Hallo,
mit Jenaplan habe ich mich bisher nicht beschäftigt, vermute dass Jenaplan ähnlich wie Freinet o. Freie Schule ist.
Die Unterschiede/Ähnlichkeiten zw. Montessori und Waldorf werden in versch. Büchern ausführlich dargestellt.
Hier die Hauptunterschiede kurz und knapp, wie ich sie sehe:
Waldorf fußt auf einem esoterischen (antroposophischen) Weltbild. Z.B. gehen seine Anhänger davon aus, dass bestimmte Stoffe/Materialen, die Kinder in die Hand nehmen, die Entwicklung positiv oder negativ beeinflussen. (Darum sollen Waldorf-Kinder nicht mit Plastik-Spielzeug - wie Legosteinen - spielen, sondern nur mit Naturprodukten aus Holz, Wolle, Eisen usw.
Waldorf hält wie Regelschlen an altershomogenen Klassen fest - also Jahrgänge, die gemeinsam eingeschult werden bleiben im Klassenverband bis zur 10ten oder bis zum Abi, es gibt kein Sitzenbleiben!
Das Schulfach Eurythmie (bestimmte Art des Tanzes) soll heilende Wirkung haben; Farben haben bestimmte (heilende) Wirkung. (Sehr esoterisch, finde ich)
Das wichtigste Merkmal der Montessori Schulen ist zweifellos die Freiarbeit der SchülerInnen mit Montessori-Material. Lesen, Schreiben, Rechnen, kosmische Erziehung (Erdkunde, Phsysik, Bio, alle naturwissenschaftlichen Fächer eben) erarbeiten sich die Schüler selbständig - nach einer ausführlichen Einführung in das jeweilige Montessori-Material. Die Materialien bauen systematisch aufeinander auf - Ziel ist, z.B. beim Multiplizieren von Zahlen im TAusenderbereich, mit dem Arbeitsmaterial solange zu arbeiten, bis das Prinzip verstanden wurde und die Kinder die Aufgaben im Kopf lösen.
Alle Arbeitsmaterialien sind so aufgebaut, dass SchülerInnen selbst überprüfen können, ob sie die Aufgabe richtig gelöst haben.
Es ist das Lernen mit der Hand - was ich in die Hand nehme, nehme ich ins Herz und den Verstand
Es findet möglichst wenig Frontalunterricht statt (bei Fremdsprachen, Musikunterricht ist das zeitweilig notwendig, bei Mathe u. Rechnen, Deutsch nicht).
Es steht kein Lehrer vorne und die Schüler sitzen in Reihen und werden mit dem Wissen berieselt, sondern, jedes Kind arbeitet seinem Wissens- und Entwicklungsstand gemäß allein mit dem Montessori-Material (zu Zweit oder in der Gruppe). Es wird leise gearbeitet während der Freiarbeit. Die Persönlichkeitsentwicklung steht im Vordergrund. Durch die selbständige Arbeit lernen die Kinder sich selbst und ihr Können einzuschätzen - es steht kein Erwachsener hinter ihnen und tadelt oder lobt -
Das Kind bestimmt sein Lerntempo - wiederholt solange wie es das braucht. Die LernbegleiterIn (LehrerIn) beobachtet die SchülerInnen und führt sie an weitergehendes Material heran, wenn die Kinder so weit sind oder wartet ab, dass sich die Kinder an sie wenden
Regelschulen versuchen Montessori-Methoden zu übernehmen, wie z.B. Lernstationen. Teilsweise funktioniert das gut. Manche SchülerInnen von Regelschulen sind aber zuweilen das freie Arbeiten (Freiarbeit) nicht gewöhnt - suchen die Bestätigung vom Lehrer oder brauchen mehr Betreuung, Anleitung, einen Auftrag („Du machst jetzt das und das…“)
Da Montessori-Pädagogik ganz stark auf dem Montessori-Material beruht, ist die Übernahme einzelner Elemente in Regelschulen nur bedingt erfolgreich.
Unsere Tochter ist an der Montessori-Schule Mühlheim und ich kann sagen, dass für sie die Schule und die Montessori-Pädagogik genau das richtige ist.
Falls Du noch mehr erfahren möchtest, sende mir eine Mail oder schau hier vorbei:
www.montessori-muehlheim.de