Motorschutzschalter und FI oder beides?

Hi,
Ich möchte in meiner Garage einen alten DDR Kompressor mit einem Drehstrommotor anschließen. Dieser besitzt noch einen alten Stecker welchen ich durch ein 16A CEE Stecker tauschen möchte.
Das sollte kein Problem darstellen!

Aber wie sicher ich das ab?
Reicht es aus einen 3 poligen LS Schalter zu verwenden oder soll ich doch einen extra FI 25A und einen Motorschutzschalter einbauen?

Meine Idee war es einen extra FI 25A und danach einen 3 polige C16A Sicherungsautomat zu installieren.

MfG kevin

Hallo !

FI ist erforderlich.

Aber zuerst muss man abklären,was das für eine Zuleitung zur Garage ist,welcher Querschnitt(Kupfer/Alu ?),welche Vorsicherung.

Dann kann man entscheiden,ob man den FI am Anfang setzt oder in einer kleinen Unterverteilung in der Garage selbst.
Sicherungen in der Garage wird man m.E nicht anbringen können,weil man ja eine Staffelung im Wert haben muss zur Vorsicherung.
Sonst bringt die Sicherung in der Garage nichts,weil auch die Vorsicherung immer mit auslöst. Sind es sogar LS als Vorsicherung,dann kann man sowieso keine weiteren LS in Reihe schalten.
Übrigens,ein Motorschutzschalter ist etwas anderes als ein Dreifach-LS vom Typ C 16 A !

Ein Motorschutzschalter,angepasst auf den Motorstrom(Typenschild),schützt den Motor vor Überlastung(thermisch).
Das ist fast immer erforderlich.
Der wird elektrisch vor der CEE -Steckdose eingebaut.

Den Überlast-und Kurzschlussschutz der Zuleitungen übernimmt ein LS-Automat nach dem Querschnitt.
Den Fehlerschutz der FI-Schalter.

MfG
duck313

Hallo kevin

… Garage… Kompressor mit einem Drehstrommotor anschließen… 16A CEE Stecker. Aber wie sicher ich das ab?

Im Haus, da wo das Kabel zur Garage angeschlossen ist, mit einem FI-Schalter und einem dreipoligen C16A-LS-Schalter.

Den Motorschutzschalter, der passend zur Stromaufnahme des Motors ausgewählt wird (siehe Tabelle im ersten Link), setzt Du am besten in ein Gehäuse zur Wandmontage und montierst ihn direkt an das Untergestell der Kreissäge.
http://www.elosal.de/waren/schalter/motorschutzsch/m…
http://www.elosal.de/waren/schalter/motorschutzsch/g…

Er dient hier gleichzeitig als Überlastschutz für den Motor und als Geräteschalter.

Bei der Anordnung des Motorschutzschalters zwischen CEE-Stecker und Motor kannst Du die CEE-Steckdose auch für den Anschluss anderer ortsveränderlicher Geräte benutzen.

Gruß merimies

Hi,
Ich möchte in meiner Garage einen alten DDR Kompressor mit
einem Drehstrommotor anschließen. Dieser besitzt noch einen
alten Stecker welchen ich durch ein 16A CEE Stecker tauschen
möchte.
Das sollte kein Problem darstellen!

Aber wie sicher ich das ab?

  1. Alle Steckdosen bis 20A Nennstrom müssen über einen 30mA FI laufen, wenn sie jetzt installiert werden.

  2. Ein 16A C-Automat ist sinnvoll, um den hohen Anlaufstrom auszuhalten. Ein normaler 16A B- Automat kann überfordert sein. Dreipolige Automaten sind NICHT Pflicht, wenn sich keine Gefahr bei Ausfall einer Phase ergibt.

  3. Ein Motorschutzschalter ist sinnvoll, um den Motor gegen Überlast zu schützen. Auch bei Phasenausfall löst der aus, bevor der Motor qualmt. Man kann den Motorschutzschalter auch in den Verteiler setzen, er ersetzt dann den Sicherungsautomaten. Maximale Vorsicherung des MSS beachten, die muss passen.

Hallo kevin

… Garage… Kompressor mit einem Drehstrommotor anschließen… 16A CEE Stecker. Aber wie sicher ich das ab?

Im Haus, da wo das Kabel zur Garage angeschlossen ist, mit
einem FI-Schalter und einem dreipoligen C16A-LS-Schalter.

Er muss nicht dreipolig sein.
Schöner ist es, aber dreipolige Abschaltung ist nur Pflicht, wenn durch den Betrieb mit einer fehlenden Phase eine Gefahr entstünde.

Er dient hier gleichzeitig als Überlastschutz für den Motor
und als Geräteschalter.

Auf einen Hauptschalter kann man bei Geräten, die über eine Steckvorrichtung versorgt werden, verzichten.

Bei der Anordnung des Motorschutzschalters zwischen
CEE-Stecker und Motor kannst Du die CEE-Steckdose auch für den
Anschluss anderer ortsveränderlicher Geräte benutzen.

