möllemann entschuldigt sich

Hi Michael,

  1. Warum sollte sich Herr Friedmann explizit für Moslems
    einsetzen? Er vertritt die Interessen seiner klientel, nichts
    weiter, warum wirfst Du ihm das denn blos vor?
    das die ca 8 Mio in D lebenden moslems keine
    Interessenvertretung auf die Beine kriegen, ist nicht die
    Schuld des ZdJ.

Da sind wir unterschiedlicher Meinung. F spricht davon, dass in DE Minderheiten geschützt werden müssen. Im Übrigen kann man natürlich F jederzeit auch gegen irgend welche Politker oder andere Interessenvertretungen ersetzen, die vom Schutz der Minderheiten reden, aber stets nur die eigene meinen. Dies meine ich damit.

  1. Sintis und Romas aus Albanien werden deshalb nicht
    geduldet, weil es sich einfach um Albaner handelt. Nachdem
    Sintis und Romas dort nicht wegen ihrer ethnischen
    Zugehörigkeit verfolgt werden…

Hier werde ich mit Dir streiten. Sintis und Romas sind im 3. Reich verfolgt und genauso umgebracht worden wie die Juden. Warum soll es Juden erlaubt sein, zum Beispiel aus Russland nach DE einzureisen, oder aus anderen ehemaligen Ostblockländern, ohne dass sie Deutsche im Sinne der Gesetze sind, aber den Sintis und Romas wird dies verweigert.

Der Staat Israel hat seinerzeit zwischen Ben Gurion und der BRD unter Adenauer eine Regelung getroffen, dass DE auch Juden aus anderen Staaten aufnummt, auch wenn sie nicht Deutsche sind. Eine solche Regelung gibt es für Romas und Sintis nicht. Ich habe schon parteiintern darüber diskutiert, ob wir denn Sintis und Romas nicht als Menschen ansehen.

Ich sage ja zur Regelung zwischen Israel und der BRD. Aber ich verurteile diese hinterhältige, verlogene und scheinheilige Politik, die uns stetig vorgibt alle Menschen gleich zu achten,
Minderheiten zu schützen, während genau das Gegenteil geschieht.

  1. Du verlangst von den „Moralhütern“ nicht nur, dass sie
    Verletzungen der Rechte anderer nicht nur unterlassen. NEIN…
    sie sollen auch ALLE diese Vorkommnisse aktiv bekämpfen. Wie
    das gehen soll, wenn der Tag auch nur 24 Stunden hat, würde
    mich schon intressieren.

Unter Moralhütern verstehe ich alle, die politisch oder organisch tätig sind, die sich für den Schutz von Minderheiten aussprechen. Ein Johannes Rau hat bis heute kein Wort für Sintis und Romas gefunden. Von einem Schröder erwarte ich das nicht und von Fischer schon überhaupt nicht. Dann sollen sie schweigen.

Ich gestehe Dir zu, dass ich auch nicht weiss, wie man alles an Unrecht auf dieser Welt ändern wird, aber ich weiss auch, dass in vielen Fällen ein deutliches Wort genau so wichtig wäre wie in der parteipolitisch instrumantalisierten Geschichte Möllemann.

Die Argumetation ist ganz schön schief:
jemand prangert einen Mißstand an, aber er ist nicht
glaubwürdig, weil er andere Mißstände nicht anprangert.

Das verstehe ich nun nicht. Dieser jemand sollte nicht nur wenn es in sein parteipolitisches Bild passt etwas anprangern, er sollte den Mut und den Willen haben, auch dann wenn es erforderlich ist, Mißstände anzuprangern auch wenn es keine parteipolitischen Vorteile bringt.

Wir gehen ja von der Diskussion um Möllemann ( der viel zu viel gezielte Presse hat ) aus. Und wenn der Unsinn von Antisemitismus durch Möllemann von Fischer und Schröder und einigen anderen Wichteln angegriffen wird, frage ich mich schon, wo denn Herr Schröder und Herr Fischer sind, wenn die Rechte anderer Minderheiten verletzt werden.

