Motor startet nicht-evtl Saugrohr-Vorwärmer defekt

Hallo!

Es geht um einen Audi 80 B3 (BJ 89) mit 1,8L 90PS Motor mit Keihin 1 Vergaser drauf und ca. 450tkm.

Seit es kühler wird verschlechterte sich das Startverhalten. Wenn er alle 1-2 Tage lief, gab’s kein Problem. Jetzt stand er aber 1,5 Wochen, und nun startet er nicht mehr, auch mit Starthilfespray nicht.

Folgendes wurde gemacht bzw. gecheckt:
-Zündkerzen (~1,5 Jahre alt) ok, gereinigt, Abstand ok, Funke da
-Kabel überprüft -sauber, intakt
-Verteilerkappe innen trocken, Kontakte ok, Verteilerfinger ok
-Vergaserflansch (zw. Vergaser und Ansaugkrümmer) getauscht
-Gestänge v. Beschl.Pumpe wieder eingehängt
-Batterie extern geladen und okay

Jetzt habe ich mal den Widerstand des Vorwärmheizelements im Ansaugkrümmer gemessen, das gibt nen Wert im Megaohm Bereich aus. Laut Buch soll’s 0,25 - 0,5 Ohm sein. Er wird (von außen gefühlt) bei eingeschalteter Zündung auch nicht warm. Der Schalter (schaltet bei Wassertemp. 50-60° ab) ist okay, Spannung liegt am Heizelement-Stecker an.

Jetzt die Frage1: Kennt sich da einer von Euch aus? Kann allein der Defekt des Heizelements bei ca. 1° den Wagen komplett lahmlegen, oder muss da mehr dahinter stecken?
Das Heizelement bekommt man beim Schrotti wohl so um die 20€ (Audi neu ~110€). So sieht es aus:
http://321autoteile.de/images/mvw-00850.jpg
Die „Stacheln“ sieht man wenn man den Vergaser abnimmt. Da stand auch etwas Benzin drin.
Frage 2: Bekommt man dieses Heizelement beim Audi 80 raus, ohne den Ansaugkrümmer abzubauen?

Sorry, war viel Text, aber halbgare Fragestellungen bringen’s ja auch nicht, ne. Ich hoffe mir kann wer weiterhelfen.

Gruß

Hallo fitspire,

hast Du auch geschaut, ob der Vergaser Sprit bekommt?
Allein die Saugrohr-Vorwärmung dürfte nicht dafür verantwortlich sein, dass der Wagen nicht anspringt. Eventuell solltest Du die Düsen mal rausmachen und mit Druckluft reinigen.

Gruß
hps

Ja, man sieht es im transparenten Filter, und beim Betätigen vom Gas spritzt die Beschleunigungspumpe auch wacker mit ein. Und mit Startpilot-Spray hätte er ja dann auch laufen müssen, oder? Hmm.
Wie gesagt, es steht/schwimmt ja schon kondensiertes Benzin im Ansaugkrümmer, und das Heizelement bleibt eiskalt. Die Frage ist halt, ob das schon alles sein kann, oder ob da noch mehr sein müsste, dass der gar nicht läuft und ob das Heizelement bei eingebautem Ansaugkrümmer getauscht werden kann (Der ist bei Vergasermotoren ja wasserführend, darum bißchen ne Schweinerei).

Hi!

Ich sage mal so,
das Heizelement wird ja wohl frühestens beim einschalten der Zündung Strom bekommen,
und normalerweise springt eine Sekunde später der Motor schon an.
Und so, wie der „Heizigel“ aussieht, ist der in der einen Sekunde sicher nicht auf Betriebstemperatur.
Also mit dem Anspringen hat das Teil sicher nichts zu tun. Ich hab so einen ähnlichen Motor im Golf, da war der Heizigel auch mal defekt,
davon hat man kaum etwas mitbekommen.

Aber wenn Du mit der Beschleunigungspumpe bzw. Starthilfespray den Motor nicht zum Anspringen bringen konntest, nicht mal für 1 Sekunde,
ist es was anderes.
Höchstens, der Motor ist regelrecht im Benzin ersoffen,
dann Zündkerzen raus, und mal eine Weile den Anlasser betätigen,
da müsste dann aber ein regelrechter Benzinnebel rauskommen.

Du solltest Dich besser mal bemühen, die Steuerzeiten nachzuprüfen,
also ob die Einstellung des Zahnriemens noch passt, (Markierung an der Schwungscheibe benutzen !),
und irgendwie prüfen, ob der Zündzeitpunkt stimmt. Oder ob überhaupt Funken kommen.

Diese alten 1,8 er Benzinmotore sind wirklich sehr haltbar, aber bei Deinem Km-Stand kann auch mal was komisches passieren.
Wenn es dann nicht weitergeht, weiss ich dann ev. noch viel weiter,
aber prüfe als erstes mal den Zündzeitpunkt.

Grüße, E !

Hallo!

