Montessori Entwicklungsmaterial

Hallo zusammen,
ich habe zurzeit ein Problem.
Wir haben zurzeit das Theman Montessori.
Unser Lehrer hat das Thema in mehreren Teilen aufgeteilt und ich und mein Partner haben anscheinend das Umfangreichste Thema gekriegt und zwar „Entwicklungsmaterial“.
Wur habe ein ganz langen Text bekommen und es bearbeitet.
Anscheinend haben wir das Thema nicht gut genug bearbeitet, deshalb wollte ich euch , die www Mitglieder um Hilfe bitten.
Ich wollte euch einfach fragen was soll in unserem Vortrag rein ( ihr könnt es in Stichpunkten schreiben), damit ich unseren Text ergenzen kann. Und ausserdem wollte ich noch eine Sache wissen : In dem vorgegebenen Text steht dass die Gegenstände (bei dem Experiment) in der Umgebung als unbeseelte Lehrer dienen… das verstehe ich nicht so ganz .
Falls mir jemand das auch noch explizit erklären könnte wäre ich sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen
Ramazan

Hi,

also warum die Materialien unbeseelte Lehrer sind, kann ich dir ganz schnell erklären: MM war es wichtig, dass Kinder nicht in Abhängigkeiten aufwachsen. Durch die Arbeit mit dem Material, das zumeist eine Selbstkontrolle beeinhaltet, treten sie mit dem Material in eine Beziehung, im Gegensatz zum herkömmlichen Bildungssystem, in dem Kinder immer in Abhängigkeit zum Lehrer „lernen“ (der Lehrer korrigiert, stellt die Aufgaben, beurteilt,…). In der Montessoripädagogik wählen die Kinder ihr Material aus innerem Antrieb, den sensiblen Phasen gehorchend, die Pädagogen begleiten das Kind nur auf diesem Weg.
also:
Montessoripädagogik: Lernen in Beziehung zum Material
Regelschule: Lernen in Abhängigkeit vom Lehrer

Entwicklungsmaterialien sind für mich ALLE Materialien, also Übungen des täglichen Lebens, Sinnesmaterialien, mathematisches Material, Sprachmaterial und Material zur kosmischen Erziehung.

Solltet ihr irgendetwas gezielt bearbeiten?

Antwort gibt’s erst morgen abend, ich muss ins Bett und morgen wieder arbeiten :smile:

erlkoenigstochter, in 2,5 Wochen Dipl. Montessoripädagogin

Hallo ramazan,

ich kann dir leider nicht weiterhelfen.

Viele Grüße Moni

Hallo Ramazan,

unbeseelte Lehrer heisst, dass das Material so angelegt ist, dass Kinder damit selber zu Erkenntnissen kommen können.

Und zu den Materialien.
Schau mal hier. Hier ist manches aufgelistet.
Vielleicht hilft das weiter.
http://www.montessoriartikel.de/wissen/entwicklungsm…

Gruss und viel Erfolg
Monika

kein Problem
Ich entschuldige mich wegen der Störung

Ich bedanke mich für deine Hilfe, aber leider habe ich das mit den unbeseelten Lehrer immernoch nicht verstanden.
Hmmmm ich werde mir die Texte nochmal durchlesen und gucken ob ich etwas missverstanden habe oder gar nicht verstanden habe

Gruß Ramazan

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort und ich habe es fast verstanden, aber eines verstehe ich noch nicht
Was für eine Art von Beziehung hat das Kind zum Material ? ich zitiere mal ein Satz aus dem Text, das könnte dir eventuell hilfreich sein zu verstehen wo genau ich Probleme habe
"… die hellen glänzenden Tischchen , „lass mich nicht müßig herumstehen“… "( Hierbei geht es um die Ästhetik)

Hallo Ramazan,
folgende Punkte sind relevant:

  • Entwicklungsmaterial ist für die Hand der Kinder gedacht, sie sollen durch die Handlung damit eigene Erkenntnisse gewinnen (es ist also kein „Anschauungsmaterial“, wo nur etwas gezeigt wird, aber nichst selbst erarbeitet werden kann)
  • es bietet Selbstkontrolle
  • es ist handlungsorientiert
  • Teil der „vorbereiteten Umgebung“
  • es ist ästhetisch ansprechend und damit motivierend für die Kinder

„Unbeseelter Lehrer“ heißt einfach, dass die Kinder durch das Material selbst ganz viel Lernen. Das Material selbst ist also wie ein Lehrer, bloß nicht aus Fleisch und Blut sondern eben „unbeseelt“, also aus Material.

