Muss man Kinder zum essen animieren?

Hallo,

mein neffe ist 5 und meine Mutter und Schwester animieren Ihn extrem zum essen. 'Aus meiner Sicht Zuviel .Wenn der kleine einfach keinen Hunger hat, muss man Ihn dann damit ködern das er nur Spielen darf wenn er noch z. B 3 Löffel ist. Ich würde gerne eure Meinung wissen.

Vg

Jain,

das ist Situationaabhänig und ja mein 12 jährige Tochter muss man ab und an beim Essen auch einen „nachschlag“ aufdrängen.

Das Bedeutet aber nciht Automatsich, dass die zu wenig Essen würden. Dann bekommen sie halt irgendwann zwischendurch noch mal Hunger. - Nur Doof wenn man da unterwegs ist und nichts in der Nähe hat.

Um Das zu verhintern muss man halt die Regelmäßigen Essenzeiten eingewöhnen und dafür zu Sorgen, dass dort genug gegessen wird.

Denn wir in Deutschland stehen halt auf 3 Hauptmahlzeiten. In anderen Regionen gibt es deutlich mehr, so sind 7 Mahlzeiten z. B. in asiatischen nicht selten. Dafür sind dann die Teller deutlich kleiner er wie Kuchenteller.

Normal entwickelte und gesunde Kinder muss man nicht zum Essen „animieren“. Damit kann man im Gegenteil erst Eßstörungen erzeugen.

Beatrix

6 Like

Umgekehrt:
Bremsen.

1 Like

Die Grenze zwischen angemessener Erziehung zu einer gewissen Essensroutine und einem Aufdrängen sind fließend. D.h. ein gewöhnen an feste Mahlzeiten bei denen es um die Aufnahme der größeren Essensportionen im Kreis der Familie geht, halte ich für ebenso angemessen, wie eine Erziehung hin zu angemessenen Portionen und einem Teller, der nicht unnötige Reste produziert. Das kann man alles ohne Zwang und übermäßiges Drängen hin bekommen, schafft man nicht von heute auf morgen, sondern braucht Geduld und Zeit und führt auch nicht zu Essstörungen, wenn man es angemessen macht. Vielmehr bewahrt es eher davor, dass Kinder sich sonst außerhalb der Mahlzeiten daran gewöhnen, irgendwelche üblicherweise eher weniger gesunden Snacks und süße Getränke reinpfeifen, um den dann doch aufkommenden Hunger zu stillen.

Allerdings wird tatsächlich oft mit deutlich zu großen Portionen agiert, nicht akzeptiert, dass so eine Entwicklung nun mal Zeit braucht, und nicht erzwungen werden sollte. D.h. drei kleine Löffelchen klare Brühe sind dann schon etwas anderes als drei volle Esslöffel Kartoffelbrei. Und die Bitte, einen kleinen Rest noch eben mitzunehmen ist etwas anderes, als Kinder so lange am Tisch festzuhalten, bis ein Berg einer ggf. dem Kind nicht schmeckenden Mahlzeit reingewürgt worden ist. Es kommt also drauf an.

4 Like

so aus eigener Erfahrung mit meinen:
Schmeckt’s muss man bremsend eingreifen
Schmeckt’s nit so wird’s schwierig.
Dann:
Animieren im Sinne von „Komm, Kind, wär schon schön, wenn ich das nicht wegwerfen müsste …“ unterschreibe ich.
Animieren im Sinne von „erinnere Dich, es gibt erst wieder in 4 Stunden was“ muss man dann auch durchhalten, was nervig sein kann (Situationsabhängig - zu Hause funzt das noch wenn alle mitziehen, spätestens bei Gesellschaft ist das unmöglich, also gleich lassen
Die genannte Form der Animation mit Verboten ist imho nur doof. Da greife ich auch bei „leidenden“ Kindern als Fremder ein. Immer pasendes Beispiel: Löffel Salz und dem Erzieher hinhalten: Iss, oder Du darfst kein Auto mehr fahren. Wie fühlt sich das an?
Schwanken tu ich bei: wenn Du das noch schaffst, gibt’s ein Eis als Belohnung. Gerade bei Salat und Gemüse … kann man mal machen, aber Kinder finden das flott raus: Zick rum, dann gibt’s ne Belohnung

Nein. So schnell verhungert ein normales Kind nicht. :slight_smile:

Es mag Ausnahmefälle geben, in denen wirklich ein behandlungswürdiges Problem vorliegt, aber da sollte dann auch ein Arzt einbezogen sein. Und dass ein Kind, dass beim Abendessen nichts wollte, sich nicht später den Bauch mit Chips vollschlagen sollte, ist mE klar - das ist kein Zwang zum essen, sondern einfach nur ein sinnvolles Lernen von Ernährung.