Ja, das Heizelement bekommt mit der Zündung Strom, bis das Wasser 50-60° hat. So steht’s auch im Buch „…heizt das Saugrohr in Sekundenschnelle auf…“. Bei anderen Temperaturen hatte ich auch nicht so das Problem, erst jetzt wo’s kalt ist, und der Wagen 1,5 Wochen stand. Dieses Kaltstartproblemchen hatte er das erste mal von ca. 4 Wochen. Sonst ging er auch bei tiefen Minusgraden an. Also der Zahnriemen ist seit ca. 15tkm erst drauf, hab ich mit der „Anmal-Methode“ gewechselt. die Markierungen stimmen noch. Kann ich ja mal noch mit der Schwungscheibenmarke vergleichen. Aber das kann sich ja im Stand nicht verstellt haben, oder? Er lief ja wunderbar bis dort hin wo er jetzt steht.
Zündung: Hmm, tja also ich hatte ja die Kerzen mal raus, sahen okay und nicht nass aus. Funken kommen an, sowohl am Verteiler als auch an den Kerzen. Mal durchdrehen ganz ohne Kerzen kann ich auch mal machen. Aber dass sich der Zündzeitpunkt ohne irgendwelche Einwirkung plötzlich so ändert? Der Wagen lief ja vorher bestens. Auch kein hoher Verbrauch, keine Überhitzung oder sonstwas.

Werde mir morgen mal nochmals die Zündung genauer anschauen, Zündlichtpistole hab ich leider nicht. (hat das der ADAC Mann evtl. dabei? :wink: ).
Den defekten Vorwärmer werd ich mir eh noch besorgen müssen.

Hallo,

Vergaseranwärmung braucht man idR nur bei Temperaturen knapp über 0 und feuchtem Wetter, um der Vergaservereisung vorzubeugen, bin schon deswegen stehengeblieben, weil ich an meinem Alt-Toyota nicht auf Winter umgestellt hatte. (Kann auch sein, daß man zum Fahrbetrieb dies auch unter 0°C braucht)

Starten muß er zuerst auch mal ohne die Vergaserwärmvorrichtung.

Wie ist denn die Kompression bei dem fast „halbmillionär“?

Was passiert, wenn Du länger leierst ? Kommt er ?

Zuletzt: Hast Du einen nachweisbaren selbst gesehenen Zündfunken an den Kerzen ? Rausschrauben, einstecken, an Block halten und Anlasser betätigen…

MfG

Hi!

Also die Kompression hab ich leider nicht messen können mangels Gerät. Wurde das letzte Mal vor ~2 Jahren gemacht (~70 - 80 tkm). Da hatten die beiden inneren Zylinder ~3,5 bar weniger als die Äußeren. Die Werte selbst hab ich nicht mehr im Kopf, aber der Meister meinte, bis auf ganz leicht „wackeligen“ Leerlauf sei das nicht dramatisch -bei der Laufleistung (war damals ja schon viel) sowieso nicht. Und so war’s die letzten 2 Jahre ja dann auch. Aber die müsste sich ja schlagartig verschlechtert haben, oder? Problem trat vor 4 Wochen das erste mal auf.

Wenn ich länger orgeln lasse passiert leider auch nix :frowning: -mal so zwei, drei unbeholfene Stotterer, dann aber wieder überhaupt nix.

Also nen Zündfunken hab ich -am Verteiler und an der Kerze -mit Kerze an den Block halten. Hab die auch nochmal sauber gemacht, brachte leider nix.

Nachtrag: Der Keihin 1 Vergaser ist übrigens noch einer mit Choke. Aber das ändert ja ans sich nix. Die Klappe schließt und öffnet ordnungsgemäß. Er startet weder mit Choke noch mit Starthilfe (mit und ohne Choke).

Hi!

Wenn ich länger orgeln lasse passiert leider auch nix :frowning: -mal
so zwei, drei unbeholfene Stotterer, dann aber wieder
überhaupt nix.

Also solche Problemzeichen hat mein Vater an seinem E30 Cabrio auch, wenn er länger stand und der Tank nicht voll war. Wir vermuten, daß sich Wasser im Benzin absetzt und in größerer Konzentration dann bindet und der Motor zündunwillig reagiert.

Elektrische Kraftstoffpumpe ? Ziehe mal Schlauch ab und lasse ausreichend vorfördern, nachdem Du den Wagen im Heckbereich des Tanks „geschüttelt“ hast.

Ansonsten fällt mir nichts mehr dazu ein…

MfG

Hi!

Bei uns im Ort hat sich die Nachbarwerkstatt mal ordentlich die Zähne ausgebissen. Ein Audi 80, mit dem selben Motor, glaube aber mit Einspritzanlage.

Und zwar steckt da der Zündverteiler vorn im Motor, der steckt sozusagen oben auf der Ölpumpe drauf.
Diese Ölpumpe wird wiederum von der Zwischenwelle über den Zahnriemen angetrieben.
Das ist das grosse Zahnriemenrad, was unten sitzt, was die sogenannte Zwischenwelle antreibt, und somit auch die Zündung steuert.

