Muss es ein Welpe sein?

Hallo,
möchte mir demnächst einen jungen weißen schweizer Schäferhundrüden anschaffen.

Da ich es eigentlich nicht einsehe einen Hund vom Züchter zu kaufen während massenweise Tiere im Tierheim vor sich hin vegetieren wollte ich mir entweder einen aus dem Tierheim oder von einem Besitzer holen der ihn nicht mehr haben will bzw. haben kann.

Natürlich wird die Erziehbarkeit mit steigendem Alter nicht besser - aber bis zu welchem Alter ist was mit vertretbaren Aufwand noch möglich?

Der Hund braucht keine zirkusreifen Kunststücke beherrschen aber die Basisdinge sind mir eben schon wichtig da ich schon öfters Hunde erlebt hab die jeden Passanten auffressen wollen und denen es egal ist was der Halter sagt - und das bei Haltern die Erfahrung mit Hunden haben. Aber weil es in dem Beispiel ein Tierheimhund aus Osteuropa war weiß man nie welche Lebenserfahrung dieser gemacht hat und so einen wieder hin zu bekommen würde ich mir nicht zutrauen.

Da gerade weiße schweizer Schäferhunde häufig gegenüber Fremden zurückhaltend reagieren ist es auch schwierig einen Hund besser kennen zu lernen bevor man ihn bei sich aufnimmt. Auf was kann man allgemein achten wenn man sich einen jungen Hund bzw. älteren Welpen von einem Vorbesitzer holt?

Oder ist es nahezu unmöglich einen eher seltenen jungen weißen schweizer Schäferhundrüden zu bekommen der auch noch Papiere hat die nachweisen, dass er von einem Verbandszüchter stammt?

Gruß und Dank
Desperado

Hunde sind generell sehr lernfähig. Allerdings muss man einen zweiten Aspekt im Auge behalten: Hunde leben weniger lang als Menschen. Ich denke daher, dass Dir mit einem 10-jährigen Hund selbst dann nicht geholfen ist, wenn Du ihn gut trainieren kannst.
In Tierheimen bekommt man aber auch zwei- oder dreijährige Tiere.
Einer meiner Freunde hat nun schon - nach dem Ableben seines ersten Hundes - zum zweiten Mal einen Hund aus dem Tierheim geholt. Beide Tiere haben zuvor als „Straßenköter“ gelebt, und beide hatten gewisse Eigenarten, die … überraschend waren. Aber beide Tiere würden es niemals wagen, Fremde anzuknurren oder gar anzugreifen… das hätten sie als Straßenköter wohl auch nicht überlebt.
Beide Hunde haben sich jeweils sehr in meinen Freund als Bezugsperson verliebt, so dass das Problem eher in die Richtung ging, die Tiere auch mal allein zu lassen. Aber das war dann erziehungstechnisch in den Griff zu bekommen.
Bei sehr kleinen Kindern im Haushalt (unter 2 Jahre) wäre ich allerdings mit Hunden unbekannter Vorgeschichte sehr vorsichtig. Wenn die Hunde es nämlich in der Vergangenheit gelernt haben sollten, um jeden Brocken Nahrung bis zum äußersten zu kämpfen… den Satz lasse ich mal unvollständig.

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… brauchst Du ein größeres Waldstück und eine gute Flinte. Ich frage mich, warum es unbedingt eine Extrazüchtung sein muss.

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Hallo,

einen unbekannten Hund solcher Größe würde ich mit Kindern unter 12 nicht ins Haus holen - keine Ahnung, warum Du meinst, Kinder über 2 Jahre wären vor nicht einschätzbaren Hunden sicher.

Das weiß man auch bei Hunden aus Tierheimen in Deutschland nicht.

Das frage ich mich auch. Ein Mischling ist i.d.R. gesünder und nicht weniger Hund.
Mir wäre gerade bei einem erwachsenen Hund der Charakter viel wichtiger, als die Rasse.

Gruß,
Paran

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Früher dachte man, dass Mischlinge gesünder sind - das ist aber ein Mythos (natürlich sind Qualzüchtungen ständig krank, aber sowas würde ich mir auch nicht holen).

Das Problem ist, dass Mischlingshunde meist nicht bewußt gezüchtet werden, somit wird von den Eltern auch kein DNA-Test gemacht, bei Rassehunden vom Züchter schon (und ich will nur einen Hund der ursprünglich von einem Verbandszüchter stammt).

Hallo,

wenn der Hund von einem Verbandszüchter ist, hat er Papiere und ist mit einem Mikrochip gekennzeichnet. Falls von der Elterntieren DNA-Fingerprints hinterlegt sind, kann man diese mit dem gekauften Hund abgleichen lassen, ob es tatsächlich die in den Papieren angegebenen Eltern sind.
Es gibt aber keine öffentlich zugängliche Datenbank, mit der du einen x-beliebigen Hund ohne Abstammungsurkunde und Verbandszugehörigkeit abgleichen oder gar suchen kannst.

Gruß

Johnny

Aha.
Und da sind wir schon beim Thema. Ein Hund ohne Abstammungsurkunde darf keine Welpen zeugen. Nur, weil ein paar Deppen, die einen Züchterverband gegründet haben es so beschlossen haben, weil sie der Meinung sind, über Alles bestimmen zu müssen.
Da lachen sich die freilebende Tiere in der Natur schepp. Ein DNA-Print ist so notwendig wie ein Kropf, vielleicht könnte man damit die Hühner registrieren, Einen Chip kann auf Wunsch jeder Tierarzt setzen.
Was die Reinrassigkeit anbetrifft - habe mir in den 70igern einen Langhaardackel (reinrassig) gekauft, für Schweinegeld, mit Papieren, da wo die ganzen adeligen Namen von Mutter,Vater, Oma, Opa und alle Tanten aufgeführt waren. Die österreichische Kaiserdynastie wäre blass vor Neid. Nac 8 Monaten hat das Vieh epileptische Anfälle bekommen, da hat der Spass aufgehört. Also - ein Kauf beim Züchter und der Name „Heinrich Ritter von Blalaburg“ in den Papieren schützen vor Krankheiten fein gar nischt.
Und Bewusst züchten kann auch überzüchten bedeuten - da wäre so ein Thema deutscher Schäferhund… uvam.

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Wobei bleibt noch eins anzumerken; mit dem Begriff „Reinrassigkeit“ habe ich so meine Probleme.:
Erstens hat es schon jemand propagiert (blaue Augen, blond, arisch) und das ging voll in die Hose
Zweitens soll die ganze Diskusion vom biologischen und nicht vom politisch-ideologischen Standpunkt geführt werden.
Daher ist die Bezeichnung „reine Rasse“ gleichzusetzen mit einem evolutionärem Stillstand. Und das dürfte wohl nicht ganz im Sinne der natürlichen Entwicklung der Lebewesen sein. Es schließt jegliche Änderung im genetischen Gefüge aus, sowie alle Mutationen. Bedeutet: die Entstehung der Arten und Unterarten wird verhindert. Demnach müssten wir reinrassig als Einzelle noch in der Ursuppe herumschwabbeln, weil die genetische Änderung ausgeschlossen war.
Um diese Vorgänge zu stoppen, müsste selbst die Replikation in der Zelle verhindert werden, was letzendlich nur eins bedeutet: nicht existent.

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