Hallo
Also ich frag hier mal fuer meine Kusine nach, denn die ist Kindergaertnerin. Sie hat mir erzaehlt dass alle ihr Schueler brav und lieb sind, normale Kinder halt. Da ist aber einer der verpruegelt die andern Kinder, beschimpft meine Kusine mit Woertern wie „dumme Hure“ und „verdammte Schlampe“. Sie hat schon mit den Eltern geredet, aber die kriegen den Baelger nicht in den Griff, sagen die. Meine Kusine hat schon versucht nett mit ihm zu reden, sie war streng, sie schickt ihn in die Ecke, sie ignoriert ihn. Hilft alles nichts.
Ausserdem kriegt jedes Kind jedes Mal wenn es lieb war ein Strahlemaenchen und wenn es frech war (oder Kinder verpruegelt hat) ein trauriges Maennchen. Bei 10 Strahlemaennchen gibt’s ein Bildchen. Alle Kinder freuen sich super ueber ihre Bildchen, er freut sich nicht. Er freut sich nur wenn er ein anderes Kind zum heulen gebracht hat, dann kommt er zu ihr und sagt: „Lehrerin, ich hab Timmy 3 mal schlagen muessen ehe er heulte.“ Und dann strahlt er. Das ist doch nicht normal.
Hat von euch jemand einen Tipp ausser mit den Eltern reden, weil die sind totale Nieten wie’s mir scheint, dass er bloss die andern Kinder nicht mehr verpruegelt. Meiner Kusine ist sein schlechtes Verhalten ansich ziemlich egal, aber er verletzt regelmaessig seine Mitschueler und sie kann halt nicht’s anderes machen als ihn festhalten (was sie oft genug tun muss).
Tschuessi
Hallo Carole,
ich weiss ja nicht, ob deine Cousine in Deutschland sitzt oder in Schottland, das geht aus deinem Posting nicht hervor.
Für D:
Meiner Meinung nach muesste das Jugendamt eingeschaltet werden. Wenn der Junge so aus dem Ruder läuft, kann er m.E. nicht in der Gruppe „therapiert“ werden, sondern braucht dringend eine Einzelbetreuung. Offenbar sind die Eltern völlig überfordert und er bekommt nur „negative Zuwendung“, d.h. die Eltern beachten ihn nur, wenn er sich daneben benimmt. Weil er keine anderen sozialen Erfahrungen gelernt und verinnerlicht hat, macht er es im Kindergarten genauso.
Aus diesem Teufelskreis kommt man nur mit Hilfe und viel Glück heraus.
Gruss
Michael
Hallo
Sie befindet sich in Luxemburg und der Schulinspektor kommt bereits woechentlich nach dem Kleinen schauen. Wenn dieser Mann da ist benimmt der Kleine sich immer ganz ordentlich, desshalb macht der nicht’s. Wahrscheinlich ist es aber auch Bequemlichkeit. Ich denke du hast aber Recht, ich schlag es ihr vor, damit sie’s weiterleitet.
Danke Tschuessi
Hallo Carole!
Da ist aber einer der verpruegelt die andern Kinder, beschimpft meine Kusine mit Woertern wie „dumme Hure“ und „verdammte Schlampe“.
Ausserdem kriegt jedes Kind jedes Mal wenn es lieb war ein
Strahlemaenchen und wenn es frech war (oder Kinder verpruegelt
hat) ein trauriges Maennchen. Bei 10 Strahlemaennchen gibt’s
ein Bildchen. Alle Kinder freuen sich super ueber ihre
Bildchen, er freut sich nicht.
Logisch! Wer würde sich wohl über einen Haufen trauriger Männchen freuen? Damit verstärkt man nur das schlechte Verhalten, weil dieses Kind von vornherein keine Chance hat, ebenfalls ein Strahlegesicht zu bekommen.
Er freut sich nur wenn er ein
anderes Kind zum heulen gebracht hat, dann kommt er zu ihr und
sagt: „Lehrerin, ich hab Timmy 3 mal schlagen muessen ehe er
heulte.“ Und dann strahlt er. Das ist doch nicht normal.
Nein, ist es nicht! Aber in meinen Augen ist das ein ganz ganz lauter Hilfeschrei des „Monsterkindes“ (welch ein Wort für einen kleinen Menschen)
Hat von euch jemand einen Tipp ausser mit den Eltern reden,
weil die sind totale Nieten wie’s mir scheint, dass er bloss
die andern Kinder nicht mehr verpruegelt.
