Muss autarker Backofen eigene Sicherung haben?

Wir bekommen demnächst eine neue Küche. Uns wurde mitgeteilt, dass wir für den Backofen (3680Watt) und außerdem ein Dampfgargerät (1900Watt) eine Doppelsteckdose versetzen müssen.
Reicht es wirklich aus die vorhandene Doppelsteckdose zu versetzen, die mit den restlichen Küchensteckdosen (außer Steckdose für den Geschirrspüler) in einem Stromkreis und einer Sicherung hängt?
Oder muss zumindest der Backofen eine Steckdose mit eigener Sicherung bekommen?

MfG, Baumili

Hi,

bevor Du die Bude abfackelst, frag einen örtlichen Elektriker.
Der Backoffen und der Spüler benötigen in jedem Fall je einen eigenen Stromanschluß.
Ob 3 Aussenleiter für den Ofen benötigt werden muss vorher geklärt werden.
Also, ab zum Elektriker!

nicki

Wir bekommen demnächst eine neue Küche. Uns wurde mitgeteilt,
dass wir für den Backofen (3680Watt) und außerdem ein
Dampfgargerät (1900Watt) eine Doppelsteckdose versetzen
müssen.
Reicht es wirklich aus die vorhandene Doppelsteckdose zu
versetzen, die mit den restlichen Küchensteckdosen (außer
Steckdose für den Geschirrspüler) in einem Stromkreis und
einer Sicherung hängt?

Nein, das wird wohl des öfteren die Sicherung auslösen lassen!
Der Backofen alleine hat schon 3680W, das sind exakt 16A bei 230V.
Und da gehört eine eigene Zuleitung drauf!
Bei dem Dampfgarer sieht es grenzwertig aus, bei einer Neuinstallation würde ich da auch einen eigenen Stromkreis legen, ggf. ihn mit an Arbeitssteckdosen packen, wenn für die Arbeitssteckdosen insgesamt zwei Stromkreise vorhanden sind.
Wenn Drehstrom vorhanden ist, dann würde ich zu dieser Doppelsteckdose eine 5x2,5mm² legen und in der Dose aus dem Drehstromkreis zwei Wechselstromkreise machen, vielleicht sogar drei, um einem Teil der Arbeitssteckdosen auch einen eigenen Stromkreis zu spendieren.

Oder muss zumindest der Backofen eine Steckdose mit eigener
Sicherung bekommen?

So sieht es aus, sonst bleibt der Sonntagsbraten samt Gemüse kalt…

Eins vorweg: Ich habe nicht vor selbst die Steckdosen zu versetzen oder neu zu verlegen. Das macht auf jeden Fall ein Elektriker. Hab zwar eine Technische Ausbildung und bin auch als Heimwerker nicht ganz ungeschickt, aber bei Strom lasse ich die Finger davon. Mehr als Lampen anklemmen mache ich da nicht selbst. (Und den Strom stelle ich dabei natürlich vorher ab!)
Mir geht es hier nur darum abzuschätzen wieviel Aufwand (bzw. Kosten) damit verbunden ist. Daher möchte ich wissen, was notwendig ist und was nicht.

Reicht es wirklich aus die vorhandene Doppelsteckdose zu
versetzen, die mit den restlichen Küchensteckdosen (außer
Steckdose für den Geschirrspüler) in einem Stromkreis und
einer Sicherung hängt?

Nein, das wird wohl des öfteren die Sicherung auslösen lassen!
Der Backofen alleine hat schon 3680W, das sind exakt 16A bei
230V.
Und da gehört eine eigene Zuleitung drauf!
Bei dem Dampfgarer sieht es grenzwertig aus, bei einer
Neuinstallation würde ich da auch einen eigenen Stromkreis
legen, ggf. ihn mit an Arbeitssteckdosen packen, wenn für die
Arbeitssteckdosen insgesamt zwei Stromkreise vorhanden sind.

Es gibt einen extra-Anschluss für den Geschirrspüler und eine Herdanschlussdose (an die das Kochfeld angeschlossen wird).
Alle anderen Steckdosen hängen an einem einzigen Stromkreis.

Wenn Drehstrom vorhanden ist, dann würde ich zu dieser
Doppelsteckdose eine 5x2,5mm² legen und in der Dose aus dem
Drehstromkreis zwei Wechselstromkreise machen, vielleicht
sogar drei, um einem Teil der Arbeitssteckdosen auch einen
eigenen Stromkreis zu spendieren.

