Hi,
das Sprichwort stammt aus Zeiten, in denen das mit der Beleuchtung noch nicht so einfach war wie jetzt (Schalter drücken) und in der auch in der Landwirtschaft vorwiegend bis ausschließlich menschliche und tierische Muskelkraft eingesetzt wurde. Für alle Tätigkeiten war man im wesentlichen auf das Tageslicht angewiesen und musste es auch komplett ausnutzen, weil eben ein Pfred das Feld nicht so schnell umpflügt wie ein moderner Traktor. Da konnte man es sich einfach nicht leisten, den Sonnenaufgang zu verschlafen - wenn man es doch tat, verdiente man eben weniger. Und wer aufstand und die Morgenstunde nutzte, verdiente mehr - das ist das Gold, das die Morgenstunde sprichwörtlich im Munde hat. Da war es auch egal, ob man nun eigentlich ein Morgenmensch ist oder nicht - es war eine Frage des Überlebens.
Heutzutage richtet sich die Arbeitszeit meist nicht mehr nach dem Tageslicht. Und wer richtig Glück (oder richtig Pech, je nachdem, wie gut man organisiert ist) hat, hat einen Job, in dem er sich die Arbeitszeit danach einrichten kann, ob er eine Eule oder eine Lerche ist. Da hat das Sprichwort viel von seiner Aussagekraft verloren und dient im Wesentlichen den Lerchen, ihre Lebensweise gegenüber den Eulen zu begründen. Oder den Eulen, um sich das frühe Aufstehen, das der Job verlangt, schön zu reden - wenn ich Verkäuferin bin, und der Laden 8.00 Uhr öffnet (oder Büromensch ohne Gleitzeit), oder… oder … oder …, dann muss ich raus, Morgenmensch oder nicht. Und unser modernes Gold heißt Euro
die Franzi