Es gibt tatsächlich Kinder, die sind nicht in der Lage ihre Impulsivität zu steuern. Die einzige Möglichkeit sich der Umwelt mitzuteilen sind Krach, Schläge, Verbalattacken.
Daran können auch Eltern scheitern, wenn sie keine professionelle Hilfe bekommen.
Meiner Kusine ist sein schlechtes Verhalten ansich ziemlich egal, aber er verletzt regelmaessig seine Mitschueler und sie kann halt
nicht’s anderes machen als ihn festhalten (was sie oft genug
tun muss).
Sorry, aber das klingt nicht nach einer professionellen Kindergärtnerin! Kein Kind darf egal sein, und Festhalten ist die denkbar schlechteste Methode. Dann rastet das Kind erst recht aus.
Besser wäre es, das Kind sofort aus dem Raum zu nehmen.
Wie wird sich dieses Kind fühlen? Es schreit nach Hilfe, wird vor der ganzen Kindergartentruppe festgehalten, bekommt traurige Männchen und das Gefühl, keiner mag Dich und ich bin allen sch**ssegal.
Wenn die Eltern uneinsichtig sind, sollte über das Jugendamt eine Untersuchung bei einem Arzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie angeordnet werden.
Es gibt Kinder, z.B. die mit einem AD(H)S-Syndrom (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom mit oder ohne Hyperaktivität), die aufgrund einer Botenstofferkrankung im Gehirn eine mangelnde Impulskontrolle haben.
Sie würden gerne anders sein, KÖNNEN es aber nicht, auch wenn sie sich noch so sehr anstrengen. Diese Kinder bringen Eltern, Erzieher und Lehrer an die Grenzen!
Wenn man frühzeitig feststellt, WAS hinter dem Verhalten dieses Kindes steckt, kann man ihm auch helfen. Und davon profitieren nicht nur die Eltern, sondern auch die Kindergartenkinder und Kindergärtnerinnen.
Angelika
Tschuessi
Solche Fälle sind immer schwer, da die Eltern scheinbar einfach unfähig sind und somit ein Betreuer auch nicht mehr viel ausrichten kann.
Vielleicht muss man da einfach mal ordentlich ‚austicken‘… natürlich kann und sollte man Kinder nicht schlagen, aber nirgends steht geschrieben, dass man sie nicht ordentlich zusammenschreien darf (…oder?).
Mit der Kombination: „Zusammenschreien und Ruhig reden“ hatte ich bis jetzt die besten Erfolge. Bei einigen Kindern muss man nunmal erst zeigen, dass man es ernst meint und deren volle Aufmerksamkeit gewinnen, bevor man auch nur eine Chance hat, die kleineren, subtilen Dinge wie: „Alle hassen dich und wenn du dich nicht änderst wird dich weiterhin keiner leiden können“ in sie rein zu kriegen.
Das mag jetzt sicherlich ‚etwas‘ hart klingen und ist auch bestimmt keine allgemeingültige Methode. Man sollte es sich vorher eben gut überlegen. Sicherlich wäre ein Psychater oder ein speziell ausgebildeter ‚Betreuer für schwierige Kinder‘ besser geeignet (stell deine Frage am besten auch nochmal im Psychologie-Brett, falls du das noch nicht hast!), aber wenn die Eltern passen und der Rest der Welt schläft, dann muss man sowas halt selbst in die Hand nehmen. Es geht schließlich auch um das Wohl der anderen Kinder, die psychisch (noch) nicht völlig verkorkst sind.
Bevor man anfangen kann, etwas aufzubauen, muss man erstmal das alte abreissen und in den Boden stampfen. Vielleicht mag das kleine „Monster“ so wirken, als würde es überhaupt nichts verstehen, aber im Grunde genommen schätzt man Kinder oft als dümmer ein, als sie sind, und es kriegt doch blos zu hören, was es selbst schon weiß: „Du kannst so nicht weiter machen, du verhältst dich wie der verdammte Antichrist persöhnlich, und an allen Problemen, die du hier mit den anderen Kindern hast, bist du mit deinem Verhalten ganz alleine schuld“.
OFt ist es so, dass ein Kind sich einfach (aus Trotz? Oder Selbstmitleid?) nicht selbst eingestehen will, was es falsch macht. Sämtliche Probleme, die es hat, werden auf andere projeziert und „DIE“ (wer immer ‚die‘ auch sein mag. Keiner hat je herausgefunden, wer ‚die‘ sind.) sind daran schuld. Wenn die Eltern keine Verandtwortung übernehmen, dann muss es das Kind eben selbst tun. Das ist das Beste für alle. So etwas kostet das Kind natürlich auch jede Menge Selbstüberwindung und denjenigen, der versucht, ihm dabei zu helfen, jede Menge Nerven… aber vielleicht funktionniert’s ja!