Viel Erfolg,
wenn du einmal in einer Schule hospitieren willst und sehen willst, wie das konkret aussieht - melde dich!
Gruß
Sommer

Hallo,

sei mir nicht böse aber Schulaufgaben löse ich nicht. Auch nicht in Stichpunkten.

Was das Lehrmaterial betrifft kann ich Dir helfen. Denn passt auch zu deinem Vortrag. Die Materialien sind so gestaltet, dass die Kinder ohne Lehrer an alle Informationen bekommen um sich das Wissen anzueignen. Wie dein ausgehändigter Text. Ohne das ein Lehrer (mit Seele) neben Dir steht und alles erläutert, kannst Du auf einem Papier (ohne Seele) nachlesen. In der Kinderhaus oder in der Grundschule sind es meist besondere Hilfsmittel mit Selbstkontrolle für die Kinder. Immer mit dem Motto „Hilf mir es selbst zu tun!“
Viele Grüße
Mathias

Das Material scheint das Kind zu rufen, so jedenfalls ebschreibt es MM und auch ich beobachte das immer wieder. Jedes Material folgt den 4 wichtigen Eigenschaften, die MM in „Dei Entdeckung des Kidnes“ wie folgt nennt:
„1. Die Fehlerkontrolle
Das dem Kind gegebene Material soll, wenn möglich die „Fehlerkontrolle“ einschliessen … Die scahliche Fehlerkontrolle führt das Kind dazu, bei seinen Übungen überlegt, kritisch, mit einer an genauigkeit immer stärker interessierten Aufmerksamkeit, mit einer verfeinerten Fähigkeit, kleine Unterschiede zu erkennen zu erfahren. So wird das Bewußtsein des kIndes auf die Kontrolle der Fehler vorbereitet, auch wenn diese nicht mehr stofflich oder sinnlinch wahrnehmbar sind…
2. Die Ästhetik:
Ein weiteres Merkmal der Gegenstände ist ihre Anziehungskraft. Farbe, Glanz, Harmonie der Formen, all dies wird bei den Dingen gepflegt, die das kleine Kind umgeben. Nicht nur das Sinnesmaterial, sondern die ganze Umgebung ist so vorbereitet, dass sie die Kinder anzieht, genauso wie in der Natur die farbigen Blütenblättern dies bei den insekten tun … Das Kind gehorcht den Gegenstand, der in diesem Augenblick sein stärkstes Tätigkeitsbedürfnis anspricht. …
3. Die Aktivität:
Ein weiteres Merkmale des Entwicklungsmaterial muss seine EIgnung für die Tätigkeit des Kindes sein. Die Möglichkeit die interessierte Aufmerksamkeit des Kindes zue rhalten, hängt nicht so sehr von der in den Dingen enthaltenen „Qualität“ ab, sondern vielmahr davon, welche Anregungen zum Handeln sie bietet. …
4. Die Begrenzung:
… Wie sehr müssen diese Erfahrungen die Vorstellung ändern, die viele noch haben - nämlich dass dem Kind desto besser geholfen wird, je mehr Erziehungsmaterial ihm zur Verfügung steht. Wir glauben zu Unrecht, dass das „an Spielzeug reichste“, das „an Hilfsmitteln reichste“ Kind könne sich am besten entwickeln. Statt dessen beschwert die ungeordnete Anzahl von Dingen die Seele it neuem Chaos und bedrückt sie durch Ermutigung.
In der „Begrenzung“ der Hilfsmittel, die das Kind dazu führen, Ordnung in seinen Geist zu bringen und ihm das Verständnis der unendlich vielen Dinge zu erleichtern, die es umgeben, liegt das höchste Erfordernis, das es dem Kind ermöglicht, seine Kräfte zu schonen und das es sicher auf dem Pfad der Entwicklung voranschreiten lässt.“

Also, nehmen wir mal ein Beispiel, zb die Verschlussrahmen.

