwierigkeiten, gutes Brot zu kriegen, wenn ich mein eigenes mal nicht im Haus habe - von Baguette und Ciabatta bis Pumpernickel, das volle Programm. Die Grausamkeiten, die ich lieber lasse, wo sie sind, sind dabei übrigens relativ leicht an ihren Namen zu erkennen - wenn diese nichts Gutes verheißen, verzichte ich gerne auf eine Verkostung: „Odenwald-Krusti“, „Fitnessbrot“, „Winzer-Knorzen“, „Altdeutsches Hausbrot“ - Jaja, die Katze frisst Mäuse, ich mag sie nicht so gerne,
Dass man übrigens von den angeblichen „300 deutschen Brotsorten“ (die es nur in der Fantasie von irgendwelchen Marketingkaspern gibt) ungefähr 290 (nämlich die, die gar keine Brotsorten sind, sondern mit Fantasienamen versehener Unfug) in der Pfeife rauchen kann, haben die Verbraucher so gewollt.
Bei Nachbars, die zum größten Teil nicht auf Rosen gebettet leben, aber eben andere Präferenzen im Konsum haben und lieber das Auto halt irgendwie flicken, wenn es kaputt ist, und einen Eimer hinstellen, wenn es durchs Dach regnet, aber dafür zusehen, dass sie sich öfter einmal ein gescheites Entrecôte oder einen hübschen Loup de Mer leisten können, kann man übrigens seit Freigabe des bis ungefähr 1980 staatlich strikt reglementierten Bäckereiwesens die genau entgegengesetzte Entwicklung beobachten: Die Wahrscheinlichkeit, im Blindflug zu irgendeinem beliebigen Bäcker zu gehen (einschließlich der Bäckertheken bei Carrefour, Super-U etc.) und ein gutes Brot zu bekommen, ist bei Nachbars heute in etwa so groß wie vor vierzig Jahren in Deutschland (d.h. beiden Deutschlanden) und umgekehrt.
Man sieht, dass der Markt an dieser Stelle gut funktioniert: Die Leute kriegen, was sie haben wollen. Dass der billige Michel seinen Wanst am liebsten für 79 Cent / kg füllt und dabei großen Wert drauf legt, möglichst 24 Stunden am Tag den Kofferraum seines geliebten Autos mit mehr oder weniger essbaren Sachen füllen zu können, während Jean-Jacques Dupont zumindest, wenn er es sich leisten kann, lieber in anderen Bereichen „spart“, bleibt auf der Anbieterseite nicht ohne Wirkung.
Schöne Grüße
MM