Auf jeden Fall wünsch ich der Kindergärtnerin/Betreuerin/wasauchimmer viel Glück.
Hallo Narf!
Wenn die Eltern keine Verandtwortung übernehmen, dann muss es
das Kind eben selbst tun. Das ist das Beste für alle. So etwas
kostet das Kind natürlich auch jede Menge Selbstüberwindung.
Meinst Du, dass ein Kindergartenkind, das offensichtlich mit sich selbst massive Probleme hat und dadurch auch mit seiner Umwelt, für sich selbst Verantwortung übernehmen soll??? Wie soll das gehen?
Angelika
Au mann, du hast mir hier aber auch jedes Wort im Munde umgedreht. Also nochmal um es auch dir verstaendlich zu machen dass ich es nicht schlecht meine. Also: gut Monsterkind war keine gute Wortwahl, sorry.
Auch dieses Kind kriegt auch mal Lachmaennchen, wenn es mal lieb ist. Ich hab doch geschrieben dass es sich nicht ueber seine Bildchen freut, das sollte doch jedem klar machen dass auch er Bildchen kriegt. Die Methode: gutes Verhalten loben, schlechtes leicht bestrafen ist unter Paedagogen sehr verbreitet. Ich hab ja auch gesagt dass sie ihn auch manchmal bei schlechtem Verhalten ignoriert, dass beides aber nichts hilft (bestrafen oder ignorieren, was soll sie also deiner Meinung nach tun???Ihn auch bei schlechtem Verhalten loben?).
Er wird nicht von der ganzen Kigatruppe festgehalten, wo hast du das gelesen??? Ich hab geschrieben dass meine Kusine ihn festhaellt in der Minute wo er schlaegt. Sie kann ihn doch nicht einfach machen lassen und den andern Kindern erklaeren dass er ihnen weh tun darf weil er doch so ein armes Wuermchen ist. Du sagst dass sie ihn aus der Klasse nehmen soll, dafuer muss sie ihn doch festhalten, mit einreden kriegt sie ihn jedenfalls nicht von nem Kind welches er gerade verpruegelt weg.
Es ist meiner Kusine nicht egal was mit dem Kind passiert, es ist ihr bloss egal wenn er sie beschimpft oder ihr weh tut, aber sie will die andern Kinder beschuetzen und ihn auch vor sich selbst.
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Verständnisfrage
Hallo carole
Ist das ein deutscher Kindergarten?
Gruß
T
nein, ein Luxemburgischer
Hallo Carole,
Du hattest zwar einige Einwände gegen Angelikas Beitrag,
Au mann, du hast mir hier aber auch jedes Wort im Munde
umgedreht.
aber ich finde sie hat einige nützliche Tipps gegeben, nämlich:
(…) Hilfeschrei,(…)
Es gibt tatsächlich Kinder, die sind nicht in der Lage ihre
Impulsivität zu steuern. Die einzige Möglichkeit sich der
Umwelt mitzuteilen sind Krach, Schläge, Verbalattacken.
Daran können auch Eltern scheitern, wenn sie keine
professionelle Hilfe bekommen. (…)
Es gibt Kinder, z.B. die mit einem AD(H)S-Syndrom
(Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom mit oder ohne
Hyperaktivität), die aufgrund einer Botenstofferkrankung im
Gehirn eine mangelnde Impulskontrolle haben.
Sie würden gerne anders sein, KÖNNEN es aber nicht, auch wenn
sie sich noch so sehr anstrengen. Diese Kinder bringen Eltern,
Erzieher und Lehrer an die Grenzen!
Wenn man frühzeitig feststellt, WAS hinter dem Verhalten
dieses Kindes steckt, kann man ihm auch helfen. Und davon
profitieren nicht nur die Eltern, sondern auch die
Kindergartenkinder und Kindergärtnerinnen.
Diese Dinge finde ich bedenkenswert, und man kann sich da wie schon von Angelika erwähnt an eine Kinder- und JugendpsychologIn oder auch eine Erziehungsberatungsstelle wenden. Die kennen sich da genauer aus und wissen auch, wer sonst noch weiterhelfen könnte.
Ich hab ja auch gesagt dass sie ihn auch manchmal
bei schlechtem Verhalten ignoriert, dass beides aber nichts
hilft (bestrafen oder ignorieren, was soll sie also deiner
Meinung nach tun???Ihn auch bei schlechtem Verhalten loben?)
