MSD im gemeinsamen Unterricht - wie seht ihr das?

Hallo,
Ich habe in diesem Semester mein Masterstudium für Grundschullehramt begonnen und als neuen Studienschwerpunkt Sonderpädagogik hinzubekommen. Für ein Seminar zum gemeinsamen Unterricht (Integration-Inklusion) sollen wir nächste Woche einen Vortrag über die Rolle des Mobilen Sonderpädagogischen Dienstes halten (bzw. anderthalb Stunden zu diesem Thema gestalten, mit Diskussion, Praxisteil etc.). Wir haben uns schon über das Thema belesen und die Theorie grob geplant, haben jedoch was die Praxis betrifft noch immer einige Fragen:
Wie genau erfolgt die Umsetzung der organisatorischen Vorgaben?
Welche Erfahrungen haben Sie als Eltern, Lehrer o.ä. mit der Arbeit des MSD gemacht (auch konkrete Erlebnisse sind interessant), welche Einstellung haben Sie dazu?
Welche Potentiale und welche Schwierigkeiten sehen Sie?
Glauben Sie, dass Kinder mit verschiedenen Behinderungen im GU mit Unterstützung durch den MSD ausreichend gefördert werden können?
Welche Fragen könnte man in Bezug auf die Arbeit des MSD in einer Seminargruppe diskutieren, wozu würden Sie eine Gruppenarbeit empfehlen? Haben Sie vielleicht Ideen zu einer interessanten methodischen Umsetzung?
Haben Sie vielleicht auch Erfahrungen mit dem neu eingeführten TQB (Qualitätssicherung der Arbeit des MSD) gemacht?
Speziell interessiert uns dabei die Situation in Thüringen, aber auch Erfahrungen aus anderen Bundesländern können sicher hilfreich sein. Für den zweiten Teil der Stunde haben wir einen Mitarbeiter des MSD eingeladen, der uns sicher auch einige Dinge erzählen wird. Trotzdem hoffen wir sehr auf Ihre Antworten, da Impulse aus der Praxis auch für die Planung und die Vorentscheidung über Möglichkeiten zur Gruppenarbeit und Diskussion schon sehr hilfreich wären. Evtl. wollen wir am Ende der Stunde die Seminargruppe in zwei Gruppen teilen, wobei eine in die tiefere Diskussion mit unserem Gast gehen kann und die andere eine Gruppenarbeitsaufgabe (evtl. auch in Kleingruppen) erledigen könnte. Nach einiger Zeit würde ein Wechsel erfolgen. Kleinere Gruppenarbeitsaufträge könnten aber auch an früheren Stellen schon verteilt werden. Ideen für eine Gruppenarbeit wären z.B. die Auseinandersetzung mit den einzelnen Hauptaufgaben in Kleingruppen, Ratschläge zur Zusammenarbeit mit den einzelnen Personengruppen (Lehrer, Eltern, Schüler, Schulleitung) zu sammeln, den Weg von Antrag zur Förderung an einem Fallbeispiel nachvollziehen zu lassen oder sich mit einer interessanten Diskussionsfrage auseinanderzusetzen…
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antworten!
liebe Grüße, Jessica

Hallo Jessica,
viel kann ich dir nicht sagen, aber an unserer Schule gibt es Kooperationen mit einer Schule für geistig Behinderte und einer Schule für Erziehungshilfe
http://www.als-leonberg.de/index.php?option=com_cont….

Für mich als Mutter ist das kaum zu sehen: Bisher habe ich nur eine Schülerin kennen gelernt, beim Singen des Schullieds machen die Kinder die entsprechenden Gebärden.

Manche Eltern finden es nicht so gut, aber es gab bisher keinerlei Probleme. Ich persönlich bin froh darüber, denn es bereichert und meine Kinder lernen, warum man manchmal behutsam sein muss. Auf jeden Fall sind die betreffenden Kinder jedes Mal so gut gelaunt, dass ich sie gerne treffe.

Gibt’s ein Paper, würde ich mich über diese Tipps freuen.

Alles Gute

Monique
[email protected]

Hallo,
leider habe ich nicht viel Zeit, aber zumindest einige Anregungen aus einem Bundesland, das sehr viele Sonderschultypen hat und in dem z.Zt. auch in unterschiedlichem Maße Schritte in Richtung Inklusion unternommen werden.
Ich weiß nicht, was MSD bei euch bedeutet, aber Einigkeit besteht bei uns darüber, dass eine „Kofferpädagogik“ nicht sinnvoll ist: Einzelne Kinder zu betreuen, mit 1-2 Stunden bringt idR nichts, ganz abgesehen von den organisat. Problemen (Fahrtstrecken, -zeiten) und der persönlichen Belastung des Kollegen.
Wenn mehrere Kinder mit versch. Behinderungen in einer Klasse zusammengefasst sind, so muss der Sonderpädagoge umfassend kompetent sein… Auf Dauer sinnvoll dürfte es sein, wenn Sonderpädagogen fest in einer Schule und Klasse arbeiten und der Effekt der Übertragung von Kompetenzen eintritt…
oberster Maßstab muss aber immer die Situation des behinderten Kindes sein. Deswegen wird hier in BAWÜ der Elternwille sehr hoch gehalten und so wohl noch länger beide Systeme (Inklusion an der Regelschule und Sonderschule)bestehen.
Einzelne Sonderschulen sind auch sehr begehrt, so etwa Sprachheilschulen oder Sonderschulen mit bes. Profil… Bei uns etwa kommen sogar immer wieder Anfragen aus dem benachbarten Bundesland.
Dir viel Spaß beim Studieren…liebe Grüße Robert