Hallo,
zunächst: es gibt nur sehr sehr wenige wirklich monogame Arten (der Mensch zählt nicht dazu, siehe Kuckuckskinder, Polygamie, Prostitution etc.).
Nachwuchs mit verschiedenen Partnern ist im Normalfall offensichtlich evolutionär sinnvoller da nur sehr sehr wenige Arten lebenslang monogam sind.
Monogamie bedeutet für ein Individuum, dass eine einzige falsche Partnerwahl das eigene genetische Aussterben bedeuten kann.
Die Aufzucht des Nachwuchs betreiben, wo nötig, beide Elternteile. Unabhängig von der Intelligenz, da ist eher die Not Ursache. Auch wenig intelligente Vögel sorgen gemeinsam für die Brut, vor allem Zugvögel, da der Nachwuchs sonst nicht schnell genug flügge würde - ein Elternteil kann einfach nicht genug Futter anbringen.
Menschen lebten die meiste Zeit seit ihrer Entstehung in größeren Gruppen und Familienverbänden in denen das Aufwachsen von Kindern auch von der übrigen Familie und der Großgruppe einigermaßen gesichert war, bessere Chancen hatten Kinder aber wohl auch damals schon, wenn zwei Ernährer im passenden Alter vorhanden waren.
Was aber nicht bedeuted, dass niemand fremd ging oder Partnerschaften grundsätzlich lebenslang galten.
Übrigens: Straußenväter sind da sehr interessant. Die begatten mehrere Straußenweibchen, die wiederum Sex mit mehreren Männchen haben. Am Ende weiß kein Männchen, welche Eier von ihm sind.
Sinnigerweise sammeln Straußenmännchen deshalb möglichst viele Eier, stibitzen sie aus Nestern, brüten sie fertig und kümmern sich dann intensiv um die Küken nach dem Motto: höchstwahrscheinlich sind auch meine dabei.
Auch so etwas hat sich offensichtlich als evolutionär sinnig erwiesen.
Kurz: es kommt immer auf die Bedingungen an, auf verschiedenste Einzelheiten, Umweltbedingungen und div. Zusammenhänge.
Kurz: so, wie es von Natur aus (also nicht kulturell bedingt) ist, ist es evolutionär bislang am sinnvollsten, andernfalls wärs nicht so.
Allerdings will ich die Kultur bei der menschlichen Evolution nicht als unwesentlich ausschließen - aber das ist eine sehr eigene Sache. Kriege, Religionen und Vermehrungsdirektiven gibt es nur beim Menschen, der es damit immerhin geschafft hat, die Welt in sehr kurzer Zeit mit seiner Art zu überschwemmen - also sehr erfolgreich.
Wie lange das hält ist ein anderes Thema. Paläontologisch gesehen mutet das nach einem guten Leitfossil an: massenhaft auftretend, weltweit verbreitet und kurzlebig - nur leider ein Landlebewesen, das gibt keine guten Fossilien.
Aber unser Müll verbreitet sich auch im Mehr - der Cromagnonmensch wird indirekt ein gutes Leitfossil abgeben.
Gruß, Paran