Montessori, ja oder nein?

Guten Tag,

da ich mich seit einiger Zeit damit beschäftige, herauszufinden, welcher Bildungsweg für meinen Sohn der richtige ist, bin ich auf Montessori gestoßen und habe natürlich auch im Internet danach gesucht.

Die Meinungen darüber gehen weit auseinander. Entweder man liebt es, oder man hasst es. Ich habe ein paar Fragen dazu:

Hat Jemand Erfahrungen damit und kann es empfehlen, oder abraten?

Sind die Materialien nicht etwas kostspielig?

Wenn ich mich dafür entscheiden sollte, wann ist der beste Zeitpunkt, damit zu beginnen? Mein Sohn ist jetzt 2 Jahre alt.

Grüße
Maximilian

Hallo Maximilian,
ich bin kein Experte und interessiere mich nur für unterschiedliche Erziehungsansätze. In den 12 Jahren seit ich Vater bin habe ich schon viel gehört und erlebt und ich muß sagen, daß es „die richtige Methode“ nicht gibt. Es kommt sehr auf die Person an, mit der das Kind zu tun hat und auch wie das Kind es annehmen kann. Meine große Tochter hätte mit Montessori nichts anfangen können, meine kleine schon eher. Ich finde es ist eine Gratwanderung. Und ob die Erziehung in eine Richtung gegangen ist, die du gut heißen kannst, stellt sich wie so oft erst hinterher heraus. Begleite dein Kind achtsam und aufmerksam und du wirst deinen Weg gut machen.
mit freundlichem Gruss
Roland Schurg

Hallo,
ich bin seid 20 Jahren montessori-kindergartenpädagogin - daher auch eine große beführworterin dieser pädagogin.
Meine eigenen kinder haben den M-kindergarten und die M-schule besucht und sind zu sehr selbständigen, weltoffenen jungen menschen heran gewachsen - 20 und 18 jahre.
Mie scheint sehr wichtig, sich konkret in einrichtungen mit hospitieren und gesprächen zu informieren um eventuell ein gefühl für das miteinander in diesen einrichtungen zu bekommen.

Mein „hauptlehrsatz“ ist ein satz von MM.„HILF MIR ES SELBST ZU TUN“ mit dieser LEBENSEINSTELLUNG kann ich IMMER beginnen - in meinem eigenen umfeld. Versuchen wir diese lebensweisheit wirklich zu leben,ergeben sich einige konsequenzen im umgang mit den kindern.
Vorsicht, wenn die pädagogik nur an den Materialien hängen bleibt - es ist KEINE TECHNIK -
Die zweite mir ganz wichtige entscheidung ist die ANERKENNUNG DER ENTWICKLUNGSPHASEN im Menschen und die daraus entstehenden bedürffnisse in umgang - kommunikation - umfeld.
ich wünsche gute Informationen und eine gute entscheidung - bei fragen stehe ich gerne wieder zur verfügung - liebe grüße felizitas