Ich war ein unglaublich schmachtiges Kind, deswegen dachten meine Eltern auch, sie müssen mich zum Essen anhalten. Und da meine Eltern im Krieg aufgewachsen waren, war es bei uns auch selbstverständlich, Teller leerzuessen und nichts wegzuwerfen.

Mir wurde dadurch mein Empfinden für Hunger (und Durst, aber das ist nich eine andere Geschichte) nachhaltig verdorben. Ich bin heute extrem übergewichtig.

Gruß,
Max

2 Like

Das finde ich auch eher schlecht - weil wenn man das tatsächlich „gerade noch schafft“, hat man sich mit dem folgenden Eis (oder Schokolade oder was auch immer) vielleicht schon „überfressen“… und ist auf dem Weg zum möglichen Übergewicht.

Beatrix

2 Like

Danke fur eure Antworten. ich glaube es ist gut wenn ich mich nächstes mal einschalte. Dann bekommt er etwas rücken deckung von mir :wink:

Mir geht es genau so.
Meine Großmutter verfolgte mich mit dem Teller übern (Bauern)Hof bis ich alles aufgegessen hatte. Auch heute bleibt kein Rest auf dem Teller, geht einfach nicht.

2 Like

Das finde ich iinteressant…
Ich bin auch so ein Kind von „Kriegsjugendlichen“ Eltern. War ein kleines zierliches Kind, das permanent zum Essen gedrängt bzw. von den Großmüttern mit „Aufbaunahrung“ in Form widerlicher Getränke (verkleppertes rohes Ei mit Sahne, Traubenzucker und Schuss Rotwein) gepäppelt wurde. Später wurde mir „angedroht“, ich käme in eine Art Ferienlager für zu dünne Kinder, wenn ich nicht endlich mehr essen würde.
Hat Alles nix geholfen: Obwohl gute Esserin ohne Spirenzchen habe ich mich bis vor ca 15 Jahren damit rumgeschlagen, zumindest nicht wirklich untergewichtig zu werden. Ich hatte Angst vor der Waage nicht wegen übergewicht, sondern wegen Untergewicht. Es war nicht einfach, sich quasi selber mit möglichst vielen Kalorien zwangszuernähren.
Sei etwa 10 Jahren halte ich zumindest die untere Grenze des NormalGewichtes und bin froh darüber.
Bei mir hatte das permanente Animieren zum Essen dazu geführt, dass ich
kaum noch ein Gefühl für mein Hungerbedürfnis hatte.
Kindern muss man Essen anbieten, es kann gerne auch lecker sein. Zwingen darf man sie bitte nicht. Es gib halt Solche und Solche.
LG
Amokoma1

Eigentlich nicht. Kinder essen halt, wenn sie Hunger haben und hören auf, wenn der Hunger weg ist. Wobei man allerdings schon aufpassen muss, was sie so immer zu sich nehmen, also nicht nur Süßigkeiten oder so.
Manchmal haben sie aber auch keine Zeit zum Essen, wenn sie gerade im Spiel vertieft sind, da muss man sie halt mal zu Tisch bitten.
Das Problem dabei ist eigentlich nicht, dass sie auch genug essen, das tun sie sowieso. Es hat auch nicht jeder den gleichen Bedarf, das kenn ich auch bei uns. Junge(9) isst wie ein Spatz, seine Schwester (6) ist dauernd am essen.
Meist ist es eben so, dass sie zuerst nichts essen wollen und anschließend, wenn man wieder alles abgeräumt hat, plötzlich haben sie dann doch den großen Hunger. Das muss man ihnen halt irgendwie beibringen.