Montessori-Schule?

Umfassende Urteilsbildung
Hallo,

deine reißerische Titelzeile dürfte auf eine ganze Menge Regelschulen ebenso zutreffen.

Nach einem eintägigen Schulbesuch, damals als Referendar, kann ich das aus vollster Überzeugung verneinen.

Der Eindruck nach einem Tag ist natürlich ein wirklich umfassender :smile:.

…dann frag mal an, ob Du einen Tag die Schule besuchen darfst hinten in den Unterricht reinsitzen, anschließend mit der Lehrerin drüber reden, warum sie dieses so, jenes anders gemacht hat).

Das ist in Montessorischulen - im Gegensatz zu Regelschulen - üblich. Die Schulen, die ich kenne, haben Hospitationstermine für „neue“ Eltern, bei denen sie den Unterricht sehen und besprechen können.

Und: Würde ich deine Qualifikation als Lehrer ebenfalls von einem spontanen, ersten Eindruck abhängig machen wollen, dann wärst du mit dieser grammatikalischen Konstruktion

…hinten in den Unterricht reinsitzen…

durchgefallen :smile:.

Schöne Grüße,
Jule

3 Like

Diese [kosmische Theorie] kennt in der ganzen Schöpfung einen einheitlichen Plan,
von dem nicht nur die verschiedenen Formen der Lebewesen,
sondern auch die Entwicklung der Erde selbst abhängt."

Klingt nach Evolutionstheorie. Frau Montessori nennt das »kosmische Theorie« – na und? What’s in a name?

Liebe Grüße
Immo

1 Like

Klingt nach Evolutionstheorie.

Hallo,
seit wann hat die Evolution einen Plan??? Und seit wann beschäftigt sich die Evolution mit der Entstehung der Erde???
Ich dachte immer, die Evolution ist heute dazu da, um beobachtete Artenvielfalt zu erklären.

Viele Grüße,
Alex

Hallo Alex!

seit wann hat die Evolution einen Plan???

Ich selbst gebrauche das Wort »Plan« gern auch einmal im Sinne von »Ordnung«. (Wenn alle Lebewesen z.B. von einem Schöpfer nach Gutdünken, also mehr oder minder »planlos«, entworfen worden wären, dann wär da eben nicht so viel Systematik drin.) Ich stelle jedoch gerade fest, dass dies keine allgemein akzeptierte Bedeutung des Wortes »Plan« ist. Schade.

Und seit wann beschäftigt sich die Evolution mit der Entstehung der Erde???

Na gut, das war etwas übertrieben. Das ist nur, was die Evolutionsgegner gern hineininterpretieren, hast ja recht.
Ich sehe zwar die Entstehung der Erde immer noch »planvoll« (in dem Sinne, wie ich das Wort »Plan« verstehe), da sie sich eben aus dem Gravitationsgesetz, der Plattentektonik und was nicht allem ganz logisch ergibt.

Ich hatte Frau Montessori also einfach nicht esoterisch verstanden, aber ich kenne auch den Kontext des Zitates nicht; und da ich nun weiß, dass ich mit meiner Interpretation von »Plan« ziemlich allein dastehe, nehme ich meine Behauptung zurück und überlasse alle weiteren Aussagen denen, die Maria Montessoris Schriften auch gelesen haben.

Liebe Grüße
Immo

Du verwechselst etwas…
Hallo,
die kosmische Erziehung hat nichts mit Esotherik zu tun, sondern es wird vermittelt wie der Mensch sich im Raum befindet (Raum, Stadt, Land, Kontinent, Erde, Sonnensystem usw.) - das ist, wenn Du es so willst wissenschaftliche Astrophysik auf Kinderniveau und keine Metaphysik und schon gar nicht Esoterik. Vielleicht verwechselst Du das mit der Anthroposophie von Steiner in der Waldorfpädagogik?

Viele Grüße

2 Like

Hallo!

die kosmische Erziehung hat nichts mit Esotherik zu tun,
sondern es wird vermittelt wie der Mensch sich im Raum
befindet (Raum, Stadt, Land, Kontinent, Erde, Sonnensystem
usw.)