Wie gesagt an die Herdanschlussdose kommt das Kochfeld. Da bleibt dann zwar eine Phase ungenutzt, die man theoretisch abzweigen kann und eine Schuko-Steckdose dranklemmen kann - aber davon raten auch einige Elektriker eher ab. Mir als Laie ist das daher zu link. Und wenn sich sogar die Profis da nicht ganz einig sind, dann will ich es lieber nicht so haben. Außerdem würde dann auch nur eine Anschluss (z.B. für den Backofen) dabei rauskommen und wir brauchen ja eh zwei. Und wenn wir die Wand für eine neue Leitung aufstemmen müssen, können wir auch gleich zwei Kabel verlegen.

Hallo Baumili

Da es sich offensichtlich um eine Neuinstallation handelt, mach es anständig.

Der Backofen benötigt auf jeden Fall eine eigene Absicherung von 16A. Das ist auch der maximale Strom, für den Schukostecker und -dosen zugelassen sind. In diesem Fall solltest Du ein Kabel 3 x 2,5mm² verlegen lassen.

Der Dampfgarer zieht einen Strom von 8,3A. Auch hier empfiehlt es sich nicht, ihn an den vorhandenen Steckdosenkreis anzuschließen, der möglicherweise nur mit 10A abgesichert ist. Auch dem Dampfgarer würde ich eine einzeln abgesicherte Steckdose spendieren.

Gruß merimies

Eins vorweg: Ich habe nicht vor selbst die Steckdosen zu
versetzen oder neu zu verlegen. Das macht auf jeden Fall ein
Elektriker. Hab zwar eine Technische Ausbildung und bin auch
als Heimwerker nicht ganz ungeschickt, aber bei Strom lasse
ich die Finger davon. Mehr als Lampen anklemmen mache ich da
nicht selbst. (Und den Strom stelle ich dabei natürlich vorher
ab!)

Man ist vorsichtig geworden hier im Forum. Nicht, dass da wieder einer eine Steckdose nur „zweiadrig anschließt, weil ich hatte gerade keine dreiadrige Leitung da“.

Mir geht es hier nur darum abzuschätzen wieviel Aufwand (bzw.
Kosten) damit verbunden ist. Daher möchte ich wissen, was
notwendig ist und was nicht.

Ein eigener Stromkreis für den Backofen ist auf jeden Fall sinnvoll - notwendig ist Definitionssache. Mit eiserner Disziplin kann man den Ofen auch so betreiben, aber bitte keinen Espresso machen, wenn der Braten im Ofen ist und dann auch nicht gleichzeitig das Gemüse dünsten.
Also eher nicht praktikabel.

Wie gesagt an die Herdanschlussdose kommt das Kochfeld. Da
bleibt dann zwar eine Phase ungenutzt, die man theoretisch
abzweigen kann und eine Schuko-Steckdose dranklemmen kann -
aber davon raten auch einige Elektriker eher ab.

Eine Herdanschlussdose ist dafür gebaut worden, eine 5adrige Leitung aus der Wand mit einer 5adrigen Leitung zum Herd zu verbinden. Die Klemmen sind NICHT konstruiert, um dann zwei abgehende Adern aufzunehmen (Schutz- und Neutralleiter), ebenso gibt es nur EINE Öffnung für EINE abgehende Leitung mit EINER Zugentlastung.

Aus elektrischer Sicht spricht sonst nichts gegen die Abzwackung eines Wechselstromkreises von diesem Anschluss - nichts anderes passiert ja im Herd.
Da aber früher gerne nur 5x1,5mm² zum Herd gelegt wurde - was sehr grenzwertig bis vorschriftswidrig ist - würde ich darauf nicht aufbauen wollen und habe mir den Tip erstmal verkniffen.

Und
wenn wir die Wand für eine neue Leitung aufstemmen müssen,
können wir auch gleich zwei Kabel verlegen.