Ich meine mich zu erinnern, das gelegentliches Bestrafen äußerst verstärkend wirkt, mehr als stetiges Bestrafen… - Also wenn man es mit Ignorieren versucht (was m.E. in den meisten Fällen nicht möglich sein wird), dann muss man das konsequent durchhalten…
-
Aber wer kann schon ein Verhalten ignorieren, das andere so stark betrifft?
-
Ich denke man müsste mehr über das Kind wissen, um mehr Tipps zu geben: z.B. wie verhält er sich in der Einzelsituation (gibt es die überhaupt?) - - Für mich klingt es auch nach einem Hilfeschrei, aber Genaueres müssten vielleicht doch Fachleute (s.o.) herausfinden.
Viele Grüße, Matuja
Hallo Carole! Nach meinem Empfinden habe ich Dir nicht die Worte im Mund herumgedreht, und wenn das bei Dir so ankam, tut es mir leid.
Natürlich meinte ich auch nicht, dass die GANZE Kiga-Gruppe das Kind festhält (wie soll das wohl gehen?) In einer solchen eskalierten Situation MUSS man das Kind aus der Gruppe nehmen, und zwar sofort. Und wenn man es dazu unter den Arm klemmt und an einen anderen Ort bringt, wo es sich nicht verletzen kann. Danach aber sollte es sofort wieder losgelassen werden. Aus dem was Du schreibst erfahre ich eigentlich nur, dass in der Gruppe ein Kind ist, das alle total nervt. Weil es schlägt, Verbalattacken fährt, sich nicht einordnet, scheinbar „erziehungsresistent“ ist, unfähige Eltern hat und niemand dieses Kind in seiner Gruppe haben möchte.
So verständlich der Wunsch nach Schutz der Anderen ist, man kann und darf doch nicht bei einem 6-jährigen Kind die Erziehung aufgeben indem man es ignoriert!!!
Eine Möglichkeit könnte sein, das die Erzieherin in einem ruhigen Moment mit dem Kind spricht und mit ihm ein Signal vereinbart. (Ein(!)Wort oder eine (!) Geste)
Wenn das Kind dann wieder ausrastet kann man versuchen, mit diesem Signal dem Kind zu vermitteln, dass es dabei ist die Grenzen zu überschreiten.
Ob das umsetzbar ist, kann ich natürlich nicht sagen.
Dennoch meine ich, man sollte sich auch mal in die Lage dieses Kindes versetzen. Mit Sicherheit ist dieses Kind nicht gerne *SO*, aber es braucht dringend Hilfe von kompetenter Stelle um auch seine guten Seiten zeigen zu können. Angelika
Soziales Umfeld
Hallo Carole,
man müsste mal folgende Fragen klären:
- In was für einem sozialen Umfeld wächst das Kind auf?
- Wie viel Zeit haben die Eltern für ihr Kind übrig? Es stellt sich die Frage der Anerkennung?!
- Ist das Kind ein Einzelkind? Frage des Teilens drängt sich mir auf…
- Ist es ein nicht-luxemburgisches Kind, sprich ist es für Luxemburg ein ausländisches Kind, das die Sprache kaum kann? Frage der Verständigung drängt sich mir auf…
- Bekommt das Kind genügend Liebe daheim?
- Wie alt sind die Eltern?
Seine Eskapaden gegen andere Kinder klingen für mich, dass er einerseits Aufmerksamkeit sucht (wertfrei), andererseits dass er wohl in einem Umfeld aufwächst, dass alles andere als kindgerecht ist.
Die Kindergärtnerin muss ich in Schutz nehmen… sie reagiert menschlich…
Grüsse
Matthias
Hallo,
ich empfehle Dir das Buch „Jedes Kind kann Regeln lernen“.
ISBN: 393433315X Buch anschauen
Es stehen sehr nüzliche und anwendbare Tipps darin, wie z.B. nichtsagen was das Kind nicht tuen soll sondern sagen was es tuen soll(nicht: Du sollst nicht hauen sondern: Sei lieb zu den anderen; oder: jedes Kind 3 mal täglich loben und für bestimmte sachen eine bestimmte strafe einführen und vorher festlegen).
Da ansetzten wo’s funktioniert, nicht wo er fehler macht.
Viele Grüsse,
Maria.
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Schon mal darüber nachgedacht, woher das Kind die Begriffe „dumme Hure“ und „verdammte Schlampe“ kennt?
Vielleicht verarbeitet das Kind so Dinge, die es zu Hause erlebt - besonders wenn es denkt, dass es eine lobenswerte Leistung ist, jemand so lange zu schlagen, bis derjenige heult?