Und da diese Geräte ja weitgehend unbekannt sein werden, würde ich auch einen dreipoligen LSS setzen. Man kann nie wissen.

FI ist erforderlich.

Unbedingt. Auslösestrom

Hallo

Er (der LSS) muss nicht dreipolig sein.
Schöner ist es, aber dreipolige Abschaltung ist nur Pflicht, wenn durch den Betrieb mit einer fehlenden Phase eine Gefahr entstünde.

Und da der Anschluss ja für eine Kreissäge mit Drehstrommotor gedacht ist, ist dieser Fall schon gegeben.

Auf einen Hauptschalter kann man bei Geräten, die über eine Steckvorrichtung versorgt werden, verzichten.

Ok, aber für eine Kreissäge, die ja für Überlastung geradezu prädestiniert ist, ist der Motorschutzschalter unverzichtbar. Und was spricht dagegen, diesen Motorschutzschalter als Geräteschalter zu verwenden, zumal man eine Steckvorrichtung generell nicht zum Abschalten eines Drehstromantriebes vergewaltigen sollte (Kontaktabbrand, Uberschläge).

Und da diese Geräte ja weitgehend unbekannt sein werden, würde ich auch einen dreipoligen LSS setzen. Man kann nie wissen.

Meine Rede!

Gruß merimies

Hallo!

Kannst auch mal etwas weiter unten im Artikelbaum nachsehen,
da habe ich eine ähnliche Frage gestellt,
auch zwecks Kompressor und Motorschutzschalter.
Das wurde eigentlich sehr gut beantwortet,
auch zwecks Auslegung und Einstellung des Motorschutzschalters.

Grüße, E !

Er (der LSS) muss nicht dreipolig sein.
Schöner ist es, aber dreipolige Abschaltung ist nur Pflicht, wenn durch den Betrieb mit einer fehlenden Phase eine Gefahr entstünde.

Und da der Anschluss ja für eine Kreissäge mit Drehstrommotor
gedacht ist, ist dieser Fall schon gegeben.

Kompressor, nicht Kreissäge. Oder?

Ich sehe das so:
Wer ein Drehstromgerät konstruiert, bei dem bei Phasenausfall eine Gefahr entsteht, der hat den Fehler gemacht. Nicht der Elektriker, der - wie vor Jahren absolut üblich - die Steckdose mit drei Sicherungen (Schraubsicherungen also) ausgerüstet hat.
Aber egal, der Aufpreis für dreipolige LSS ist zwar happig, aber fällt nur einmal an. Ich setze die NUR. Ich wehre mich aber gegen die manchmal zu lesenden Behauptung, Drehstromkreise müssten zwingend über dreipolige LSS laufen. Bei uns im Ort tauscht ein werter Kollege mit dieser Begründung beim Herdanschluss immer auch die einpoligen LSS gegen dreipolige. „Das MUSS so, der Kollege hat gepfuscht!“. Daher bin ich da etwas sensibel, hat mir nämlich eine längere Diskussion mit einem Kunden beschert…

Auf einen Hauptschalter kann man bei Geräten, die über eine Steckvorrichtung versorgt werden, verzichten.

Ok, aber für eine Kreissäge, die ja für Überlastung geradezu
prädestiniert ist, ist der Motorschutzschalter unverzichtbar.

Wenn man nicht gerade Billiggeräte hat, bei denen das Abfackeln weder gefährlich noch finanziell ein Problem wäre, dann könnte man über die Notwendigkeit eines MSS evtl. diskutieren. Den würde ich aber immer setzen, und zwar an der Maschine. (Nicht an der Wand vor der CEE Dose!).

Und was spricht dagegen, diesen Motorschutzschalter als
Geräteschalter zu verwenden, zumal man eine Steckvorrichtung
generell nicht zum Abschalten eines Drehstromantriebes
vergewaltigen sollte (Kontaktabbrand, Uberschläge).

Nochmal:
Die Notwendigkeit eines MSS habe ich nie in Abrede gestellt!
Ein Stecker ist kein Schalter.
Ein Stecker kann aber zum sicheren, allpoligen Außerbetriebsetzen einer MAschine dienen, NACHDEM man sie ausgeschaltet hat.

Und da diese Geräte ja weitgehend unbekannt sein werden, würde ich auch einen dreipoligen LSS setzen. Man kann nie wissen.

Meine Rede!

Fazit:

FI mit Bemessungsdifferenzstrom

Hallo Gruß- und Namenloser

Kompressor, nicht Kreissäge. Oder?

Stimmt.
Sorry, ich war da wohl in Gedanken schon auf einer anderen Hochzeit, aber für die hier behandelte Frage spielt das ja wohl keine Rolle - sind beides Drehstrommotoren.

Ich wehre mich aber gegen die manchmal zu lesenden Behauptung, Drehstromkreise müssten zwingend über dreipolige LSS laufen. Bei uns im Ort tauscht ein werter Kollege mit dieser Begründung beim Herdanschluss immer auch die einpoligen LSS gegen dreipolige. „Das MUSS so, der Kollege hat gepfuscht!“. Daher bin ich da etwas sensibel, hat mir nämlich eine längere Diskussion mit einem Kunden beschert…

Da bin ich sogar Deiner Meinung.

Das dreipolige Abschalten im Störungsfall ist nämlich nicht generell bei dreiphasigen Anschlüssen erforderlich, sondern nur bei Leitungen, an welchen Verbraucher angeschlossen sind (oder angeschlossen werden können), welche bei Ausfall einer einzelnen Phase Schaden nehmen oder Fehlfunktionen zeigen können. Elektroherde gehören grundsätzlich nur in seltenen Fällen (spezielle Automatikfunktionen) dazu, in der Regel sind sie nur eine Gruppe von auf drei Phasen verteilten einphasigen Geräten, bei denen es keinen Sinn macht, ja sogar sogar ungünstig ist, wenn bei Ausfall eines Gerätes (z.B. Backofen) die anderen Geräte (Kochplatten) auch nicht mehr funktionieren. Wir nannten früher solche Schaltungen, welche überflüssige Verriegelungen enthielten, „Schaltungen mit hohem erzieherischen Wert“.

Soll aber eine Leitung abgesichert werden, an die ein Gerät (Geräte) angeschlossen wird, welches bei Ausfall einer Phase schaden nehmen kann, z.B. Drehstromantriebe, dann ist eine dreipolige Abschaltung zwingwnd vorgeschrieben. Ich bin zu lange aus dem Geschäft und habe keinen Zugriff mehr auf die entsprechenden Unterlagen, aber Kollege duck kann Dir sicher die einschlägigen Paragrafen der VDE nennen.

Wenn man nicht gerade Billiggeräte hat, bei denen das Abfackeln weder gefährlich noch finanziell ein Problem wäre, dann könnte man über die Notwendigkeit eines MSS evtl. diskutieren. Den würde ich aber immer setzen, und zwar an der Maschine. (Nicht an der Wand vor der CEE Dose!).

Das war ja auch mein Vorschlag.

Dann, an dem Kompressor, ein passend eingestellter Motorschutzschalter.
(Die sind aber bei neueren Geräten bereits im Druckschalter integriert. Hier wohl eher nicht…)

Ich weiß nicht, ob man das seinerzeit in der DDR auch schon so gesehen hat.

Gruß merimies

Dann, an dem Kompressor, ein passend eingestellter Motorschutzschalter.
(Die sind aber bei neueren Geräten bereits im Druckschalter integriert. Hier wohl eher nicht…)

Ich weiß nicht, ob man das seinerzeit in der DDR auch schon so
gesehen hat.

Gruß merimies

Hi!

Also in der DDR, mal abgesehen von privaten Haushalten,
hat zumindest in den volkseigenen Betrieben, zumindest die ich so kannte, eine relative Ordnung geherrscht. Zumindest bei der Elektrik. Genauso wie heute in Deutschland.

Da wurde ebenso wie heute, jeder Drehstrommotor über einen Motorschutzschalter geschaltet.
Auch wurde jedes Verlängerungskabel , jede Lampe usw. von einem Elektriker geprüft, jährlich oder halbjährlich, alles hat eine Prüfmarke bekommen und wurde dokumentiert.

Die Motorschutzschalter waren in der DDR keine Mangelware, in einer Fabrik bei uns im Ort gibt es da noch umfangreiche Restbestände, die wohl noch weitere 20 Jahre reichen weden. Und auch noch verbaut werden…

Ansonsten wäre noch zu bemerken, dass man als Betriebs- Abteilungsleiter in der DDR immer mit einem Fuss im Gefängnis stand,
wenn da z.B. die Lehrlinge eine Kraftsromverlängerung überfahren haben, und die dann wieder heimlich zusammengeflickt haben,
und dadurch ein tödlicher Arbeitsunfall entstanden ist,
gab es Ärger, massiv. Da wurde dann ein bürokratischer Apparat tätig, der Ursachen und Schuldige gesucht hat,
und das war dann oft der Bereichsmeister, der ist dann auch oft zu einer Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt worden.

Grüße, E !

Zu 1)Richtig, 30 mA RCD 4 polige Ausführung.

Zu 2)Auch richtig, es sollte ein 3 poliger Automat mit Charakteristik C sein. Unter Umständen kann auch dieser den Anlaufstrom des Motors nicht aushalten, dann muss ein Automat Charakteristik D verwendet werden. Wird ein RCD (FI) verwendet, können diesem 3 einzelne Sicherungen vorgeschaltet werden. Ansonsten galt bisher, dass ein Drehstromkreis allpolig abschaltbar sein sollte.

Zu 3)Ein Motorschutzschalter ist meines Erachtens kein Ersatz für eine Sicherung.

FI ist erforderlich.

Unbedingt. Auslösestrom