Gruss Günter

…mein Gott, wo leben wir nur. DAS nenn ic h Diktatur.

d.

Wollen wir mal - nur so zum Spaß - eine echte Diktatur?

Ob wir dann wohl Unterschiede feststellen werden?

Mein Gott, es war eine vom Politikprofi Möllemann geplante Provokation; es gab dann den zu erwarteten Ärger und jetzt hat er sich fadenscheinig entschuldigt. Das hat alles nichts mit Diktatur zu tun.

Hi Günther…
man muß dir zugestehen, dass du wenigstens anständig argumentierst…

  1. warum sollte sich der ZdJ zu allem übel der Welt äussern?
    Es ist ein „No-Win“ Szenario:
    Äussern sie sich zu jedem deratigem topic, kommt die Aussage: Was wollen denn DIE schon wieder…
    Äussern sie sich nicht… tja, siehe deine Anmerkungen.
    Was wäre für den ZdJ besser?
    das problem liegt doch darin, dass der ZdJ auch von den Medien in eine Art „Moralhüterrolle“ mit hineingedrängt wurde… wobei sich da einige Vertreter doch recht wohl dabei fühlen.

  2. Was sich die damalige Regierung bei den Verträgen bezüglich der Einwanderung von Osteuropäern mit Jüdischem Glauben gedacht hat, würde mich auch intressieren. Es war ja die CDU, die das veranstaltet hat…

Das verstehe ich nun nicht. Dieser jemand sollte nicht nur
wenn es in sein parteipolitisches Bild passt etwas anprangern,
er sollte den Mut und den Willen haben, auch dann wenn es
erforderlich ist, Mißstände anzuprangern auch wenn es keine
parteipolitischen Vorteile bringt.

Grenzenloser Optimist :smile:)))
In unserer Parteienlandschaft ist so etwas unmöglich. Wer das macht, landet politisch betrachtet „als Penner unter der Isarbrücke“

Wir gehen ja von der Diskussion um Möllemann ( der viel zu
viel gezielte Presse hat ) aus. Und wenn der Unsinn von
Antisemitismus durch Möllemann von Fischer und Schröder und
einigen anderen Wichteln angegriffen wird, frage ich mich
schon, wo denn Herr Schröder und Herr Fischer sind, wenn die
Rechte anderer Minderheiten verletzt werden.

Na ja soooo unsinnig ist das mit dem Antisemitismus von Möllemann ja nun nicht gerade…
Der Witz ist doch, dass die Deutschen Jüdischen Glaubens eine recht rührige Interessenvertretung haben. (Die zwar nur einen Teil vertritt, aber medienwirksam ist)
Und wenn ich mich recht entsinne, sind DIE GRÜNEN und denen nahestehende organisationen in der Anprangerung von Menschenrechtsverletzungen etc wohl die führende Partei… aber das findet eben nicht den Weg in die Medien. (Wen intressieren schon irgendwelche Sinti oder so…)

Es ist, wie immer, ein Wahrnehmungsproblem.

Was noch sehr intressant ist, dass an die SPD und an die Grünen andere, höhere moralische Maßstäbe wie an die Union angelegt werden…
siehe Zuwanderungsgesetz, was die Union jetzt im Wahlkampf instrumentalisieren will… (mir grausts jetzt schon) und zwar wegen mikroskopischer Unterschiede…

Ich weiss nicht, ob das sehr schmeichelhaft für die Union ist… die sollen sich mal auf wirklich Wichtiges konzentrieren, so gewinnen sie die Wahl jedenfalls nicht. (In den Umfragen fällt die Union stetig ab…)

Gruß
Mike

Hallo Michael,

Danke. Ich habe mir vorgenommen, nach Möglichkeit ohne Emotionen zu diskutieren und einfach aúf sachliche Punkte einzugehen oder auf unterschiedliche Meinungen, mich sonst aus dieser langsam ermüdenden Diskussion in DE wegen Möllemann und Friedmann mich auszuklinken.

