Hallo,
Wie @KeinesHerrenKnecht schon ausführte, waren solche Arbeiten so weit strukturiert, dass das Anlernen nur wenig Zeit in Anspruch nahm. Die Arbeiter bekamen zu wenig zu essen und zu trinken. Die Unterbringung und die Arbeitsbedingungen waren katastrophal.
Die Arbeiter wurden nicht als Arbeiter angesehen, sondern als „Menschenmaterial“, das man verbrauchen kann. Für einen Toten verschleppte man zwei neue „Einheiten“ aus Konzentrationslagern oder besetzten Gebieten.
Ich glaube, wenn man das nachvollziehen möchte, muss man als erstes akzeptieren, dass es Menschen gab, die anderen Menschen das Menschsein absprachen. Ich kann es akzeptieren, aber für mich selbst nicht nachvollziehen.
Ich sehe aber täglich um mich herum kleine Ansätze dieser Ideologie. Am ehesten gegenüber Putzkräften, die behandelt werden, als wären sie nicht vorhanden (dabei räumen sie anderen Menschen ihren Dreck nach, von dem sie sich selbst zu fein sind, ihn wegzumachen): morgens in der S-Bahn, im Kino, im Treppenaufgang des Mehrfamilienhauses, in den Schulen, im Supermarkt, im Hotel …
Und jedes kleine Vorurteil, dem man sich zwischen dem inneren Rassisten und der äußeren Umwelt Bahn brechen lässt, ist ein kleiner Baustein in Richtung einer menschenverachtenden Einstellung, die in der bewussten Ausrottung ganzer Volksgruppen gipfelt.
Grüße
Piere