Hallo,
eine Reihe von Asylunterkünften ringsrum bei uns bringt es mit sich, dass man nicht selten Begegnungen mit Flüchtlingen und Wirtschaftsmigranten in den öffentlichen Verkehrsmitteln haben kann.
Meine Tochter berichtete mir kürzlich von einem Iraker, der sie im Bus angesprochen hatte. Offenbar wollte er seine Deutsch- bzw. Englischkenntnisse austesten.
Ich fragte, ob sie denn z.B. über Mossul gesprochen haben. Nach der Befreiuung von Falludscha wird der Iraker doch sicher jetzt elektrisiert sein, was aus der letzten großen Hochburg des IS in seinem Heimatland wird. Wie junge Leute so sind, wurden solche nebensächlichen Dinge im Gespräch natürlich nicht erörtert.
Immerhin hätte er erzählt, dass er wohl Guide bzw. Fremdenführer im Irak gewesen sein will. Wie lange er denn in D bleibt, fragte meine Tochter. Darauf entgegnete der Iraker: „Für immer“. Er will hier in D auch wieder als Fremdenführer tätig sein.
Diese wenig patriotische Haltung scheint er mit nicht wenigen seiner hier lebenden Landsleute zu teilen. Nach einer Kurzanalyse des BAMF https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Publikationen/Kurzanalysen/kurzanalyse1_qualifikationsstruktur_asylberechtigte.pdf?__blob=publicationFile
wollen 88,4 % aller Iraker dauerhaft bleiben. Beliebter ist D nur noch bei den befragten Afghanen, die sich mit 89,4 % hier häuslich niederlassen wollen. Bei den Syrern reicht es mit 76,4 % nur für einen guten dritten Platz (Antwortoptionen: Für immer/Mehr als 5 Jahre, aber nicht für immer/Noch max. 5 Jahre/.Noch max. 2 Jahre/sonstige Angaben/weiß nicht)
Dass das keine „leeren Versprechen“ sind, zeigt sich z.B. bei Rückführungsversuchen in andere EU-Länder nach der Dublin-Regelung:
„Von Januar bis Ende September 2016 kamen insgesamt 213.000 Schutzsuchende nach Deutschland. Streng genommen müsste eine große Mehrheit von ihnen Deutschland wieder verlassen – zumindest dann, wenn die Dublin-Regelung eingehalten würde. Deshalb werden im Rahmen des Dublin-Abkommens regelmäßig Übernahmeersuchen gestellt. Übrigens auch von anderen Staaten an Deutschland. In diese Richtung funktioniert das auch deutlich öfter. So waren im gleichen Zeitraum von 24.435 Übernahmeersuchen an Deutschland immerhin 9688 erfolgreich. Das ist eine Erfolgsquote von 40 Prozent. Seit diesem Jahr schieben die übrigen EU-Staaten erstmals mehr Migranten nach Deutschland ab als umgekehrt.“
Ein großes Problem ist auch die Verschleppungstaktik (z.B. durch „Abtauchen“) der „Schutzsuchenden“:
„Nach der aktuellen Rechtslage kann das dazu führen, dass nach Ablauf einer sechsmonatigen beziehungsweise im Fall des Untertauchens 18-monatigen Frist die Zuständigkeit für die Durchführung des Asylverfahrens auf Deutschland übergeht.“
Vor dem Hintergrund, dass D zwar regelmäßig einen „Wanderungsgewinn“ erzielt, aber kaum einer D wieder verlässt (auch wenn er noch so unberechtigt hier lebt), lässt einen doch sogar an der Sinnhaftigkeit von jährlichen Aufnahmegrenzen in der Größenordnung, wie sie der CSU vorschweben, zweifeln. Höchstgrenzen machen doch nur Sinn, wenn in einer bestimmten Periode der Wert von Zu- und Abwanderung in etwa gleich bleibt.
Sind die Bemühungen der Bundesregierung, lediglich die Zahl der nach Europa strömenden Flüchtlinge und Wirtschaftsmigranten weniger werden zu lassen, vor diesem Hintergrund ausreichend?
Wie seht Ihr das ?
Gruß
rakete