Huhu!
Danke für die Antwort, nun seh ich schon etwas klarer.
Also das miteinander klappt eigentlich ganz gut, da seh ich keine Probleme
Und nun zum Wie. Dazu gibt es natürlich mehrere Ansätze (ich
kenne ja die Klasse nicht). Auf jeden Fall solltest Du
Orff-Instrumentarium verwenden. Wichtig ist aber, dass Du
nicht nur Bongos und andere Geräuschemacher verwendest,
sondern auch mindestens zwei Instrumente mit Tönen (Xylophon,
Metallophon, Glockenspiel) einsetzt. Bei denen solltest Du
aber (zumindest anfangs) nur bestimmte Klangstäbe einsetzen,
sodass keine Dissonanzen entstehen können. Beliebte
Konfiguration: Nur C, D, F, G und A verwenden (Pentatonik).
Das ist schon mal hilfreich, dann kriegen sie auch ein Gespür für Harmonien und Klang allgemein, das hab ich bisher noch nicht so empfunden.
Wenn die Schüler einmal genügend herumprobiert haben (oder Du
das Herumprobiere unterbrichst), können sie einander zunächst
„ihre“ Instrumente vorstellen. Du solltest auch eines haben,
und dann z.B. vorführen, wie man laute und leise, hohe und
tiefe, lange und kurze Töne etc. aus diesem Instrument
bekommt. Der Reihe nach versuchen das auch die Schüler, die
anderen hören zu (ein wenig Disziplin musst Du schon
reinbringen).
Disziplin ist auch kein Problem, wenn ich denn n Plan habe, wofür:smile: Vorstellen klingt auch gut, ja.
Nun kannst Du (für immer noch weitgehend unkoordiniertes
Spiel) Arbeitsaufträge geben, indem Du z.B. eine Geschichte
erzählst, welche zu untermalen ist: „Der Wind strich durch die
Prärie … die Cowboys ritten von der Goldmine nach Hause …
von hinten hatten sich Indianer angeschlichen, nun fielen sie
mit einem Heidenlärm über die Cowboys her. Schüsse fielen …
plötzlich brach ein Gewitter los, die Indianer erschraken und
stürmten davon … am Ende lag die Prärie wieder ruhig im
Abendlicht, nur der Wind pfiff weiter sein Lied.“ Oder: „Die
Turmuhr schlägt Mitternacht. Das kleine Gespenst steigt aus
der Gruft und sucht seine Freunde. Die sind schon mächtig am
Spuken und rasseln mit ihren Ketten …“ Lass Dich zunächst
überraschen, ob die Kinder nur ihre Instrumente benutzen oder
auch vokal Geräusche machen. Bei weiteren Geschichten kannst
Du dann verlangen, dass nur die Instrumente oder nur der
eigene Körper benutzt werden. Die Kinder dürfen sich auch
selbst so eine Lautgeschichte ausdenken.
Das finde ich ganz großartig. Ich hab Gymnasiallehramt studiert und mich darum mit sowas nie befasst, hätte aber trotzdem auch selber drauf kommen können. Das wird auf jeden Fall umgesetzt, nach dem (geordneten) Kennenlernen der Instrumente
Vielleicht möchten
sie auch einmal Instrumente tauschen, wenn nicht – auch okay.
Eine andere Möglichkeit, die schon höher koordiniert ist, wäre
eine gemeinsame Komposition. Ein Kind mit Rhythmusinstrument
(z.B. Conga) fängt mit einer Figur an. (Ein Problem, mit dem
Du an dieser Stelle rechnen musst, ist, dass dieses Kind es
langweilig findet, immer denselben Rhythmus zu spielen.) Ein
zweites Kind (am besten auch mit Rhythmusinstrument) spielt
etwas, was „dazu passt“ (was passt, entscheidet das Kind
selbst). Jetzt spielt ein drittes eine Melodie dazu. So setzen
nach und nach alle Kinder ein, bis schließlich alle zusammen
spielen. Dann können nach und nach Instrumente aussetzen, bis
am Ende nur noch einer spielt. Jeder darf mal anfangen und
aufhören.
Genau das haben sie schon in Anfängen selber koordiniert das letze Mal. In Kombination mit dem von oben klappt das mit Sicherheit auch noch besser.
Eine dritte Möglichkeit ist schließlich die koordinierte
Liedbegleitung. Das Lied „What shall we do with a drunken
sailor“ (oder auf deutsch: "Was solln wir tun, wenn der Maat
betrunken) lässt sich prima mit Orff-Instrumenten begleiten.
Eventuell gibt es an Deiner Schule sogar Lehrerhandreichungen
dazu. Kein Problem, wenn die Schüler nicht singen wollen,
zunächst kannst Du ja allein singen und die Schüler begleiten
Dich, wie in einer „richtigen“ Band. Wenn alles mit rechten
Dingen zu geht, trällern sie bald das Lied in den Hofpausen
und auf dem Schulweg, und schließlich können sie alle mit Dir
mitsingen, dann hast Du sogar Dein ursprüngliches AG-Ziel
erreicht und kannst auch weitere Lieder einstudieren. (Das
schult auch ungemein die Koordination, wenn gleichzeitig ein
Instrument gespielt und gesungen wird. Sei dann nicht allzu
streng, wenn dadurch der Rhythmus etwas aus den Fugen gerät.)
Ja, der Schritt ist dann noch ein wenig weg, wobei wir das in Ansätzen auch schon so versucht haben gestern. Streng bin ich sowieso eher nicht, höchstens energisch, wenns sein muss. Ist ja vor allem ne freiwillige AG, die Spaß machen soll.
Und noch eins: Lass die Gitarre zu Hause, für eine AG (also
nicht Instrumentalunterricht) ist sie zu anspruchsvoll. Auch
Du solltest Dir ein Orff-Instrument schnappen.
Wunderbar, das werde ich beherzigen. Ich hab auch gar nicht erwartet, dass sie die bedienen können, aber sie hatten halt Spaß dran, so zu tun als ob („und nun spiel ich rock’n’roll!!“). Sie war ursprünglich auch als Begleitinstrument fürs Singen gedacht, aber seis drum.
Ich danke dir!
Lockenlicht