Ich erinnere mich mit Freuden daran: Wir haben im Klassenzimmer im Sandkasten das Dorf aufgebaut, dann die Gemeinde. Dann haben wir uns mit dem Landkreis beschäftigt und so in konzentrischen Kreisen die Welt erfahren. Es hieß aber nicht Astrophysik, war auch nicht „kosmisch“ und es stand auch nicht Montessori drauf. Es war Heimat- und Sachkunde an einer gewöhnlichen Grundschule.
Gruß!
H.

Entscheidung am Kind
Hallo,

Hallo!

die kosmische Erziehung hat nichts mit Esotherik zu tun,
sondern es wird vermittelt wie der Mensch sich im Raum
befindet (Raum, Stadt, Land, Kontinent, Erde, Sonnensystem
usw.)

Ich erinnere mich mit Freuden daran: Wir haben im
Klassenzimmer im Sandkasten das Dorf aufgebaut, dann die
Gemeinde. Dann haben wir uns mit dem Landkreis beschäftigt und
so in konzentrischen Kreisen die Welt erfahren. Es hieß aber
nicht Astrophysik, war auch nicht „kosmisch“ und es stand auch
nicht Montessori drauf. Es war Heimat- und Sachkunde an einer
gewöhnlichen Grundschule.

ja, das ist auch der Idealfall der Montessoripädagogik - eine Natürlichkeit in der Eziehung ohne Dogma oder Pregigen. Es geht um die Selbständigkeit (Hilf mir es selbst zu tun) und in der Lage zu sein vom Kleinen auf das Große zu schließen. Wenn man noch weiter in diese Form der Pädagogik vordringt, stößt man auf Begriffe, wie „vorbereitete Umgebung“, „urteilsfreie Beobachtung“ oder „sensible Phasen“ - all diese Dinge wurden in vielen Regelschulen und Kindergärten übernommen (wenn auch oft in abgeschwächter Form). Es steckt schon ein Sinn dahinter, der die Entwicklung der Kinder sehr entgegenkommt.

Schade finde ich die Fragestellung der Ursprungspostertin: würdet ihr euer Kind auf eine Montessorischule schicken, bitte um kurze Antworten.

Ich habe mit Nein geantwortet und keine Rückfrage erhalten. Jemand anderes hat mit Ja geantwortet und da war das Interesse groß: warum?

Ich kann nur sagen, dass ich mich sehr mit dieser Pädagogik auseinandergesetzt habe und unser Sohn einen Montessorikindergarten besucht hat. Wir uns aber sehr bewusst gegen eine Montessori Schule entschieden haben. EIn Grund ist dass die Montessori Pädogogik in den seltensten Fällen befriedigend umgesetzt wird und der zweite Grund ist, dass jeder unter Rücksichtnahme des Charakters des eigenen Kindes entscheiden sollte, ob diese Form die Richtige ist.
Für unser Sohn war es nicht das Richtige, was nicht bedeutet, dass es für andere genauso sein muss.

Montessori-Schule?? Nein, Danke
Hallo,
also ich als Sozialarbeiterin sehe Montessori-Schulen in zweierlei Hinsicht sehr kritisch:

  1. ein einseitiger pädagogischer Anatz birgt viele Zwänge und ist sehr engstirnig gestrickt. Zumeist weiß häufig das Lehrpersonal selbst nicht so ganz was man nach Montessori darf und was nicht. Das führt häufig zu Missinterpretation des Ansatzes und falscherWEitergabe.
    Ich bin immer für eine Mischform versch. pädagogischer Elemente, die somit der Lebensrealität viel näher kommen.
  2. Montessori-Schulen sind Privatschulen, dementsprechend sind dort zumeist Kinder aus der Oberschicht vertreten und somit hat das Kind in der SChule keine Möglichkeit sich mit den sozialen Gegebenheiten der Gesellschaft auseinander zu setzen… häufig fühlen sich Kinder von Privatschulen anderen Kindern dann überlegen.

Somit: Montessori-Ansätze mögen nicht komplett schlecht sein, sozial gedacht würde ich ein Kind aber nicht in pädagogisch festgebundene Institutionen geben.

Gruß

Ja der Ansatz „hil mir es selbst zu tun“ ist für alle bereiche der pädagogik sehr elementar, trotzdem ist er auch in andere systeme integrierbar.