Hallo IceageHatnochFragen,
danke. Ja, die Namen kenne ich nun einigermassen. Das war am
Anfang in der Tat ein Problem. Es geht aber um mehrere
Klassen, einen Schulgeist etwa einer halben Schule, also von
etwa 70 Schülern von 140. Meine Kollegen sind zum Teil
einverstanden, wenn auch nicht alle.
Da man an den Verhältnissen insgesamt meistens eher weniger ändern kann, muss man im Unterricht tatsächlich derjenige sein oder werden, der hart, aber herzlich durchgreift und den Überblick behält.
Alleine hat man aber als Nichtklassenlehrer in „schwierigen“ Klassen meistens wenig Chancen. Darum würde ich auch empfehlen, sich kollegiale Beratung zu holen, in Form von Hospitationen.
Ein/e SozialpädagogIn ist auch hilfreich, aber ein/e LehrerIn kann etwas zum Unterricht selbst sagen und Tipps geben.
(Was ich z.B. oftmals beobachtet habe, ist, dass bereits zu Stundenbeginn nicht erst Ruhe aufkommt, sondern auf X und Y reagiert wird, die was mitteilen wollen, während aber Z schon gleich mit „Abwerfen“, mit lautem Geschreie, mit Ärgern anderer anfängt… also erst gar keine Ruhe entstehen kann, um dann mit dem Unterricht zu beginnen; aber auch unklare Arbeitsaufträge, wo Schüler dann mehrfach nachfragen und dabei einfach ihre Unsicherheiten herausposaunen… überhaupt, die Nichteinhaltung der Gesprächsregeln… oder auch eine zu starke Konzentration auf den Frontalunterricht (L. redet und redet… ist langweilig!) etc.
Das alles muss - und kann - man lernen; es ist Handwerkszeug und nicht genetisch bedingte Charaktereigenschaft. Sicher fällt es der einen leichter als der anderen Person, aber man darf niemals vergessen, dass man nicht als Privatperson in den Unterricht geht, sondern dort eine Rolle ausfüllt! So ist es in jedem Beruf, und in jedem Beruf dauert es, bis man Profi ist… dazu gehört immens viel Erfahrung, Ausprobieren, Experimentieren, Abgucken usw.
Scheue Dich nicht, die KlassenlehrerInnen anzusprechen und ihnen zu sagen, dass es so nicht weiter gehen kann. Bitte sie, mit Dir zusammen z.B. ein Regelwerk zu erstellen, sodass es eine für alle gültige und konkrete Orientierung gibt.
Vielleicht kann man verabreden, bestimmte Schüler erstmal rauszusetzen, in eine andere Klasse z.B. oder suspendieren, wenn es zu arg wird… und niemals lange fackeln. Werde streng, aber bleibe gerecht… das lernt man, wenn man den Überblick hat und in der Stunde auch behält: Wenn Du Dich an die Tafel wendest, dann nur, wenn alle brav und ruhig am Platz sitzen, und wehe einer wirft was!
Den würde ich rund wie einen Buslenker machen:smile:
Aber besser nicht erst dann, wenn’s eigentlich schon zu spät ist, sondern gleich zu Beginn der Stunde, beim ersten Muckser… sonst machen es ihm gleich andere nach und Du weißt nicht (mehr), wer letztlich die Übeltäter sind.
Man muss immer sehr viel disziplinierter im Unterricht sein, als man es von den Schülern erwartet, so meine Erfahrung.
MfG, IHF