Da würde ich trotzdem zur 5x2,5mm² greifen. Hast gleich drei Stromkreise mit weniger Verlegeaufwand. Die Regeln, die bei der Aufsplittung Drehstrom->Wechselstrom zu beachten sind, kennt der Elektriker. Zur Sicherheit nochmal:
Die Erkennbarkeit der drei Sicherungen als zu EINEM Drehstromabgang gehörend muss gewährleistet sein, also durch drei nebeneinander liegende, vernünftig beschriftete Automaten. Der Neutralleiter muss sauber als dazu gehörend erkennbar sein und sauber verklemmt werden, denn bei Ablösung des selbigen schmort nicht der Braten, sondern die Elektronik im Ofen.
Es muss eine Trennvorrichtung geben, die alle aktiven Leiter (also auch den N) trennt - das kann und wird in der Regel der Schutzschalter sein, der sowieso Vorschrift ist.

Nachfragen
Hallo Merimies,

Der Backofen benötigt auf jeden Fall eine eigene Absicherung
von 16A. Das ist auch der maximale Strom, für den
Schukostecker und -dosen zugelassen sind. In diesem Fall
solltest Du ein Kabel 3 x 2,5mm² verlegen lassen.

soll ich das so verstehen daß du dann diesen Herd über einen Schukostecker anschließen würdest?

Ich hätte gedacht, bei 3680 Watt ist eine Herdanschlußdose, also Lüsterklemmen, Pflicht.

Und, sicher, die Hersteller haben den Herd höchstwahrscheinlich schon so konzipiert daß er in einem mit 16A abgesicherten Netz funktioniert. Aber wie auch immer man es betrachet, er ist da im Grenzbereich.
Nur mal so gefragt, wäre es da nicht Zukunftssicherer die Absicherung für diesen Herd gleich auf 25A zu erhöhen?

danke ^ Gruß
Reinhard

Hallo Reinhard

soll ich das so verstehen daß du dann diesen Herd über einen Schukostecker anschließen würdest?

Ich habe die Anfrage so verstanden, dass der Backofen (nicht Herd) mit einem Schukostecker versehen ist, und da für Schuko max. 16A Nennstrom zulässig ist, spricht nichts dagegen.

Sollte der Backofen jedoch nur mit einem „Kabelschwanz“ ohne Stecker ausgerüstet sein, würde ich ihn auch über eine Anschlussdose (Klemmen) anschließen - jedoch nur dreiadrig verkabeln, da mehr Adern ja nicht benötigt werden.

Ich hätte gedacht, bei 3680 Watt ist eine Herdanschlußdose, also Lüsterklemmen, Pflicht.

Wo steht das?

Und, sicher, die Hersteller haben den Herd höchstwahrscheinlich schon so konzipiert daß er in einem mit 16A abgesicherten Netz funktioniert. Aber wie auch immer man es betrachet, er ist da im Grenzbereich.
Nur mal so gefragt, wäre es da nicht Zukunftssicherer die Absicherung für diesen Herd gleich auf 25A zu erhöhen?

Nein.

Es handelt sich hier um den Anschluss eines Einzelgerätes, und solche Geräte soll man mit ihrem Nennstrom absichern. Mehr macht keinen Sinn und ein zweites Gerät kannst Du eh nicht an das gleiche Kabel anschließen - bei Festanschluss (Klemmen) darfst Du das nicht und bei Steckdosen ist eh bei 16A Schluss.

Sollte der Backofen später durch ein Gerät höherer Leistung ersetzt werden, kann das Anschlusselement (Schukostecker/Anschlussdose) nach Bedarf ausgetauscht werden. Ebenso kann dann die Absicherung erhöht werden, soweit der Kabelquerschnitt das zulässt.

Gruß merimies

Ich hätte gedacht, bei 3680 Watt ist eine Herdanschlußdose,
also Lüsterklemmen, Pflicht.

Und, sicher, die Hersteller haben den Herd
höchstwahrscheinlich schon so konzipiert daß er in einem mit
16A abgesicherten Netz funktioniert. Aber wie auch immer man
es betrachet, er ist da im Grenzbereich.

Das mag sein.
Autarke Backöfen sind meistens schon mit einem Schukostecker versehen. Daher kann selbst die Küchenfirma hergehen und den Stecker in die Steckdose stecken, Ofen in den Schrank - fertig.
Beim Googlen habe ich Backöfen mit einer Anschlussleistung zwischen 3,2 und 3,5kW gefunden. Alle mit Schuko-Stecker.

Gruß
Holger