Hallo Maximilian,

eine Pädagogik mit dem Prinzip „hilf dem Kind es selbst zu tun“, damit ist man jederzeit gut beraten. Grundsätzlich kann man diese Fragen nicht mit dem Kopf, sondern eher mit dem Herzen entscheiden. Einige Eltern verfolgen ein bestimmtes Konzept (welches auch immer), weil es das Kind gut fördern soll, es toll sein soll oder aus anderen Gründen. Dann wird es durchgezogen wie ein Kochrezept. Sie machen es und sind aber nicht mit dem Herzen dabei und wenn das Herz nicht dabei ist, dann kommt es nicht an. Das ist wie, wenn ich etwas esse, weil es gesund sein soll, es mir aber gar nicht schmeckt. Um sich eine Meinung zu bilden, würde ich mal in die Bibliothek gehen und ein paar Bücher lesen, die die Frau M. selbst geschrieben hat. Im Internet gibt es Meinungen von anderen, aber seine eigene kann man sich nur selbst bilden, wenn man sich mit der Quelle befasst. Spricht es ihr Herz und ihre Seele an? Würde es Ihnen Freude machen, so auf ihr Kind einzugehen? Es gibt auch einige grundlegende Verhaltensregeln die man auch ohne Zusammenhang mit den Materialien in die eigene Erziehung mit einfließen lassen kann. So zum Beispiel, das Kind nicht in seinem Spiel zu stören, wenn es nicht wichtig ist und das kann schon durch ein Ansprechen oder nur durch einen Blick passieren. Einfach viel mehr das Kind nur beobachten und es lassen und in einer Umgebung, die kindgerecht und sicher eingerichtet ist, geht das auch. Sie wissen in der Regel was sie sich zutrauen können. Ich spreche nicht von gefährlichen Situationen wie Herd, Strasse etc. Möbel(Tisch, Stuhl) in Kindergröße. Sich dem Unterschied bewusst zu sein, zwischen erklären und zeigen, bei letzteren geschieht es ohne Worte. Dem Kind, nach Einschätzung der Fähigkeit, die Sache nicht abzunehmen, sondern es ihm beibringen es selbst zu tun. Um mal einige anzuführen. Wenn man sich dafür entscheidet, bietet sich natürlich ein Montes. Kindergarten an, die haben dort auch die ganzen Materialien. Wenn man handwerklich ein wenig geschickt ist, dann kann man sich auch einige M.Materialien selbst basteln. Natürlich nützen die besten Materialien nichts, wenn man damit nicht umgehen kann. Und so ist es auch mit dem Kindergarten, der ist immer nur so gut, wie die Menschen die dort arbeiten. Haben die Erzieher das Prinzip verinnerlicht oder wird es nur angewandt? Man merkt es immer an den Kindern, wie sie wirken. Für zu Hause kann man sich dann einige ausgesuchte Materialien zulegen. Ich persönlich verfolge das Prinzip, dass es eine gewisse Menge an Spielzeug gibt und wenn was neues dazukommt, nehme ich etwas altes dafür weg wenn das Kind nicht dabei ist. Somit bleibt die Menge zum aufräumen überschaubar. Aber wie schon gesagt, es ist viel wichtiger, wie man auf das Kind eingeht, als viele M.Materialien dazuhaben. Und viele Menschen vergessen, Erziehung heißt nicht reden sondern vorleben. Wenn ich also möchte, dass mein Kind darauf hört, was ich sage, dann muss ich erst mal die Kommunikation mit meinem Partner überprüfen, wie oft muss ich ihn bitten/ansprechen, dass er reagiert, wie oft er mich? Wie oft mein Kind mich? Das Kind macht im Zweifelsfall das, was es vorgelebt bekommt. Sage ich bitte und danke? Oder sind es nur Floskeln? Sieht mich das Kind auch mal ein Buch lesen oder nur vorm Fernseher sitzen? In den ersten Jahren wird das ganze Fundament aufgebaut, worauf dann die Schule ein Haus bauen kann. Deswegen ist es gut, denn Focus in jungen Jahren auf das Fundament zu legen. Ist es stabil, dann kommt auch ein gutes Haus drauf. 2 Menschen mit viel Herzensbildung im Umgang mit Kindern, die mich außer der Montessori auch sehr angesprochen haben, sind der Steve Biddulph z.B. „Das Geheimnis glücklicher Kinder“ und von hier Jirina Prekop. In der Hoffnung Ihnen weitergeholfen zu haben eine gute Entscheidung zu treffen. Viele Grüße K. Schmoll

Ich habe leider falsch geantwortet. Da Montessoris Idee es ist, die Kinder dazu hinzufuehren, dass sie selbststaenid arbeiten koennen, kann ich Montessori nur empfeheln, schon ab dem Kiondergarten. Montessori ist entdeckendes Lernen und nimmt Ruecksicht auf die sensiblen Phasen des Kindes: Also wenn ein Kind reif ist, eine Sache zu lernen, dann will es lernen und beschaeftigt sich intensiv und konzentriert mit einer Sache und mit bestem Lernerfolg. Will man etwas zu frueh, werden die Kinder ueberfordert und lustlos, kommt ein Angebot zu spaet, ist das Interesse nur mehr sehr schwer zu wecken.
Msterialien werden vom Kindfergarten oder der Schule gestellt, Sie brauichen keine zu kaufen! Waere sinnlos, sie sind wirklich teuer und werden meist nur kurz gebraucht. Ich wuebsche Ihnen fuer Ihr Kind die beste Entscheidung. Liebe Gruesse Monika