Musikuntermalung entwerfen

Liebe/-r Experte/-in,

gibt es eine Vorgehensweise, nach der man Musik komponiert, die eine Stimme, einen Vortrag untermalen soll?

Wenn ja, welche ist das?
In welchem Lautstärkenverhältnis sollte die Musik zur Stimme sein?
Fließt die Tonhöhe der Stimme in die Musikgestaltung mit ein?

Hallo,

überleg doch einfach mal:
Was ist wichtiger - der Vortrag oder die untermalende Musik?
Worauf soll die Konzentration der Zuhörer gelenkt werden? - Auf den Vortrag oder die untermalende Musik?
Beantworte die Fragen, und du bist ein ganzes Stück weiter. Für die Komposition hast du völlige Freiheit. Stimmung und Stil ergeben sich sicherlich aus dem Vortragsthema.
Tonhöhe der vortragenden Stimme: auch hier - nachdenken!
Trägt eine Frau mit recht hoher, dünner Stimme vor, wäre es da nicht kontraproduktiv, für Flöten und Streicher in hoher Lage zu komponieren? :wink:
Eine Standardvorgehensweise gibt es beim Komponieren nicht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Komposition_%28Musik%29
http://de.wikipedia.org/wiki/Musik%C3%A4sthetik

Viel Spaß beim Komponieren.

Hallo
Das lässt sich so allgemein nicht sagen, hängt sehr vom gewünschten Effekt ab. Grundsätzlich achtet man aber fast immer darauf, dass die Stimme von der Begleitung nicht zudgedeckt wird, vor allem, wenn es um Textverständlichkeit gibt. Darüber hinaus ist die Frage sehr komplex, Toningenieure beschäftigen sich ein Leben lang damit.
Die Tonhöhe der Stimme spielt bei der Musikgestaltung eine grosse Rolle.
Gruss Thomas

Das ist ohne das zu begleitende Stück und die Instrumente zu kennen nicht zu beantworten. Generell kommt es auch drauf an, was man will: eine Songstruktur wie in der Pop-/Rockmusik (Strophe, Refrain…) oder eine tonmalerische Umsetzung des Texts (einfaches Beispiel: Moll wenn es im Text traurig zugeht/ Dur wenn fröhlich). Die Musik sollte generell natürlich nicht das Textverständnis stören, darf also nicht zu laut sein. Am Einfachsten ist es, während des Gesangs nur Akkorde unterzulegen und in den Textpausen mit Umspielungen, kleinen Melodiefloskeln und so weiter zu hantieren. Das macht meistens viel her mit wenig Aufwand und man muss nicht besonders gut spielen können. Aufgelöste Akkorde sind auch eine Möglichkeit. Rein physikalisch sollte sich die Tonhöhe der Begleitung von der Singstimme schon unterscheiden, damit sich die Frequenzen nicht auslöschen aber da kenne ich mich leider weniger aus. Ich hoffe das war hilfreich sonst gerne genauer nachfragen. Liebe Grüße,
Hendrik Heuser

Hallo,

eine Vorgehensweise gibt es nur insofern, dass es
darauf ankommt, dass die Komposition im Kontext des
Gesamten funktionieren muss.

Das gilt eigentlich für jegliche Musik, die eingesetzt wird, nicht nur
extra dafür komponierte Musik. Egal ob auf der Theater-Bühne, im Film
oder bei einem Vortrag.

Die Tonhöhe der Stimme spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle.
Wichtig ist die Dramaturgie! Wohin soll die (textliche) Reise gehen?
Was ist das Thema, wie komme ich im Vortrag zum entscheidenden Punkt?
Musik kann die thematische Unterteilung des Vortrags (des Films, des Bühnenstücks etc) unterstützen und voran treiben. Musik kann emotionalisieren
und Vertrauen schaffen, Musik kann so einiges, da gibt es dicke Bücher drüber.

Was die Lautstärke angeht, sollte die Stimme immer im Vordergrund sein. Die Musik
sollte nicht stören, immer nur „helfen“, das tut sie aber auch, wenn sie nicht die
Stimme übertönt. Wichtig ist, WAS ich verwende, nicht dass es absurd LAUT ist…

Hoffentlich konnte ich ein wenig helfen,

der beckbe

Lieber Thomas Michael,

da reisst du ja ganz elementare Fragen des Musizierens
an.

