Mündliche Nachprüfung trotz 1,5 im Abitur?

Servus,

zur Einschätzung der Bedeutung einer „1,4“ könntest Du mal überlegen, wer Dir einfällt, der im Abi keine Eins vor dem Komma hat, und ob Dir überhaupt irgendjemand einfällt, der keine Eins oder Zwei vor dem Komma hat: Aus diesem Spektrum besteht der tatsächlich verwendete Notenspiegel - mit diesen Bezugssystem sieht der Unterschied zwischen 1,4 und 1,5 ganz anders aus.

Schöne Grüße

MM

Hey Leute,

heute habe ich die Ergebnisse des Abiturs gekriegt und, wie ich merke, habe ich eine 1,5 geschafft - und das stellt mich ja auch ziemlich zufrieden. Aber hätte ich in irgendeiner Prüfung nur einen halben bzw. einen Punkt mehr bekommen, läge ich schon bei 1,4… ihr merkt, das ist ganz schön ärgerlich. Ich frage mich nun, ob ich extra dafür eine Nachprüfung machen sollte.
Das Fach, in dem ich eine machen würde, wäre dann Latein (da hab ich 11 Punkte geschrieben) und dort müsste ich für eine Änderung zum Positiven mind. 13 Punkte haben, was auch etwa meinem sonstigen Niveau entspricht.
Dazu ist anzumerken, dass sich mein Schnitt selbst bei 0 Punkten in der Nachprüfung bei 1,5 halten würde. Außerdem habe ich derzeit nicht wirklich vor, einen solch anspruchsvollen Studiengang wie etwa Medizin oder Psychologie zu ergreifen.
Wäre es also ratsam, für die 1,4 im Abi eine Nachprüfung zu machen und welche Nachteile sollte ich dabei im Kopf haben?
Danke :smile:

P.S.: Ich muss mich bis Donnerstag um 09:00 entschieden haben und Antworten noch heute Abend wären echt hilfreich!

Sofern du kein Studienfach anpeilst, bei dem du unbedingt einen Schnitt von 1,4 oder besser brauchst, ist das doch verschwendete Energie. Wenn du dir unsicher bist und es sein könnte: TU ES. Aber ansonsten…

Bei Bewerbungen macht 1,4 oder 1,5 auch keinen großen Unterschied. Wirkt beides so als wärst du fleißig und ambitioniert gewesen während deiner Schultzeit :wink:

Servus,

kommt drauf an, an wen man damit gerät.

Soo alt sind die Leute noch nicht, die Noten aus derartigen Kommazahlen spontan in Noten ohne Dezimalstellen umformen - man kann immer an jemanden kommen, der das tut: Als noch alle Noten von 1 bis 5 und ab und zu auch ne 6 gegeben wurden, war es völlig normal, auf ganze Notenschritte zu runden.

Und für den hat sein Kandidat dann eben ein Einser- oder ein Zweierabi. Wenn er dazu noch weiß, dass die Verteilung der Noten in Abizeugnissen sich im Lauf der zurückliegenden zwanzig Jahre sichtbar verändert hat und es heute fast ausschließlich Einser- und Zweierabis gibt, bedeutet für ihn der Unterschied zwischen 1,4 und 1,5 den Unterschied zwischen „gutem Abi“ und „nicht gutem Abi“.

Schöne Grüße

MM

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Wenn man sich nicht wirklich verschlechtern kann spricht zunächst nichts weiter dagegen. Ob man nun mit 1,5 oder 1,4 gravierende Unterschiede hat kommt auf das angestrebte Studienfach und den dort bestehenden NC an. Eine mündliche Prüfung dauert meines Wissens eine halbe Stunde, kann man probieren und liegt im freien Ermessen wieviel Arbeit man da nochmal investieren will. Ich hatte im mündlichen Abi seinerzeit mit einem Nachmittag Vorberereitung 15 Punkte…

Vollkommen richtig. In meinem Jahrgang (an meinem Gymnasium) gab es - neben mir :wink: - genau zwei Schüler, die eine 1 vor’m Komma hatten, und ansonsten gab es den gesamten Bereich bis hin zum Durchfallen und Wiederholen ! Das entsprach auch ungefähr den tatsächlichen Leistungen.

Wenn heute der Bereich - damit die PISA Ergebnisse besser werden (?) - bei „2,5“ endet, dann würde man vielleicht um eine 1,4 kämpfen. Damals hätte das niemand mit einer 1.5 gemacht.

Allerdings: Zu Ende meines ersten Studiums in der letzten mündlichen Prüfung hatte ich auch überlegt: „Wenn du einen Ausreißer hast und nur eine 2+ schaffen solltest, dann machst du die Prüfung nochmal… Es wurde eine 1+ und die Frage stellte sich nicht mehr“

De-facto war die einzige Stelle, bei der ich mein Abiturzeugnis je vorzeigen musste, an der Uni bei der Immatrikulation. Und meine Diplome habe ich noch nie irgendwo vorzeigen müssen :wink:

Gruß
Ξ

Es ist zwar nun bereits einen Monat her, dass ich die mündliche Nachprüfung gemacht habe (also ja, ich habe sie gemacht :slight_smile: ), aber ich möchte mich an dieser Stelle dennoch bedanken für die Ratschläge und meine Erfahrungen teilen.

Erst einmal: Es hat funktioniert! Ohne überzogenen Lernaufwand (denn das meiste hatte ich ja eh bereits einmal lernen müssen) konnte ich insgesamt die mind. angestrebten 13 Punkte erreichen und habe mit der 1,4 nun den besten Abischnitt meines Jahrgangs.
Die Prüfung verlief relativ problemlos und abgesehen von einem folgenschweren Schnitzer in der Übersetzung, habe ich mich wohl im zweiten Teil, dem freien Gespräch, raushauen können.

Wenn also jemand vor dem gleichen Problem steht, bleibt mir eigentlich nur noch die Empfehlung, es zu tun wie ich (Besonders dann, wenn man sich gar nicht erst verschlechtern kann!). Der Lernaufwand war längst nicht so groß wie der vor der eigentlichen Prüfung, und selbst wenn die angestrebte Note nicht erreicht wird, kann keiner sagen, dass man nicht gekämpft hätte ;).

Insofern beste Grüße und vielen Dank an all die Ratgeber!

Naja. für 0,1 Note würd ich mich, auch wenns nicht sooo ein Aufwand ist, nicht noch mal in die Prüfung setzen. Zumindest nicht, wenn ich nicht unbedingt zwecks Studium einen besseren NC brauche.
Kann euch aus Erfahrung sagen, dass Notendurchschnitte nicht so von Belang sind. Zumindest ist es egal, ob jemand in seinem Studiengang eine 1,4 oder 1,5 hatte. Da gibt’s viel zu viele andere wichtige Faktoren, die mir reinspielen. Deswegen finde ich dieses fixieren auf kleine Notenunterschiede ziemlich unnötig.

Nichtsdestotrotz herzlichen Glückwunsch :slight_smile: