Kuckuck, ich noch einmal…
Womit ich den Mohn mahle? Es mag in Zeiten von KitchenAid und Moulinette ungewöhnlich oder gar hinterwäldlerisch klingen, aber ich mache es wie Oma und jage den Mohn durch meinen uralten Fleischwolf. Technischer Fortschritt hin - technischer Fortschritt her: manches in der Küche muss (bzw. sollte zumindest) auch heute noch „zu Fuß“ gemacht werden, wenn etwas Gescheites daraus werden soll.
Und nun zu dem versprochenen Rezept. Wenig Teig, viel Belag sollte das Motto lauten, ja?
Trifft sich gut, denn just diese Anforderungen erfüllt mein Lieblings-Mohnkuchen, der „auf dem Kopf“ gebacken wird und trotzdem supersimpel ist.
Für den Teig brauchst du
5-6 Eier
1 Glas Mehl (mit „Glas“ meine ich ein handelsübliches Wasserglas)
1 Glas Zucker (kann ruhig etwas weniger sein, wenn man es nicht ganz so süß mag)
5-6 EL geschmacksneutrales Öl (Sonnenblume, Maiskeim, etc.)
2 TL Backpulver
Vanillezucker nach Belieben
Es ist ein stinknormaler Bisquit-Teig und wird nach der üblichen Methode zubereitet. Wenn du ein eigenes, seit Jahren erprobtes Rezept für den Teig hast, kannst du auch dieses verwenden - dieser Kuchen lebt nicht vom Teig, sondern vom Belag, für den du folgende Ingredienzien brauchst:
500 g Mohn
3 Eier (getrennt)
1 Glas Puderzucker
150 g weiche Butter
2 EL Honig
4 EL Öl (wie oben)
je eine gute Handvoll bzw. nach Belieben: Rosinen und Walnüsse oder Mandeln
Mandel- oder Rum-Aroma
Der Mohn wird überbrüht, gut abgetropft und - zusammen mit den Mandeln bzw. Nüssen - zweimal durch den Fleischwolf gejagt. Aus den Eiweißen zauberst du mit einer Prise Salz Eischnee, die Eigelbe schlägst du mit Puderzucker hübsch schaumig auf, gibst nach und nach die Butter dazu. Danach kommen die restlichen Zutaten rein, es wird alles gut vermischt und ganz zum Schluss ziehst du nur sacht den Eischnee unter. Die Masse kommt in eine entsprechend mit Backpapier, Fett, etc., präparierte Form (von der Menge her ist eine Form von 25 x 36 cm am besten) und landet für ca. 40 Minuten bei 180-200 Grad im Backofen.
Danach gießt du den Bisquit-Teig auf die Masse und schubst die Veranstaltung noch einmal für ca. 20 Minuten in den Ofen. Das war es dann auch schon. Auskühlen lassen, stürzen, fertig. Wer mag, kann Butter und Schokolade (ob weiße oder dunkle, ist Geschmackssache) im Verhältnis 1:1 im Wasserbad schmelzen und den fertigen Kuchen mit der Glasur überziehen.
Guten Appetit wünscht
Renee