Monoflop mit NE555

Hallo zusammen,
ich möchte mir gern eine Schaltung aufbauen mit welcher ich einen Motor steuern kann. Dieser soll nach einem Tastendruck immer eine bestimmte Zeit laufen und dann wieder ausgehen, bis zum nächsten Tastendruck.
Dazu habe ich mir diese Schaltung rausgesucht: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/schalt…
und mit EWB aufgebaut. Leider bekomme ich beim simulieren kein Signal am Ausgang. Egal ob ich mit einem Multimeter oder mit einem Oszilloskop messe. http://www.bilder-space.de/show.php?file=31.01x02yFP…
Habe ich die Schaltung irgendwo falsch aufgebaut? Oder geht die Simulation einfach nicht richtig?

Habe ich die Schaltung irgendwo falsch aufgebaut? …

Hallo Florian,

lege mal den Schalter an Minuspol der Batterie statt an den Pluspol.

Bernhard

Ah, so sieht es schon mal besser aus, Danke.
Leider funktioniert die Schaltung noch nicht so wie ich es mir vorgestellt habe.
Wenn ich den Schalter geschlossen habe liegt ständig ein positiver Impuls an. Wenn ich den Schalter geöffnet habe bekomme ich alle 2 sec. immer einen kurzen negativen Impuls, wie auf dem Bild zu sehen: http://www.bilder-space.de/show.php?file=31.01T7tvV6…
Wie kann ich die Schaltung aber so umbauen das ich bei einem kurzen druck eines Tasters ein ca. 2sec. langen positiven Impuls habe und sonst der Ausgang der Schaltung immer negativ ist.

Hallo Fragewurm,

Ah, so sieht es schon mal besser aus, Danke.
Leider funktioniert die Schaltung noch nicht so wie ich es mir
vorgestellt habe.

Mach mal die Verbindung zwischen Pin 2 und Pins 6,7 und den R und dem C weg.
Was du gezeichnet hast, stimmt nicht mit der Vorlage überein.

Kannst du den Bauteilen keinen Bezeichner zuordnen, als R1, R2, R3 usw. ?
Wenn du mal eine Schaltung mit 10 10K-Widerständen hast, wird eine Diskussion hier recht mühsam (der dritte 10k Widerstand von oben in der zweiten Reihe von links rechts vom IC… ist mühsamer als R5).

MfG Peter(TOO)

Leider funktioniert die Schaltung noch nicht so wie ich es mir vorgestellt habe.

Mach mal die Verbindung zwischen Pin 2 und Pins 6,7 und den R und dem C weg…
Kannst du den Bauteilen keinen Bezeichner zuordnen, als R1, R2, R3 usw. ?

Hallo Florian?

die Empfehlung von Peter(TOO) möchte ich unterstützen. Bitte gib den Bauteilen und dir selbst Namen. Namen sind eine über tausend Jahre alte nette Tradition…

> Wenn ich den Schalter geschlossen habe liegt ständig ein positiver Impuls an.

Das liegt daran, dass der Trigger-Setz-Eingang den Threshold-Rücksetz-Eingang überschreibt (s. Datenblatt). Du musst dafür sorgen, dass die Eingangsspannung am Trigger-Eingang wieder über der Schaltschwelle liegt, bevor der Rücksetz-Eingang seine Schaltschwelle erreicht.

Das kann man erreichen z. B. durch Reihenschaltung eines Kondensators zum Schalter. Zum Entladen des Kondensators muss parallel zum Kondensator noch ein (hochohmiger) Widerstand geschaltet werden. Z. B. 10 nF // 100 kOhm.

Bernhard

So habe die Schaltung jetzt zum Laufen bekommen. Nun habe ich aber das Problem, wenn ich den Schalter länger betätige, wird er Impuls am Ausgang vom Monoflop immer länger. Das soll aber vermieden werden. Es soll egal wie lange der Taster betätigt wird, immer nur dieser festgelegte Impuls am Ausgang erscheinen.

Hallo Florian, dann nimm einen 1-10 M Ohm widerstand und einen Kondensator mit 0,22 uF Parallel
das ganze gibst du in Serie zum Taster, der Rücksetzwiederstand muss natürlich geringer als die 1-10 MOhm sein.

