Ich schätze, du bist um die 20- und gleich vorweg- in 10 Jahren werden sich gaaanz viele so verhalten, wie du es jetzt schon tust
Einmal spielt die eigene Persönlichkeit eine Rolle, Thema extrovertiert versus introvertiert. Dazu gibt es viel zu erfahren - Inet, Bücher- und du wirst dich vermutlich sehr wiederfinden können und erkennen, dass du alles andere als „einzig“ bist. Es heitßt sogar, dass intro- zu extro bei 2:1 liegt.
Obwohl du nicht der einzige bist- bist du zumindest einer von wenigen, die ihren inneren Bedürfnissen folgen- und damit kommen wir zu einem weiteren Aspekt- dem Wunsch nach Zugehörigkeit.
Das Alter um die 20 (angenommen, wir befinden uns nun dort) ist die Zeit nach der Schule, Schulende, erste Eigenständigkeit, Freiheit, Führerschein und die „große Befreiung vom Elternhaus“.
Es ist normal und typisch, dass man macht, ausprobiert, seine Grenzen testet und der Spaß im Gemeinsamen gesucht und gefunden wird. Lang und viel Weggehen gehört schlicht dazu und all das wird als große Lebendigkeit erlebt.
Allerdings- längst nciht von jedem und es gibt genug junge Menschen, die das nicht unbedingt brauchen.
Ab und zu ok, aber kontinuierlich, wird das wirklich anstrengend.
Nein zu sagen- sich da heraus zu ziehen- führt genau zu dem, was du gerade erlebst.
Du erlebst Unverständnis und gehst damit nicht mehr im Gleichschritt dieser Gemeinschaft- eine gewisse Ausgrenzung beginnt und kann immer extremer werden.
Das fühlt sich alles andere als gut an und so ist es nachvollziehbar, dass es genug Menschen gibt, die dieses Gefühl nicht empfinden wollen…also macht man lieber mit, auch wenn es einem nicht so gut gefällt.
In einigen Jahren hat einen „das Leben“ und Verpflichtungen werden den Alltag bestimmen. Ein Vollzeitjob, eine Beziehung, eine gemeinsame Wohnung- der Fokus verändert sich und all das, was nun Alltag ist, wird Vergangenheit.
Wer das Leben genau so weiterführt (der eine oder andere verändert sich nicht)- ist irgendwann auch alleine, denn das Rad der Zeit dreht sich weiter (samt den Verhaltensveränderungen).
Was bedeutet das nun für dich?
- du bist einer von vielen und nimmst deine Bedürfnisse sehr deutlich wahr-- trittst dafür ein- was durchaus mutig ist, denn du akzeptierst damit auch Ablehnung, die erfolgen kann.
- egal, wie du dich entscheidest- alles ist ok. Wichtig ist nur, wie es dir dabei geht!
Wenn du mitgehst, weil dir die Gemeinschaft wichtiger ist (oder du nicht das Gefühl von Ablehnung spüren willst), dann machst du eben das.
- Sei dir klar, wenn du dich zu oft ausklinkst, wird die Ablehnung immer mehr werden- mit diesem Wissen kannst du nun mit den Umständen jonglieren und abwägen.
- Solange dich mehr mit den Typen verbindet als Alkoholexzesse- solange gibt es eine Beziehungsebene und auf Dauer wird jeder mit seinen „Macken“ auch akzeptiert. Dann bist du halt der, „der nicht immer mitgeht“- daran werden sich alle gewöhnen.
- Wenn die anderen meckern und dich „anmachen“, weil du nicht mitgehst- erkenne darin den Wunsch, Gemeinschaft leben zu wollen. Und wenn du nein sagst, geht das nicht.
Dieses Unverständnis ist der Ausdruck von deiner Ablehnung-- wie schon gesagt, das spürt keiner gerne und die Reaktion darauf ist üblicherweise „blödes Gerede“
- Warte einfach ab- mit dem Alter werden alle ruhiger und - mti dem Alter trauen sich die Menschen immer mehr zu sich selbst zu stehen. Das bedeutet, dass die, die heute schon so sind wie du- dann auch eher das sagen können, was du heute schon sagst „nein danke“.
Als letztes noch eine Buchempfehlung: „big five“ von Thomas Saum-Aldehoff.
ich bin davon überzeugt, es würde sehr vielen Menschen besser gehen, wenn sie das Wissen aus diesem Buch hätten, wenn sie sich und andere besser verstehen würden.
alles Gute für dich
kitty