  1. Fehlerkontrolle : Alle Knöpfe sind zu oder die Schleife ist gebunden ,… - niemand muss das kind kontrollieren, es arbeitet unabhängig.
  2. Ästhetik: Die Stoffe sind von hoher Qualität und schöner Farbe, die Knöpfe glänzen, die Rahmen duften nach Holz und Bienenwachs, die Bänder sind frisch gebügelt (eine Aufgabe der ältere Inder nur zu gerne nachgehen) -
  3. Aktivität: Das KInd befindet sich in einer sensiblen Phase in der es gerne Dinge öffnet und schließt, die Rahmen laden es ein "Öffne mich, schließe mich - und das Tun ist sinnvoll. Und wie stolz sind die Kinder, wenn sie was sie in der Materialarbeit erlernt haben anwenden können - ich habe meine Jacke allein zugemacht!
  4. Begrenzung: Das Kind wählt einen Rahmen und arbeitet damit solange, bis es ihn beherrscht. Wir kennen alle diese Anziehpuppen, an denen alle möglichen Verschlüsse hängen. Das junge Kind, das die Knöpfe und Schnallen liebt verzweifelt an den Schleifen und das Spielzeug landet frustriert oder bestenfalls unbeachtet in einer Ecke. Im Rahmen findet sich nur ein Verschluss, das Kind wählt den passenden, wenn es für das Kind an der Zeit ist. Außerdem gibt es im Kinderhaus bzw der Schule jedes MAterial nur einmal, das heißt jedes Kind beschäftigt sich mit etwas anderem. Es kann sich versenken, muss nicht auf die anderen achten und vergleichen und wird dadurch nicht verunsichert (der … ist schneller als ich,…)
    MM fasst das unter dem Oberbegriff „Isolierung der Eigenschaften“ zusammen.

Hoffe, das hat Licht ins Dunkel gebracht
LG

erlkoenigstochter

Ich bin dir wirklich dankbar vielen vielen dank

Hallo Ramazan93,

das scheint mir ein sehr seltsamer Text zu sein, den ihr da bearbeiten müsst. In meiner Beschäftigung mit Montessori-Pädagogik bin ich noch nie auf so einen Ausdruck gestoßen wie „unbeseelter Lehrer“. Wer hat den Text verfasst? Mir scheint, euer Text ist von einem außenstehenden verfasst. Was bitte schön soll Entwicklungsmaterial sein?

Also die wichtigsten Eckpunkte für die Montessori-Pädagogik sind

Individuelles Lernen in altersgemischten Lerngruppen in denen z.B. die Jahrgänge 1-3, 4-6, 7-10 zusammengefasst sind.

Die Kinder lernen in der sogenannten VORBEREITETEN Umgebung.

Die Kinder lernen allein, zu zweit oder ggf. in kleinen Gruppen mit dem Montessori-Material (also z.B. den goldenen Perlen, dem Schachbrett für Mathe/Rechnen oder mit den Sandpapierbuchstaben)

Die Lernbegleiterinnen (LehrerInnen) zeigen den Kindern den Gebrauch der Arbeitsmaterialien

GANZ WICHTIG: Das Montessori-Material ermöglicht es den Kindern selbst zu kontrollieren, ob sie die Aufgabe richtig gelöst haben (Möglichkeit zur Selbstkontrolle ist sehr wichtig)

Die Kinder dürfen solange mit dem Arbeitsmaterial lernen, bis sie den Stoff begriffen haben.

Jedes Kind lernt also individuell und in seinem Tempo - Begabte/Hochbegabte Kinder müssen nicht auf den Rest der Lerngruppe warten, sie erarbeiten sich eben die Inhalte schneller als normal oder weniger Begabte… Keine Unterforderung und keine Überforderung

Die Kinder haben sog. Pensenhefte - werden von den Lernbegleitern geführt - Lernbegleiterinnen beobachten die Kinder genau und wissen wann welches Arbeitsmaterial den Kindern anzubieten ist

Das Arbeitsmaterial baut aufeinander auf - z.B. beim Rechnen, erst werden viel Hilfsmittel genutzt bis zum Schluss die Kinder dann Aufgaben im Kopf lösen können…

So, alles weitere schlage ich vor ggf. zu googlen -

Viel Erfolg
Mia

Unbeseelte Lehrer: Die Kinder lernen durch Irrtum, kein Lehrer weist sie zurecht, kein Tadel,kein Lob, keine anerkennenden Blicke,…die Kinder probieren, hantieren,…

Entwicklungsmaterial: Ich nehme an, da sind die Materialien für die kleinen Kinder gemeint, da gibt es viel Literatur, Ich glaube, Sinneswahrnehmung heißt es, das Buch von Maria Montessori,

Verzeih die späte Antwort, aber ich bin erst vor kurzem heim gekommen

Leider ist das nicht wirklich mein Thema, eine Ausarbeitung über Montessori kann ich nicht beurteilen und es hört sich auch mehr danach an, dass Ihr nicht Montessori, sondern die Methode, wie man eine Arbeit schreibt sucht.

Hallo Ramazan,

ist diese Anfrage noch aktuell?

MfG
Dieter Lotz