Multikulti (gehört schon zum Zitat)

Hallo,

auch hier erfolgt leider keine Unterscheidung zwischen „Multikulturalismus“ und „multikulturell“. Das eine unterscheidet sich vom anderen IMHO extrem.

Gruß
vdmaster

Hallo,

Dann bitte nochmal zurück auf Anfang:
Wie definierst Du „Multikulti“ und wo wird der Nationalstaat dadurch geschädigt?

So lange Jeder was Anderes darunter versteht, diskutieren wir aneinander vorbei.

Gruß
Jörg Zabel

Hallo,

wenn mann so wie Du

Multikulturalismus ausschließlich als segregativ beschreibt, mag man einen Unterschied sehen.
Allerdings läßt du dabei außer Acht, daß es auch einen integrativen Multikulturalismus gab und gibt, der auch ohne Zwang kulturelle Entwicklungen von der Vermischung bis hin zur Überformung/Überwindung bewirkte und bewirkt.
Dies läßt sich sehr gut anhand der Kulturgeschichte des römischen Reiches nachvollziehen, das neben der (ebenfalls sehr flexibel ausgestalteten) staatsrechtlichen Durchdringung lediglich prinzipiell nur eine einzige verbindliche „kulturelle“ Klammer kannte, den Kaiserkult.
Selbst das römische Recht war zu keiner Zeit überall und für alle verbindlich. In vielen Teilgebieten des Reiches existierten (gewollt) lokale und regionale traditionelle Rechtssysteme weiter.

Hallo,

ich folge lediglich der Definition von Wiki.

Ziel des Multikulturalismus ist die multikulturelle Gesellschaft, in der es keinen staatlichen oder auch nichtstaatlichen Anreiz oder „Druck“ zur Assimilation geben soll. Die ethnischen und kulturellen Gruppen sollen hingegen einzeln existieren. Dabei beruht dieses Modell auf dem Postulat, dass die (Angehörigen der) jeweiligen Ethnien sich gegenseitig Verständnis, Respekt, Toleranz entgegenbringen und einander als gleichberechtigt ansehen können.

Exakt wg. der Segregation ist er ja als früheres „grünes Konzept“ so in die Kritik gekommen. Selbst die Grünen sind von ihm abgekommen (außer evtl. romantisierenden Hardlinern) und fordern die Integration und auch die Leitkultur, wollen es nur nicht durchgängig so genannt wissen.

Alles weitere sind kümmerliche Scheingefechte um die Begriffe Integration oder Assimilation. Unterm Strich kommt es aber auf das gleiche raus. Die Mehrheitsgeselllschaft setzt den Rahmen (Leitkultur) und es findet über lange Sicht eine gegenseitige Vermischung statt. Dabei bewahren die „Neuen“ ihren kulturellen Bezug zur früheren Minderheit, der mit jeder Generation allerdings abnehmen wird.

Man erinnere sich noch an die Streitereien um Deutschunterricht oder die verbalen Zuckungen eines Herrn Erdogan, der die Assimilation zum Verbrechen gegen die Menschlichkeit erklärte.

Deine Def. von MK ist heutzutage das gängige Schlagwort wie es aus Nostalgiegründen von den Grünen dargestellt wird. Das ist eine Art Amnesieeffekt, damit sie nicht zugeben müssen, dass sie sich längst von dem MK verabschiedet haben. :stuck_out_tongue_winking_eye:

Das Imperium Romanum war nie darauf angelegt eine Art Nation zu sein und ist daher IMHO nicht geeignet für heutige Gesellschaftsmodelle als Vergleich zu dienen.

Haupteffekt der mangelnden Assimilation ist übrigens ein Rückzug in den eigenen Kulturkreis. Keine Anpassung führt zu geringerer Teilhabe, die damit erklärt wird, dass man diskriminiert würde und zu noch mehr Rückzug bis hin zur Überhöhung der eigenen Kulturwerte. So erklärt sich auch, warum Gescheiterte der 2. Generation von Migranten einen gefährlichen Hang zur rel. Radikalität entwickeln können.

Gruß
vdmaster