Offline

Hallo,
Hab grad gelesen dass du eh schon eine ähnliche Anleitung hast, falls diese nicht funktioniert, probiere die Werte, ich verwende das so wie ich es geschrieben habe.
es funktioniert absolut zuverlässig.

OL

Hallo Florian

Zitat aus Florian: Re^2: Monoflop mit NE555 Datum: 31.1.2009 12:16 Uhr
… Wenn ich den Schalter geöffnet habe bekomme ich alle 2 sec. immer einen kurzen negativen Impuls, wie auf dem Bild zu sehen:
http://www.bilder-space.de/show.php?f
Wie kann ich die Schaltung aber so umbauen das ich bei einem kurzen Druck eines Tasters ein ca. 2sec. langen positiven Impuls habe und sonst der Ausgang der Schaltung immer negativ ist.

Zitat aus Peter(TOO): Re^3: Monoflop mit NE555 / Datum: 31.1.2009 12:44 Uhr:Mach mal die Verbindung zwischen Pin 2 und Pins 6,7 und den R und dem C weg.
Was du gezeichnet hast, stimmt nicht mit der Vorlage überein.

sehr richtig. Aber es war leider nicht die einzige falsche Verbindung.

Kannst du den Bauteilen keinen Bezeichner zuordnen, als R1, R2, R3 usw. ?

Dem kann ich mich nur anschließen.

Zitat aus Bernhard Weiskopf: Re^4: Monoflop mit NE555 Datum: 31.1.2009 13:35 Uhr

Wenn ich den Schalter geschlossen habe liegt ständig ein positiver Impuls an.

Das liegt daran, dass der Trigger-Setz-Eingang den Threshold-Rücksetz-Eingang überschreibt (s. Datenblatt). Du musst dafür sorgen, dass die Eingangsspannung am Trigger-Eingang wieder über der Schaltschwelle liegt, bevor der Rücksetz-Eingang seine Schaltschwelle erreicht.

Das kann man erreichen z. B. durch Reihenschaltung eines Kondensators zum Schalter. Zum Entladen des Kondensators muss parallel zum Kondensator noch ein (hochohmiger) Widerstand geschaltet werden. Z. B. 10 nF // 100 kOhm.

Das ist korrekt

Zitat aus Deinem letzten Beitrag:

So habe die Schaltung jetzt zum Laufen bekommen. Nun habe ich aber das Problem, wenn ich den Schalter länger betätige, wird er Impuls am Ausgang vom Monoflop immer länger.

Gehe ich richtig in der Annahme, dass Du meinst:
„Der Ausgangsimpuls des Bausteins steht an, solange ich den Taster betätige (+ 2s)?"

Das soll aber vermieden werden. Es soll egal wie lange der Taster betätigt wird, immer nur dieser festgelegte Impuls am Ausgang erscheinen.

Ich habe mich mal mit Deinem Problem beschäftigt (ich hab ja um diese Zeit nichts anderes zu tun).

Da die von Dir übermittelte Schaltung graphisch sehr unübersichtlich ist, habe ich sie mir erst mal in eine Form übersetzt, wie sie unter uns älteren Elektronikern gebräuchlich ist.
(im folgenden Link die rot gezeichnete Schaltung, darunter die letzte von Dir übermittelte Schaltung).
http://images3.bilder-speicher.de/show-image_org-090…

Bei der Umsetzung fiel mir auf, dass Du außer dem von Peter bemerkten Fehler noch einen zweiten Fehler eingebaut hast. Die fehlerhaften Verbindungen sind in Deinem Plan rot ausgekreuzt. Das könnte der Grund für das fehlerhafte Verhalten Deiner Schaltung sein.

Und weil wir schon mal dabei sind, gleich noch ein paar Anmerkungen zu Schaltungsdetails:

  1. Im praktischen Betrieb würde ich nicht den NE555 einsetzen, sondern seine CMOS-Variante ICM7555. Dieser Baustein ist pin- und funktionskompatibel zum NE555, vermeidet aber eine unschöne Eigenschaft desselben. Der NE555 zieht nämlich bei jedem Umschalten des Ausgangs einen Stromimpuls von 400mA und 100ns Dauer auf der Versorgungsleitung (Werte bei 5V, wie viel er bei 12V zieht, weiß ich nicht). Das führt bei etwas ungünstig ausgelegten Leiterbahnen für die Stromversorgung bzw. bei fehlenden Entkopplungskondensatoren zu unschönen Spannungseinbrüchen am Baustein, welche die Funktion erheblich beeinträchtigen können. Der ICM7555 dagegen zeigt während des Umschaltens keinen nennenswert erhöhten Versorgungsstrom.

