Müssen Lebensmittel als pasteurisiert gekennzeichnet werden?

… oder anders formuliert, kann ich bei Lebensmitteln, auf denen nicht „pasteurisiert“ aufgedruckt ist (z. B. Yoghurt, Sauerkraut) davon ausgehen, dass diese noch lebende Milchsäurebakterien etc. enthalten?

Güße

kh

Hallo,

meines Wissens ist die Kennzeichnungspflicht für pasteurisierte Ware lediglich in der Konsummilch-Kennzeichnungs-Verordnung geregelt, gilt also nur für Milch. Bei anderen Produkten muß man sich dann wohl genauer mit dem befassen, was auf der Verpackung aufgedruckt ist. Bei Sauerkraut sind mir da gelegentlich Hinweise wie roh oder unbehandelt aufgefallen.

Gruß
C.

Hallo Christian,

die MilchErzV dehnt die Kennzeichnung von wärmebehandelten und hocherhitzten Erzeugnissen auch auf Joghurt, Kefir und Konsorten aus.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

erstmal sind die Milchsäurebakterien ja nötig, um Joghurt bzw. Sauerkraut zu erhalten. Ab da ist das Produkt gut haltbar, so dass eine Erhitzung keinen Sinn macht und kostet.
Da alle Hersteller nutzlose Kosten scheuen wie der Teufel das WW, dürften Milchsäureprodukte vor Pasteurisierung sicher sein.

Gruß, Paran

Servus,

wenn Du die MHD mal vergleichst, die auf wärmebehandeltem und nicht wärmebehandeltem Joghurt, Sauerrahm, Kefir usw. draufstehen, verstehst Du sofort, warum diese sehr oft pasteurisiert werden - und, wie in meiner Antwort an Christian beschrieben: Milchprodukte müssen als wärmebehandelt deklariert werden, wenn sie es sind, und es sind nicht wenige. Was übrigens auch sofort einleuchtet, wenn man sich vorstellt, wie wenig sauer die üblichen Joghurtprodukte sind.

Bei Sauerkraut, das nicht deklariert werden muss, wenn es wärmebehandelt ist, ist der Anteil von pasteurisierter Ware im Handel (ich meine jetzt nicht Wochenmärkte, Hofläden, Bio-Spezialläden und sowas) nicht weit von 100 %.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

ich meinte einfach Joghurt pur.
Den gepanschten Mischmasch kaufe ich eh nicht - bei dem ist die Pasteurisierung verm. das kleinste Übel.
Und die MHDs sind ohnehin nicht ernst zu nehmen. Das sind oft nur „wirf weg, kauf neu“- Anreize ohne sinnige Grundlage.

Aber es ist nat. möglich, dass tatsächlich gut haltbare Lebensmittel nachträglich pasteurisiert und damit nach dem Öffnen weniger haltbar gemacht werden. Dem Unsinn sind derzeit wohl keine Grenzen gesetzt,

Gruß, Paran

Hallo,

danke erstmal für all die Antworten. Angesichts von Produktbezeichnungen wie z. B. „Kefir mild“ (ist das überhaupt Kefir?), „Reine Buttermilch“ etc. ist wohl der einzige Weg sicherzugehen, dass man sich keine tote Materie einpfeift, die Sachen selbst zu fermentieren; soll ja nicht gar so schwer sein.

Guten morgen,

was es nicht alles gibt. Danke für die Ergänzung!

Gruß
C.

Servus,

im Fall von Milchprodukten gibt es sehr deutliche Unterschiede zwischen den MHD von - allen! - nicht wärmebehandelten Produkten und ihren jeweiligen wärmebehandelten Pendants. Vergleiche z.B. mal die MHD von Sauerrahm aka Saure Sahne, Schmand, Crème fraîche daraufhin, wie lange diese Produkte wärmebehandelt und wie lange sie nicht wärmebehandelt haltbar sind.

Hinweis: Nicht wärmebehandelter Sauerrahm ist bei einem um ein paar Wochen überschrittenem MHD nicht irgendwie verdorben, aber er lässt sich dann nicht mehr vernünftig in heißen Gerichten verwenden, weil er sofort gerinnt, wenn er auch nur ins Warme kommt. Und auch kalt (z.B. für Salatsaucen) spürt man die andere Konsistenz im Mund. Es hat also in diesem (und in vielen anderen Fällen) schon seinen Grund, dass die MHD unterschiedlich angegeben werden. Leider versteht eine große Zahl von Verbrauchern nicht, was MHD bedeutet, und leider müssen Produkte mit überschrittenem MHD im Handel einheitlich behandelt werden - auch wenn z.B. französischer Weichkäse in vielen Fällen erst reif ist, wenn sein für den deutschen Markt angegebenes MHD überschritten ist: Da wäre es dann schon schön, wenn zwischen „Verderb“ (= Verfallsdatum) und „Veränderung von Produkteigenschaften“ differenziert würde. Wird aber nicht, und so tun die Hersteller eben das, was sie tun müssen.

Schöne Grüße

MM

Die Sache mit der „toten Materie“ verstehe ich nicht so ganz. Wasser, um da mal anzufangen, ist auch eine tote Materie. Eigentlich sogar alles andere, wenn man vom Verzehr lebender Tiere und dem Abknabbern von pflanzlichen Produkten direkt vom Baum, Strauch usw. absieht. Wenn es rein um die Frage tot oder lebendig auf mikrobiologischer Ebene geht, reicht es in vielen Fällen auch, die tote Materie lange genug in die Sonne zu stellen.

Was also willst Du uns mit den obigen Zeilen sagen?