Müssen die Hauptschulen gefüllt werden?

Guten Tag,
ich bin die Mutter einer 4. Klasse schülerin und habe mehr und mehr das Gefühl, dass den Kindern der Übertritt auf weiterführende Schulen mit voller Absicht erschwert oder „versaut“ wird. Fast alle Schüler dieser Klasse sind seit der 4. Jahrgangsstufe um 2-3 Noten schlechter geworden, als in den Vorjahren. Einser-Schüler schreiben auf einmal Vierer usw. Viele Schüler weinen nur noch im Unterricht und haben natürlich schon Angst vor der nächsten Probe. Es wird mit den Kindern gelernt, sie können den Stoff auch, und schreiben dann trotzdem eine schlechte Note, da geht doch jegliche Motivation verloren,oder?

Ich bin langsam der Überzeugung, dass dies auf „Anweisung von Oben“ geschieht, das auf der Haupt-bzw. Mittelschule ja nun dieser M-Zweig möglich ist, und diese Klassen natürlich gefüllt werden müssen.
Geht das nur mir so (Bayern) oder ist das ein bundesweites Phänomen?
Dürfen Lehrer die Proben eigentlich selbst erarbeiten, oder bekommen sie die Fragen, und vor allem die Fragestellung vorgegeben?

Vielen Dank für Antworten

Grüsse

S.H:

Der Übertritt in die „Weiterführenden Schulen“ nach der
vierten Klasse ist ein Problem,das v.a. mit der Dreigliedrigkeit unseres Schulwesens zusammenhängt.Der Wunsch der Eltern nach der vermeintlich" besten" Schule für ihr Kind hat dazu geführt,dass die Hauptschule zu einer Restschule verkommt, obwohl sich diese Schulart meist besonders engagiert um die ihr anvertrauten Kinder kümmert.Leider können zur Zeit viele Neuntklässler-innen nach dem Schulabschluss keinen Ausbildungsplatz im gewünschten Beruf finden.Das demotiviert Eltern und Kinder.
Es wird allerdings in der Diskussion manchmal verschwiegen,dass leistungsfähige Hauptschüler über das berufliche Schulsystem den Weg zu
beruflichen Gymnasien ,Berufskollegs und Fachhochschulen finden.
Verschwiegen werden soll jedoch nicht,dass die vielgepriesene „Durchlässigkeit“ unseres Schulsystems vor allem als Ventil für „von oben nach unten“ dient.

Eine weitere Ungerechtigkeit besteht darin, dass Kinder
von Akademikern immer noch leichter in Realschulen und
vor allem Gymnasien wechseln als die Kinder der übrigen Bevölkerung.
Nicht die Grundschulempfehlung an sich erscheint problematisch,denn das Verfahren wahrt den Schein der Objektivität und bietet kaum Raum für Mogeleien.
Schwachpunkt ist nach meiner Erfahrung die Rolle des Lehrers/der Lehrerin.Es ist sicher schwieriger z.B. einen Architektensohn auf die Hauptschule zu empfehlen als die Tochter eines Hartz-IV-Empfängers. Trotzdem muss man eine Lanze für die Grundschullehrerinnen und -lehrer brechen.Sie müsssen einem enormen Druck von Seiten der Eltern und den Kindern aushalten.
In der Regel bemüht sich die Grundschule mit pädagogischem Eros um eine gerechte Weichenstellung für Ihr Kind.Die Pauker sind auch nur die Opfer eines von der Politik gewünschten Schulsystems.Andere Länder in Europa können es besser !
Ich kann mir aber nicht vorstellen,dass Lehrer-innen bewußt Ihr Kind benachteiligen.Falls doch,( denn es gibt in jedem Beruf schwarze Schafe…,)suchen Sie sich andere Eltern als Verbündete und streben Sie Gespräche mit den Lehrern und der Schulleitung an.

MfG ReinAngler