  2. Du schaufelst da ganz schön viel Energie (Ladung von C1) durch die Gegend. C1 wird ja nach jedem Impuls über den Entladetransistor des 555 kurzgeschlossen. Ich schätze, dass der Stromimpuls in Ampere gemessen werden kann. Die gleiche Zeitkonstante erreichst Du mit einem Widerstand R1 von 1MΩ und einem Polyesterkondensator von 2µF. Einen Elko würde ich wegen seiner großen Kapazitätstoleranz und seines Leckstroms nicht als zeitbestimmendes Bauteil einsetzen.

  3. Ich habe den Vorschlag von Bernhard, einen Kondensator in die Triggerleitung einzusetzen, in meine Schaltung eingebaut (C3/R3). Allerdings reicht 1nF auch. Wenn Du die CMOS-Variante des 555 einsetzt, kannst Du auf R3 verzichten, da der Kondensator dann über die in CMOS-Bausteinen übliche Eingangsschutzbeschaltung (Diode von TRI nach Vcc) entladen wird.

Ich hoffe, das hilft Dir weiter.

Meine Katze ist schon zweimal vorbeigekommen und versucht, mir klar zu machen, dass ich endlich ins Bett kommen soll. Sie ist gewohnt, auf meinen Füßen zu schlafen, und Katzen bestehen auf der Einhaltung fest eingefahrener Rituale.

Gute Nacht (Guten Morgen?)
Merimies.

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… Meine Katze ist schon zweimal vorbeigekommen und versucht, mir klar zu machen, dass ich endlich ins Bett kommen soll. Sie ist gewohnt, auf meinen Füßen zu schlafen, und Katzen bestehen auf der Einhaltung fest eingefahrener Rituale.
Gute Nacht (Guten Morgen?)

Guten Morgen Merimies,

du hast dir ja ziemlich viel Mühe gegeben: Übersichtliche Darstellung, Leckstrom berücksichtigt, Invertierte Eingänge (Trigger und Reset) im Namen gekennzeichnet und einiges mehr.

Für so viel konstruktive Mitarbeit und Geduld deiner Katze gibt’s ein Sternchen von mir für euch beide.

Bernhard

PS: Was mir einst in der Praxis auffiel:
In manchen Datenblättern der CMOS-Variante 7555 (z. B. von MAXIM, „Note 3“) wird angegeben, dass die Stromaufnahme unabhängig von den Eingangsspannungen sei. Das ist zumindest teilweise falsch: Sind sowohl Trigger und Threshold ausgelöst, fließt stark erhöhter Ruhestrom durch das IC. Das kann man auch aus den Transistor-Schaltbildern der Datenblätter von Intersil http://www.intersil.com/data/fn/fn2867.pdf und MAXIM http://datasheets.maxim-ic.com/en/ds/ICM7555-ICM7556… erkennen. Der Vorrang des Trigger-Signals wird durch einen niederohmigeren n-Kanal-FET als der des Threshold-Signals mit p-Kanal-FET realisiert. Wenn beide FETs leiten, fließt statisch Querstrom.
In der vorliegenden Schaltung tritt das nicht auf.

Danke für deine Antwort,
ich habe gerade die Schaltung aufgebaut und versucht zu simulieren. Leider hat das nicht so ganz funktioniert. Bist du dir sicher das der Schalter nicht zwischen Punkt E und dem darunterliegenden Punkt eingebaut werden muss? So funktioniert die Schaltung dann auch bei mir. Leider aber, ist dadurch immer noch nicht das Problem mit dem festhalten des Tasters beseitigt worden. Wenn ich den Taster z.B. 5sec. festhalte liegt am Ausgang auch 5 sec. ein Positives Signal an und nicht nur 2sec.
Ich habe doch richtig verstanden das zur Abstellung dieses Problems R3 und C3 zuständig sein sollen?

… Bist du dir sicher das der Schalter nicht zwischen Punkt E und dem darunterliegenden Punkt eingebaut werden muss?

