Guten Abend!
warum besitzen die Handwerkskammern das Monopol…
Sieh’ dir die Aufgaben der Handwerkskammern an http://de.wikipedia.org/wiki/Handwerkskammer#Aufgaben. Ausbildung ist einer der zentralen Bereiche, die - soweit von den Mitgliedsunternehmen pflichtgemäß durchgeführt - eine Erfolgsgeschichte ist. Da gibt es eben nicht den Gesellen oder Meister wie beim Boxen nach IBF-Version, sondern einheitheitliche Standards.
… zudem gegen Gebühr?
Die Interessenvertretung des Handwerks muß irgendwer bezahlen. Wer sonst, wenn nicht die Mitgliedsunternehmen?
Meines Wissens sind Deutschland und Österreich die einzigen
Länder, in denen die Handwerkskammern ein solches Monopol
haben.
Ohne Handwerkskammern oder vergleichbare Organisationen würde es handwerkliche Ausbildung auf dem hierzulande üblichen Niveau vermutlich nicht geben. Wenn anderweitig darauf verzichtet wird, heißt das noch lange nicht, daß die anderen damit klüger handeln.
Ich wäre vorsichtig mit der Annäherung an anderweitige Gepflogenheiten. Ich hab noch nicht den aus meiner Sicht hirnrissigen Bologna-Prozess mit dem verschulten Schmalspur-Kurzstudium-Bätschelär-Irrweg verdaut. Wir müssen nicht jeden Mist mitmachen und Bewährtes über Bord werfen, nur weil es in anderen Ländern anders gehandhabt wird. Die Bildungsministerin - wie hieß sie noch, die mit dem nicht koscheren Doktorgrad? - irrte, als sie erzählte, im Ausland könne niemand etwas mit einem Dipl.-Ing anfangen. An Instituten, egal ob Amis, Italiener oder Chinesen, wußten alle, was sie sich darunter vorzustellen haben und nirgends auf dem Globus wurde ein Dipl.-Ing. aus Aachen oder Braunschweig schief angeguckt, weil er kein „Bätschelär“ ist. Ganz im Gegenteil.
Ich finde es gut und wichtig, daß jemand, der an Kfz schraubt, Gas- und E-Anlagen baut oder Feuerstätten beurteilt, über nachgewiesene Kenntnisse verfügt, auch wenn das in manchen anderen Ländern lockerer gesehen wird.
Gruß
Wolfgang