man muß dir zugestehen, dass du wenigstens anständig
argumentierst…

  1. warum sollte sich der ZdJ zu allem übel der Welt äussern?
    Es ist ein „No-Win“ Szenario:
    Äussern sie sich zu jedem deratigem topic, kommt die Aussage:
    Was wollen denn DIE schon wieder…
    Äussern sie sich nicht… tja, siehe deine Anmerkungen.
    Was wäre für den ZdJ besser?
    das problem liegt doch darin, dass der ZdJ auch von den Medien
    in eine Art „Moralhüterrolle“ mit hineingedrängt wurde…
    wobei sich da einige Vertreter doch recht wohl dabei fühlen.

Hier hast Du natürlich recht. Dieser Vorwurf bekommt aber jede Gruppe, die sich irgend wann zu irgend was irgend wo äussert.

  1. Was sich die damalige Regierung bei den Verträgen bezüglich
    der Einwanderung von Osteuropäern mit Jüdischem Glauben
    gedacht hat, würde mich auch intressieren. Es war ja die CDU,
    die das veranstaltet hat…

Dies war eine Vereinbarung zwischen Ben Gurion und Adenauer und hatte zum Ziel, die Minderheitensituation der Juden durch die Möglichkeit des Zuzuges zu verändern.

Das verstehe ich nun nicht. Dieser jemand sollte nicht nur
wenn es in sein parteipolitisches Bild passt etwas anprangern,
er sollte den Mut und den Willen haben, auch dann wenn es
erforderlich ist, Mißstände anzuprangern auch wenn es keine
parteipolitischen Vorteile bringt.

Grenzenloser Optimist :smile:)))
In unserer Parteienlandschaft ist so etwas unmöglich. Wer das
macht, landet politisch betrachtet „als Penner unter der
Isarbrücke“

Wir gehen ja von der Diskussion um Möllemann ( der viel zu
viel gezielte Presse hat ) aus. Und wenn der Unsinn von
Antisemitismus durch Möllemann von Fischer und Schröder und
einigen anderen Wichteln angegriffen wird, frage ich mich
schon, wo denn Herr Schröder und Herr Fischer sind, wenn die
Rechte anderer Minderheiten verletzt werden.

Na ja soooo unsinnig ist das mit dem Antisemitismus von
Möllemann ja nun nicht gerade…
Der Witz ist doch, dass die Deutschen Jüdischen Glaubens eine
recht rührige Interessenvertretung haben. (Die zwar nur einen
Teil vertritt, aber medienwirksam ist)
Und wenn ich mich recht entsinne, sind DIE GRÜNEN und denen
nahestehende organisationen in der Anprangerung von
Menschenrechtsverletzungen etc wohl die führende Partei…
aber das findet eben nicht den Weg in die Medien. (Wen
intressieren schon irgendwelche Sinti oder so…)

Es ist, wie immer, ein Wahrnehmungsproblem.

Was noch sehr intressant ist, dass an die SPD und an die
Grünen andere, höhere moralische Maßstäbe wie an die Union
angelegt werden…
siehe Zuwanderungsgesetz, was die Union jetzt im Wahlkampf
instrumentalisieren will… (mir grausts jetzt schon) und zwar
wegen mikroskopischer Unterschiede…

Ich weiss nicht, ob das sehr schmeichelhaft für die Union
ist… die sollen sich mal auf wirklich Wichtiges
konzentrieren, so gewinnen sie die Wahl jedenfalls nicht. (In
den Umfragen fällt die Union stetig ab…)

Ich würd emal abwarten, ob Rau - vor allem wie er unterschreibt. Wahrscheinlich erhebt er eine Vorbehaltsklausel und äussert am Zustandekommen der Entscheidung möglicherweise Bedenken, so dass die CDU aus Verfahrensgründen klage kann. Ich persönlich halte einen Wahlkampf mit dem Thema Zuwanderungsgesetz auch für fehl am Platz. Diese Diskussion dürfte es auch wohl kaum geben. Das Programmm der CDU auf den Seiten 50-52 ist da deutlicher.

Gruss Günter