Ja.

So funktioniert die Schaltung dann auch bei mir. Leider aber, ist dadurch immer noch nicht das Problem mit dem festhalten des Tasters beseitigt worden. Wenn ich den Taster z.B. 5sec. festhalte liegt am Ausgang auch 5 sec. ein Positives Signal an und nicht nur 2sec. Ich habe doch richtig verstanden das zur Abstellung dieses Problems R3 und C3 zuständig sein sollen?

Genau. Beim Schießen des Schalters S1 fließt kurz der Ladestrom von C3 durch R2, C3 und S1. Dadurch erhält der Trigger-Eingang einen kurzen Impuls nach Masse und ist längst wieder über der Schaltschwelle, wenn die Zeit (bestimmt durch R1 und C1) abgelaufen ist.

Dach dem Loslassen von S1 wird C3 wieder entladen über R3 und R2. dann ist die Schaltung bereit zum nächsten Triggern.

Ohne C3 bleibt der Trigger-Eingang beim Festhalten von S1 auf Massepotential und „überstimmt“ den Threshold-Eingang.
Prioritäten-Reihenfolge der Eingänge (sowohl bei 555 als auch bei 7555):

  1. Reset
  2. Trigger
  3. Threshold

Bernhard

Hallo Florian.

Bist du dir sicher das der Schalter nicht zwischen Punkt E und dem darunterliegenden Punkt eingebaut werden muss?..Ich habe doch richtig verstanden das zur Abstellung dieses Problems R3 und C3 zuständig sein sollen?

  1. bist Du sicher, dass Du beide von mir in der von Dir übermittelten Schaltung angekreuzten Verbindungen entfernt hast? Ich habe da so meine Zweifel.

  2. wenn Du den Triggereingang über den Schalter S1 dauerhaft mit GND verbindest, verhindert die anstehende Triggerbedingung, dass der Ausgang des Bausteins zurückgesetzt wird. Deshalb musst Du aus dem Dauersignal des Schalters einen kurzen (negativen) Triggerimpuls erzeugen.

Im Ausgangszustand ist der Schalter S1 offen, der Triggereingang liegt über R2 an 12V und der Verbindungspunkt S1/C3 (Eingang von C3) liegt über R3 ebenfalls an 12V. C3 ist also entladen.

Jetzt schließt Du S1: Der Eingang von C3 wird nach 0V gezogen und da C3 entladen ist, liegt im Moment der Schalterbetätigung auch 0V am Triggereingang (Triggerbedingung). Jetzt wird C3 aber relativ schnell über R2 geladen, so dass nach kurzer Zeit wieder 12V am Triggereingang anliegen - Die Triggerbedingung ist also nicht mehr vorhanden, obwohl S1 noch betätigt ist. Der Ausgangsimpuls kann also entsprechend der Zeitkonstante R1/C1 gebildet werden.

Um einen neuen Ausgangsimpuls zu triggern, musst Du S1 für kurze Zeit öffnen. Jetzt kann sich C3 über R3 und R2 wieder entladen und der Ausgangszustand wird wieder hergestellt. Durch Schließen von S1 kann der Baustein erneut getriggert werden.

Ist der Vorgang jetzt verständlich erklärt?

Gruß
merimies

Ju Hu!!!
Es funktioniert jetzt. Ich musste nur den Kondensator C3 auf 1uF erhöhen. Mit 1nF war der Impuls wohl zu kurz.
Kann aber auch an der Simulation liegen, werde ich dann mal ausprobieren, wenn ich die Schaltung aufbaue.
Vielen Dank euch

… Ich musste nur den Kondensator C3 auf 1uF erhöhen. Mit 1nF war der Impuls wohl zu kurz. Kann aber auch an der Simulation liegen …

Das liegt am Simulationsmodell. Solche Feinheiten sind bei fast allen Modellen nicht genau modelliert.

Der NE555 triggert normalerweise spätestens nach 100 ns (= 0,1 µs).
In meinem Schaltungsvorschlag (10 kOhm, 10 nF) wäre die Triggerbedingung 40 µs erfüllt, in Merimies Vorschlag (10 kOhm, 1 nF) sind’s 4 µs.

Das ist immer noch die 40-fache Mindestzeit und muss in der Praxis völlig ausreichen.

Bernhard