Hi!
Um Führungskraft zu sein, braucht es Rasierklingen an den
Ellenbogen, und man muss bereit sein, über Leichen zu gehen -
gegebenfalls bis hin zur psychischen - und der eventuell
daraus folgenden physischen - Vernichtung des Konkurrenten.Das kenne ich anders. Ich brauche so eine Führung nicht.
Entweder der Andere ist in der Lage, mir zu helfen, oder es
ist keine Führung, sondern nur ein Klotz am Bein. Wer über
längere Zeit Konkurrenz statt Kooperation rausstreicht,
belastet jedes Team und stürzt innerhalb des Teams schneller
ab, als er aufgestiegen ist. Sonst kannst du erst das gesamte
Team und später das Produkt des Teams vergessen.
Guckst du hier (Thema: der Machtkampf in der Führungsetage der TUI vormals Preussag):
"Einmal auf der Discount-Welle, hat der TUI-Vorstand den Werbespruch von Discount Travel auch auf sich selbst angewandt: „Jetzt geht Rest“ (Zitat aus HAZ). Präziser könnte man es formulieren: „Jetzt geht der Rest, der nicht von Preussag stammt“. Damit wurden alle Vorbehalte und Vorurteile der TUI-Mitarbeiter gegen Preussag voll bestätigt.
Diese Entscheidung hat (wie immer) eine menschliche und eine strategische Komponente. Zur menschlichen gehört, dass Dr. Corsten jetzt zwei Erfahrungen gesammelt hat. Erstens: Wer wie Corsten (Spitzname: Der sanfte Killer) viele seiner Weggefährten wegbeißt, steht am entscheidenden Schluss ziemlich alleine da. Zweitens: Je später man widerspricht, desto geringer ist die persönliche Alternative.
Noch einfacher ist die Beurteilung des Abgangs von Gurassa. Die Briten sind zwar die Erfinder des modernen Tourismus, aber so viel anders als früher reisen sie auch heute nicht (So wie die Briten auch die Erfinder des Fußballs sind, aber niemand auf dem Kontinent heute „kick and rush“ spielt.). Insofern zeigt die mehrfache Übertragung englischen Tourismusdenkens 1:1 auf Deutschland nicht nur einen Mangel an Kreativität, sondern auch, dass man sich zuwenig mit dem eigentlichen Problem beschäftigt hat. Kurzum, der Abgang von Gurassa hinterlässt eine Lücke, die ihn wahrscheinlich vollständig ersetzen wird."
(aus: http://karl-born.de/bbb/archiv/news-archive-11-5-200… )
oder guckst du hier (Thema: das Machtverständnis deutscher Führungskräfte):
"Ein Punkt ist natürlich die persönliche Eitelkeit, der Kampf um Aufmerksamkeit. Hochgradig narzisstische Persönlichkeiten haben derzeit, so wie die Unternehmen gegenwärtig gebaut sind, eine große Karrierechance.
[…]
Ein tiefer liegender Aspekt ist der Siegeszug der Systemtheorie, die ja lehrt, dass Organisationen sich wegen ihrer Komplexität den meisten Lenkungsversuchen entziehen. Weniger die konkreten Denkfiguren als der Sound der Systemtheorie hat dazu geführt, dass sich das Management von der Restgesellschaft heroisch abgekoppelt hat.
Aus dieser heroischen Abkopplung resultiert im Wesentlichen ihr Selbstbewusstsein. Das Denken dieser Leute sieht so aus: Wir leben hier in unserem Unternehmen eine Eigengesetzlichkeit, wir sind der Motor, wir sind was ganz Besonderes."
(aus: http://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0,2828,… )
Grüße
Heinrich