Muschelrauschen

Hallo liebe wwwler,

in dem neuen Heft „80 Fragen und Antworten“ aus dem Hause PM ist mir die Antwort, warum in einer Muschel - bzw. Schnecke - Meeresrauschen zu hören ist, nicht geheuer.

Hier steht, daß es das eigene Blut sei, das man rauschen hört, in „Galileo“ (Pro7) haben sie letztens erklärt, daß es Umweltgeräusche wären, die sich in dem Gehäuse fangen.

Man könnte es ja leicht überprüfen, ich habe nur leider kein Mikrophon. Wenn es damit auch rauscht, sind es die Umweltgeräusche, weil Mikros ja so wenig Blut haben :smile:

Leider (?) finde ich beides (PM und Galileo) recht interessant, und nu stimmt eine der Aussagen nicht…

Kann mir jemand sagen, was es denn nun ist und woher er/sie das weiß?

Dankeschön schonmal,

schönen Gruß

Silvia

Bei der Beschäftigung mit dem Thema „Muschelrauschen“ stellte ich fest, dass unterschiedliche Quellen verschiedene Ursachen dafür nannten. Innerhalb der Klasse hatten wir die Information vertreten, dass die Geräusche durch das Rauschen des eigenen Blutes verursacht werden. Um Genaues zu erfahren, schrieben wir ein E-mail an einen Experten.

Dr. Goetz B. Reinicke vom Deutschen Meeresmuseum in Stralsund klärte uns über unseren Irrtum auf:

Das Geräusch ist eine Verstärkung der Außengeräusche, die durch den besonderen Bau der Muschel noch gefördert wird.

gruss

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi,

eigentlich zählt das Rauschen des Blutes doch wohl auch zu den „Aussengeräuschen“ - oder?

Demzufolge würden beide Aussagen stimmen.

mfg

DT

Hallo liebe wwwler,

in dem neuen Heft „80 Fragen und Antworten“ aus dem Hause PM
ist mir die Antwort, warum in einer Muschel - bzw. Schnecke -
Meeresrauschen zu hören ist, nicht geheuer.

Hier steht, daß es das eigene Blut sei, das man rauschen hört,
in „Galileo“ (Pro7) haben sie letztens erklärt, daß es
Umweltgeräusche wären, die sich in dem Gehäuse fangen.

Man könnte es ja leicht überprüfen, ich habe nur leider kein
Mikrophon. Wenn es damit auch rauscht, sind es die
Umweltgeräusche, weil Mikros ja so wenig Blut haben :smile:

Leider (?) finde ich beides (PM und Galileo) recht
interessant, und nu stimmt eine der Aussagen nicht…

Kann mir jemand sagen, was es denn nun ist und woher er/sie
das weiß?

Hallo Silvia,
wir hatten das Thema schon mal vor längerer Zeit diskutiert ( findest Du im Archiv unter gleichem Namen ): Ich zitiere meinen Beitrag dazu nochmal:

Ich habe Zweifel an der „Blutrausch-Theorie“, da einiges dagegen spricht.

  1. Das Rauschen ist sehr Gleichmäßig und enthält keine pulsfrequenten Anteile.
  2. Das Rauschen verschwindet weitgehend, wenn der Hohlkörperdas Ohr nach außen verschließt.
  3. Das Rauschen ändert sich erheblich, wenn man die Geräuschkulisse ändert.

Meine Theorie:
Unser Ohr ist so „justiert“, daß das normale und immer vorhandene Hintergrundrauschen ausgeblendet wird. Durch einen hohlen Resonanzkörper wird die Empfindlichkeit des Ohres in einem bestimmten Frequenzbereich erheblich erhöht. Dadurch werden plötzlich Geräusche wahrgenommen, die vorher ausgeblendet waren oder vieleicht sogar unter der Hörschwelle lagen. Durch die Filterwirkung des Hohlkörpers ( Muschel ) werden die Geräusche so verfälscht, daß sie nur noch als Rauschen wahrgenommen werden.

Jörg

Hi,

eigentlich zählt das Rauschen des Blutes doch wohl auch zu den
„Aussengeräuschen“ - oder?

Demzufolge würden beide Aussagen stimmen.

Wenn nun aber das Blutrauschen in der Muschel garnicht hörbar ist, wofür ja einiges spricht, wäre die eine Aussage auf jeden Fall falsch, oder ?

Jörg

Schneckenrauschen
Hi Silvia

zunächst: Muscheln (Bivalvia - die doppelschaligen) rauschen überhaupt nicht, sondern es ist von Schnecken (Gastropoden) die Rede. Und von denen rauschen nicht nur die dafür berühmten Charonia tritonis (Tritonshorn), sondern alle Arten, selbst kleinste.

Das Rauschen ist kein sog. „weißes“ Rauschen (bei dem alle Frequenzen gleiche Intensität haben - das kann man nur elektronisch herstellen), sondern ein sog. „rosa“ Rauschen, bei dem es eine Verteilung um eine Hauptfrequenz gibt - es ist also „gefärbt“.

Die Gastropodenschalen sind aufgerollte Kegel, und die Hauptfrequenz des Rauschens hängt vom Volumen ab: je größer die Schale, desto tiefer das Rauschen.

Und das Rauschen hat eindeutig nichts mit der Physiologie des Ohres zu tun. Du kannst es mit einem Taperecorder auch aufnehmen. Es hört sich bei der Wiedergabe exakt so an, wie du es mit dem Ohr hörst.

Zur Gegenprobe nimm mal eine relativ kleine Schale und halte sie so dicht an den Kopf, daß der Zugang zur Außenluft versperrt ist: Das Rauschen ist dann weg, es bleibt nur noch ein Rest, der von dem durch das Kalzit/Aragonit-Gehäuse selbst nach innen geleiteten Schall kommt.

Das Rauschen enthält auch noch geringfügige akustische Informationen aus der Außenwelt, aber die heben sich kaum noch vom Rauschen ab.

Woher das Märchen mit dem Blutgeräusch kommt, kann ich mir nicht erklären. Denn es ist auch ohne Mikrophon einfach zu entdecken, daß das Rauschen auch vorhanden ist, wenn die Schale keine Berührung mit dem Kopf hat. Ein Mikrofon von außen ans Ohr gehalten nimmt aber keineswegs irgendein Rauschen auf…:smile:

Liebe Grüße und viel Freude mit diesem Spiel

Metapher

oups!
sorry - die Bezeichnung „rosa“ Rauschen war verkehrt. Darunter versteht man nämlich ein Rauschen, bei dem die Intensitäten der tiefsten und der höchsten Frequenzen angehoben sind, um die schwächere Wahrnehmung des Ohres auszugleichen…

OK (o.T.)
.

Danke!
Hallo,

und wieder ist man etwas schlauer :smile:

Danke für die Antworten!

Schönen Gruß
Silvia