Mottenschutz in den 50/60er Jahren

Tiere & Natur Natur & Umwelt
#1

Hallo,

ich hoffe ich bin zumindest annähernd im richtigen Brett gelandet.

Ich habe gerade ein Lager mit Not-Betten aus dem Katastrophenschutz kontrolliert.
Ich vermute mal, daß die Ausrüstung (Schaumstoffmatratzen, Schaumstoffkissen und diese typischen Bundeswehr-Decken) aus den späten 50ern bzw frühern 60er Jahren stammt.

Nach meinem Augenschein noch alles gut in Schuss, so daß wir im Amt diese Ausrüstung weiter behalten wollen.

Nun meine Frage: Da alles noch so gut in Schuss ist, frage ich mich, inwieweit in diesen Teilen evtl gefährlicher Mottenschutz oder andere Chemie drinnen ist.

worst case: DDT z. B. oder andere gefährliche Chemikalien, die nach heutigem Wissen einfach gefährlich sind,
oder ist das Zeug nach der langen Zeit schon so ausgegast, daß nichts mehr zu befürchten ist,
oder bei kurzem Not-Gebrauch (Evakuierung) von vielleicht max 7 Tagen kein bleibender Schaden zu befürchten ist?

Grüße
miamei

#2

Hallo miamei,

was sagen denn die Damen und Herren des Landes- bzw. Bundesamtes?
Die sollten noch Unterlagen haben, in denen steht, ob und wenn ja wie/womit diese Sachen behandelt wurden.

Mit Ausdünsten ist wohl weniger zu rechnen, weil die Sachen wahrscheinlich gut verschlossen und ohne großen Luftaustausch gelagert wurden.

Was sagt denn Deine Nase bzw. Deine Augen.
Riechst Du was oder hast Du brennende Augen gekriegt?

Nebenbei: früher wurde Wolle gerne mit Naphthalin http://de.wikipedia.org/wiki/Naphtalin gegen Motten geschützt. Nutzte zwar nichts, aber riechen tut es. Nach ‚Mottenkugeln‘

Gandalf

#3

Hi Gandalf,

Bettzeugs wird offen aufbewahrt, zu riechen war nichts.

Da wir schon die dritten Besitzer dieser Betten sind (vorher ??? dann ein BKH, dort eingelagert als Not-KKHs und dann wir als Katastrophenschutzbehörde sprich: Landratsamt, ist nach Abbau vieler Zivilschutz-Strukturen in den 90ern kaum mehr was in Erfahrung zu bringen…

Ich werde bei meinem nächsten FüGK-Lehrgang mal fragen wer sowas wissen könnte

Gott zur Ehr…
miamei

#4

ot Naphtalin
Hi, Gandalf,
in dem Wiki-Artikel kommt das ja so raus, als würde man vom bloßen Anblick von Naphtalin tot umfallen. Da wundert es mich doch wirklich, dass ich immer noch lebe. Meine Winterklamotten wurden in den 50/60ern selbstverständlich mit N. mottengeschützt, kurz ausgelüftet und dann angezogen.

Manchmal kommt mir diese ganz fürchterliche Furcht vor all und jedem auf der Welt schon etwas komisch vor.

Leben ist lebensgefährlich und endet immer tödlich!

Gruß
Eckard

#5

Da wundert es mich doch wirklich, dass ich immer noch lebe. Meine
Winterklamotten wurden in den 50/60ern selbstverständlich mit N.
mottengeschützt, kurz ausgelüftet und dann angezogen.
Manchmal kommt mir diese ganz fürchterliche Furcht vor all und
jedem auf der Welt schon etwas komisch vor.

Mit der Logik kannst du dich ja geradezu in Giftstoffen suhlen. Viele Stoffe haben keine akut toxische Wirkung, sondern rufen erst durch beständige Exposition Schädigungen hervor. Dass du „überlebt“ hast ist doch kein Beweis dafür, dass das Zeug unschädlich ist.

Leben ist lebensgefährlich und endet immer tödlich!

Stimmt. Dann können wir ja in Zukunft auch ohne Sicherheitsgurte Auto fahren. Sterben müssen wir ja so oder so mal.

#6

Moin Eckard,

in dem Wiki-Artikel kommt das ja so raus, als würde man vom
bloßen Anblick von Naphtalin tot umfallen.

ich hab Dir schon hundertmillionen mal gesagt, daß Du nicht so übertreiben sollst.

Das hier ist da ein ganz anderes Kaliber http://de.wikipedia.org/wiki/Dimethylsulfat
http://de.wikipedia.org/wiki/Arsenwasserstoff
http://de.wikipedia.org/wiki/Phosgen
Dagegen ist Naphtalin geradezu ein Gesundbrunnen :wink:

Gandalf

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#7

Hallo miamei

Jede Apotheke weiss wie man Sachen auf Schadstoffe,
natürlich nur zu Apothekenpreisen untersuchen lassen kann.
Kannst ja mal eine Matrazze untersuchen lassen.

Mit Mottenkugeln hab ich es selbst nicht so,
man braucht so viele davon. weil man die Motten schlecht trifft. :smile:

Viel Glück, oder viel Restmüll

Gruß

Franz B

#8

Hallo Gandalf,

Zu dieser Zeit wurde nicht nur Naphthalin, sondern auch Globol(Wz), einfacher (nach alter Nomenklatur) Paradichlorbenzol, ein schrecklich stinkender kristalliner Stoff, gegen Motten verwendet, manchmal sogar parfumiert, dass man es nicht gleich erschnüffeln konnte. Das Zeug verdunstet rückstandsfrei, für Puristen: es sublimiert. Manchmal auch natürlicher oder synthetischer Kampfer.
Also, wenn das verwendet wurde, nützt Lüften.
(War damals als Drogist tätig)

Besten Gruß
von Julius