Mountainbikes 26" vs. 29"

Hallo Zusammen, möchte mir nach über 10 Jahren Hardtail-MTB ein Fully kaufen. Nun wird man(n) in den Fahrrad-Fachgesdchäften mal in Richtung 26" und in anderen in Richtung 29" MTB beraten. In diversen FAchartikeln gibt es zwar Empfehlungen, aber irgendwo finde ich meinen Anspruch nicht so richtig wieder.

Ich fahre hauptsächlich auf befestigteren Schotter und Feldwegen, das Fully kaufe ich mir eher aus Komfort- und Wirbelsäulen-vorbeugenden Gründen. Bei MTB-Touren fahre ich auch eher Forststraßen und hin und wieder auch mal einen Singletrail.

Wer hat welche Erfahrungen mit 26" bzw. 29" bzw. dem Wechsel??

Gruß aus Rosenheim

hallo,

29" bringt in den meisten anwendungsfällen für die meisten fahrer vorteile, sofern ein fahrwerk mit dem gewünschten federweg (maximum derzeit rund 160mm) und in der gewünschten rahmengröße (minimum abhängig von der gewünschten sattelüberhöhung) verfügbar ist.

während beim rollen auf befestigten wegen der bessere rollwiderstand (hebelverhältnisse in bezug zur kippkante) zum tragen kommt, profitiert man im trail vom besseren überrollen von hindernissen (ebenfalls eine frage der hebel von antriebskraft und gewichtskraft).

vor ein bis zwei jahren etwa wurde nach meiner beobachtung der punkt erreicht, an dem man neue teile gleich passend für beide laufradgrößen kaufen konnte und die teile für die großen räder nur noch entsprechend des größenzuwachs schwerer waren.

danach reduzierte sich die zahl der 26"-bikes schon merklich in den federwegsbereichen bis 120mm. für 2013 hatte beispielsweise specialized schon die 26"-versionen vom stumpjumper hardtail, epic (100mm) und camber (110mm) aus dem programm genommen und nach der saison ein verkaufsverhältnis beim stumpjumper fsr (130 bzw. 140mm) von 7:1 für 29" vs. 26" sowie die einführung des enduro (155mm) als 29er bekanntgegeben.

letzte und diese saison kam dann zaghaft das vermeintliche zwischenmaß 27,5" auf, das eigentlich deutlich näher an 26" liegt als an 29". aus angst, den nächsten trend zu verschlafen, wie sie es bei 29" getan hatten, setzen für 2014 plötzlich auch firmen aus der zweiten reihe voll auf 27,5" statt 26".

auf der eurobike 2013 konnte man daher im prinzip nur noch in den nischen downhill, dirt jump und fat bike 26"-bikes entdecken. die größe ist also im prinzip für den normalbiker im höherpreisigen segment völlig tot. ein blick auf die gebrauchtpreise von 26"-kram bestäigt das.

wenn dich jemand in richtung 26" berät, hat er wahrscheinlich noch bikes die er loswerden will. da du anscheinend nicht zu den menschen gehörst, die sich jährlich ein neues rad kaufen, würde ich zu einem 29"-bike greifen. bei 27,5" bin ich mir nicht so sicher, ob es sich im bereich von federwegen bis 120mm hält.

bei der suche nach komfort wird es dir jedenfalls nicht auf eine große sattelüberhöhung ankommen, wo das 26"-bike bei kleineren fahrern noch punkten könnte.

gruß
crazyeddie

Hallo, ich kann mich der Antwort von crazyeddie voll und ganz anschliesen, er hat es treffend beschrieben.

Hier sieht man, wie die Bikeindustrie uns Kunden im Griff hat und diktiert, was wir zu kaufen haben und verdient kräftig daran, den brauchen, würden wir die neuen Grössen nicht wirklich.

Die grösseren Laufräder des 29" überrollen zwar Hindernisse etwas leichter, dafür sind sie instabiler, schwerer, weniger agil und brauchen beim Beschleunigen mehr Energie.
Pass vor allem auf das Dir der Händler nicht eines mit einer Überstzung für ein 26" andreht, denn die 29 brauchen bei knackigen Anstiegen eine eigene Überstzung.

Wenn Du unter 170cm bist, würde ich Dir aber trotzdem von einem 29" abraten.

Einen schönen Gruß

Hallo crazyeddie und manfred,
vielen Dank zunächst für Eure ausführlichen Antworten. Habe mittlerweile beide Räder Probe gefahren. Zuerst 26", dann 29", dann nochmal das Ganze :wink:) Muss sagen, da instabiler, und weniger agil kann ich jetzt nicht wirklich bestätigen. Was bemerkenswert war, auf Anraten des Verkäufers, bin einen normalen Gehsteig rauf und runter gefahren. Beim 26" hatte ich scho kurz gezögert, das ich keinen Abgang über den Lenker mach, wobei das 29" locker rauf gerollt ist. Auch hatte ich das Gefühl, dass ich mehr „im Rad“ sitze, da die Sitzposition ja gleich, aber die Räder höher sind. Beim wenden auf einem Gehweg war es für mich einerlei, ob 26" oder 29", also Wendigkeit war somit kein Argument.

Im Großen und Ganzen war das „Popogefühl“ tendenziell zum 29".

Wegen der Übersetzung gibt mir der Händler statt dem 24er Kettenblatt vorne ein 20er(!), das ist eben Custommade und nicht Internet :wink:))

Nochmals Danke und allzeit happy biking

da würd ich aber aufpassen, ein zu großer sprung vorne führt dazu dass man beim schalten vorne hinten wie wild im getriebe rühren muss. aber ich vermute mal wir reden über ne shimano-kurbel mit 42-32-24? da kann man es mal versuchen.