Und zwar, war in dem Fall die Lagerung der Zwischenwelle vermutlich durch verschlamperte Ölwechselintervalle ausgeschlagen.
Dadurch hat sich die Verzahnung von Zwischenwelle und Ölpumpe abgenutzt,
und es sind da immer mal paar Zähne übergesprungen. Dadurch hat sich logischerweise die Zündung immer enorm verstellt.
Da hat man viele Stunden gesucht, viel Geld verbrannt, konnte den Motor letztendlich aber nicht mehr reparieren.

Du müsstest mal versuchen, wenn Du kein Stroboskop hast,
den Motor sozusagen in die Grundeinstellung bringen.
Also Nockenwellenmarkierung muss stimmen,
Kurbelwellenmarkierung muss stimmen, an der Schwungscheibe bitte prüfen!
Da ist am Getriebegehäuse so eine Art Zeiger dran, ond auf der Schwungscheibe ist eine 0 eingeschlagen.

Wenn die Zündverteilerkappe ab ist, siehst Du am oberen Rand des Zündverteilers eine eingeschlagene Kerbe.
Und dahin muss der Zündverteiler zeigen. Zumindest so halbwegs,

Grüße, E !

Danke schonmal an hps, Edelherb und Dennis!
Hallo!

Also zunächst mal: er läuft wieder :smile:

Ich hab also erstmal nochmal den Vergaser abgenommen, die „stehenden Gewässer“ von Benzin aus dem Ansaugkrümmer gesogen, da alles wieder dicht verschraubt und nochmal alle (bei dem Modell uuuunglaublich viele) Unterdruckleitungen gecheckt, mit dem Rep.Leitfaden Keihin I verglichen und auch ein paar der Verbinder ersetzt. Werd evtl. mal ein paar der PVC-Schläuche ersetzen.

Dann hab ich mich nochmal der Zündung gewidmet. Habe erstmal nochmal getestet… Funke an der Kerze ist da. Die von Edelherb genannte Grundstellung des Schwungrades und Position des Verteilerfingers stimmen soweit. Ich hoffe natürlich sehr, dass so ein Problem mit dieser Nebenantriebswelle der Ölpumpe eine extreme Ausnahme ist. Sowas hab ich auch noch nicht gehört. Dann hab ich nochmal alle Kerzen rausgedreht, wie Edelherb sagte mal so durchdrehen lassen, die Verteilerkappe und alle Kabel abgenommen und mit in die Wohnung genommen. Da erstmal auf die Heizung gelegt, alles nochmal schön gereinigt…Kerzen mit Messingbürstchen usw… -Kabel sehen auch noch sehr gut aus, allerdings kam mir jetzt bei genauerem Hinsehen der Gummibereich im Kerzenstecker, der quasi den Isolator umschließt etwas spröde vor. Sowas könnte dann ja theoretisch schon Kriechströme verursachen wenn’s bei Feuchtigkeit Kondenswasser zieht, oder? Wird wohl einfach ein Satz Zündkabel fällig, so wie’s aussieht.

Dann hab ich (Startpilotspray war alle :wink: ) einen Spritzer Benzin in die Zylinder gelassen, die von der Heizung noch warmen Kerzen reingedreht, Verteilerkappe drauf und Kabel angeschlossen. Dann noch den Ansaugschlauch, den Vergaser und Luftfilter schön mit Deospray gefüllt (hat mir mal einer als billigen Startsprayersatz empfohlen), und dann gestartet… nach bißchen Husten kam er dann. Das war am Samstag, seither bin ich jeden Tag gefahren, springt auf’s erste Mal an…läuft super wie eh und je…als wär nie was gewesen.
Ich werde auf jeden Fall noch die Tipps beherzigen, mal noch den Benzinfilter (ist bei mir ja nur so ein billiger zum im Schlauch dazweischenstecken -vor der mech. Benzinpumpe) und dann werde ich wohl mal nach dem Tauschen der Zündkabel und ggf. auch mal der Verteilerkappe und des Verteilerfingers die Zündung nochmal einstellen lassen. Das wird in der freien Werkstatt schon nicht so viel kosten.
Bis dahin lass ich das Auto aber keine 2 Tage mehr stehen, ohne ne kurze „Anti-Kondenswasser-Runde“ zu drehen :smiley:

Ich kam mir schon richtig doof vor, weil ich die gute Kiste nicht zum Laufen brachte. Eigentlich kenne ich mich ja schon einigermaßen mit sowas aus -aber da hab ich echt schon an mir selbst gezweifelt. Die Laufleistung klingt zwar erstmal extrem, aber so fertig ist der Motor noch lange nicht…und von Rost hält ein Audi 80 ja bekanntlich auch nix -der is noch für so manche Strecke gut. 500tkm ich komme :smiley:

Darum danke nochmal für die Hilfestellungen, und allzeit gute Fahrt.

Gruß, Fitspire