Zu deiner letzten Frage:
Ja, ich meine die Tonhöhe (und Tiefe) ist die Musik.

Zur Lautstärke:
Die Frage ist, welche INHALTE transportiert werden
sollen. Wenn der Text interessant ist, sollte er
gut hör- und verstehbar sein. Aber wenn es auf die
Worte nicht so sehr ankommt, sondern mehr auf den
Klang, sollte Stimme arbeiten wie ein Musikinstrument.

M wie „Machen“, „M“ wie Musik.

Viele Grüße
Norbert Martin

Hallo Michael- Thomas,

Musik zu einem Vortrag:
1.)a) Welches Thema, welchen Inhalt hat der Vortrag?
Ist es lustig, amüsant?
Dramatisch, traurig?
Soll es spannend + interessant sein?
Diese sind die ersten Punkte die es zu beachten gilt um die dazu passende Musik zu komponieren.
b) Welche Instrumente passen dazu? Orchester (Streicher, Bläser usw.) Groovige Drums und Synthiebässe
, Klaviermusik oder Hardrock- Gitarrenwände?

2.) Die Stimme des Redners darf nicht von der Musik übertönt werden. Also die Musik deutlich leiser im Hintergrund. Bei geplanten Sprechpausen kann die Musik dann lauter werden (um eine gerade gemachte Aussage zu unterstützen) und dann wieder in den Hintergrund rücken.

3.) Die Tonhöhe der Stimme ist in diesem Fall unerheblich.

Hoffe das ich dir dabei helfen konnte, VIEL ERFOLG!!!-)
Ralf

Hallo,

also mir selbst ist keine vorgehensweise für soetwas bekannt. Hast du mal gegoogelt? Vielleicht ist da ja was unterwegs.
Also ich hatte das mal mit meiner Schwester, die Gedichte schreibt und vorträgt, umgesetzt. Und muss sagen es ist bei den Leuten sehr gut angekommen.
Dabei ist mir folgendes aufgefallen:

Die Stilrichtung der Musik und der Inhalt des Gedichtes/Vortrages sollten sich in etwa decken.
Die Tonhöhe spielt ansich keine Rolle, da ja gesprochen wird.

Die Rhythmik der Musik und des Vortrages hingegen ist
da ganz wichtig. Denke, dass es da auf den Sprecher ankommt, wie er den Text spricht. Sollten aber abgeglichen werden. Mit zusammen üben kann man da gut reinkommen, da der Sprecher dann ausdrücken kann, was ihn an der Musik stört oder stören kann. Es ist ja ansich auch kein Problem gewisse Musikstücke langsamer vorzutragen, doch gibt es hier auch eine Grenze und
es klingt dann nicht mehr so schön.

Die Lautstärke ansich ist schon sehr wichtig, ich habe immer versucht im Hintergrund zu bleiben, damit die Sprache zum Ausdruck kommt. Nur in den Pausen zwischen den Gedichten habe ich etwas lauter gespielt. Aber aufpassen, dass der Unterschied nicht zu groß wird, sonst hat der Hörer das lautere im Ohr und der Sprecher geht wieder unter.

Das ganze sollte nur etwas über Zimmerlautstärke passieren. Die Leute hören besser zu, wenn es nicht zu laut wird, oder wenn es nicht in den Pfeifbereich des Mikrofons gerät. Das verschließt schnell die Ohren, da Angst aufkommt.

Hoffe ich konnte dir etwas helfen.

Herzliche Grüße

Peter Jäger
www.flowermusic.de

Eine allgemeine Regel gibt es nicht. Ich würde dazu raten keine Musik im Popschema (Intro, Vers, Refrain…) zu nutzen, sondern eher etwas Unauffälliges, dass man gut im Loop spielen kann.

Grüß dich,

das Lautstärkenverhältnis und die Art der gewählten Musik ist natürlich vom Thema sowie der gewünschten Intention abhängig (anregend, beruhigend, erheiternd, …). In der Regel würde ich die Musik, die parallel zur Sprache erklingt, wenn überhaupt, nur leise im Hintergrund halten. In den Sprechpausen, z. B. bei Themenwechseln oder besonderem Aufmerksamkeitsbedarf kann die Lautstärke erhöht oder die Musik variiert werden. Die Stimme selbst sollte bei seriösen Vorträgen immer ruhig und natürlich klingen.

MfG

Benni