Nochmals …
Ich hätte mal einige Frage zu der sehr berühmten Waffe des Mittelalters namens „Morgenstern“!
- Was ist der Unterschied zwischen einem Morgenstern und einem sogenannten „Kriegsflegel“?
- Stimmt es wirklich das der Morgenstern ähnlich wie beim Hammerwerfen genutzt wurde?
- Ist ein „Skorpion“, „Weihwassersprenger“ und ein „Bengel“ das selbe?
Die Problematik wurde weiter unten schon einmal besprochen. Idealtypisch ist der Morgenstern eine Schlagwaffe mit Stacheln. Dabei gibt es Morgensterne als Stangenwaffen und als kurzschäftige Waffen, ebenso Morgensterne mit Kette und ohne. Dann wieder erscheint eine Stangenwaffe mit Kette, deren Schlagkopf KEINE Stacheln hat, dennoch als Morgenstern, während eine kurzschäftige Waffe MIT Stacheln dennoch „Streitkolben“ genannt wird. Begründung? Keine.
Ähnlich ist es mit dem Kriegsflegel. Er kommt als Dreschflegel (also Stangenwaffe) mit Stacheln am Schlagkörper in allen Bauernerhebungen (Hussitenkrieg, Deutscher Bauernkrieg) vor. Daneben bietet das Werk „Europäische Hieb- und Stichwaffen“ unter Katalog-Nr. 305 einen ganz aus Eisen bestehenden „Kriegsflegel“ als kurzschäftige Waffe (Schaft 62 cm lang) mit Schlagkörper 17 cm, daran drei Gruppen von je vier Stacheln. Im „Freidal“ (einem Bildwerk aus der Zeit Kaiser Maximilian I.) führt ein Ritter einen solchen kurzschäftigen „Kriegsflegel“.
Morgensterne wurden nicht geworfen.
„holy-water sprinkler“ ist eine kuriose englische Bezeichnung für einen kurzschäftigen Morgenstern ohne Kette. „Bengel“ ist allgemein ein hölzerner Knüppel, bezeichnet aber auch als „Kürisserbengel“ einen Streitkolben. „Skorpion“ sagt mir nichts. Im Altertum gab es ein mechanisches Geschütz, das so hieß.
Summa:
- Sprachgebrauch im Mittelalter nicht einheitlich
- Morgenstern eine Schlagwaffe mit Stacheln.
- Kriegsflegel ein Morgenstern mit länglichem Schlagkörper an Kette.