Mutter überfordert

Hallo!

Meine alleinerziehende Mutter hat so einige Probleme mit meinem 13-jährigen (und dem nach mitten in der Pubertät steckenden) Bruder.
Vielleicht habt ihr einige Tipps?

Mein Bruder ist irgendwie total unreinlich. Er wäscht sich nicht wie jeder normale Mensch, putzt auch nicht regelmäßig Zähne. Meine Mutter muss ihn da immer dran erinnern. Duschen und Haarewaschen ist auch eher eine Seltenheit, da gibts immer ein riesiges Bohai drum. Desweiteren hat er nahezu täglich Bremsspuren in seinen Unterhosen. Wie könnte man ihn dazu bringen, sich mehr zu waschen?
Er hat - wie viele in dem Alter - Akne und eine vermehrte Schweißproduktion, hormonell bedingt. Allerdings könnte er die Symptome (unangenehmer Geruch), Schuppen und ähnliches bekämpfen.

Desweiteren hat er keine Hobbys, treibt keinen Sport und ist in letzter Zeit eigentlich nur motzig und glücklich, wenn er vorm Computer oder Fernseher sitzen kann. Meinem Eindruck nach wären Einschränkungen und Sanktionen auch nur in diesem Bereich fruchtbar. Macht das Sinn?

Wenn meine Mutter ihm vorschlägt in den Sommerferien mal etwas mit ihm zu Unternehmen (Zoo, Tagesausflug ans Meer…) verhält er sich auch nur ablehnend, knallt ihr an den Kopf, mit ihr würde das sowieso alles langweilig sein.

Würde es Sinn machen (war eine Idee meinerseits), ihm so eine Art Stundenplan zu schreiben, was er an welchem Tag zu erledigen hat? (Darunter: Käfig des Haustiers zu reinigen, duschen, die ein oder andere Aufgabe ihm Haushalt). Ich würde das in so fern für sinnvoll halten, dass er eindeutige Regeln hat, an denen er sich orientieren kann und die er einzuhalten hat. Ebenso wäre der Tagesablauf strukturierter. Macht es in der Pubertät Sinn, solche festen Strukturen zu etablieren?

Ich bin für alle Ratschläge dankbar!

Liebe Grüße,
Kyan =)

Hallo Kyan,

laufen lassen!

Wenn die Mitschüler ihm sagen, dass er stinkt, unappetitlich aussieht ist das Thema durch.

Ein gelegentlicher Hinweis kann nicht schaden, aber da muss er selbst durch.

Gruß Volker

Hallo Volker,

laufen lassen!

kann gut gehen, muß aber nicht.
In einer Parallelklasse gabs einen Kunden, der ähnlich drauf war, wie die Person im Augangsbeitrag.
Er konnte sich nicht anschleichen, weil er selbst gegen den Wind stank! Das gab sich nicht, auch als die Pubertät vorbei war. Er schmiss die Schule mit 17 in der 11, lebte zuerst mit seiner Mutter und als die starb alleine in einer vermüllten Wohnung.
Das letze, was ich von ihm mitgekriegt habe war, daß er mit Mitte 20 noch genauso drauf war.
Die Mitschüler ließen ihn durchaus spüren, daß sie mit seinem Art nicht einverstanden waren (freundlich ausgedückt) und das war auch einer der Hauptgründe warum er die Schule schmiss.

Wie man solche Menschen angehen soll kann ich aber leider nicht sagen :frowning:

Gandalf

Hallo gandalf,

kann gut gehen, muß aber nicht.
In einer Parallelklasse gabs einen Kunden, der ähnlich drauf
war, wie die Person im Augangsbeitrag.

Du hast Recht, ohne Beobachtung darfst Du es nicht laufen lassen, da sind wir einer Meinung.

Eine Einwirkung der Mutter muss natürlich erfolgen.

Es kann auch folgender Grund sein:

Ein Schüler möchte nicht auf dieser Schule sein, lieber an einer anderen Schule sein.

Man müsste sehr viel mehr wissen, um hier Rat geben zu können.

Dann aber bitte per Mail, denn es wird wohl sehr persönlich.

Gruß Volker

Hallo, vielleicht hat ihm auch mal einer gesagt, oder er hat es irgendwo gelesen, dass Seife bei Akne nicht grad förderlich ist. Da er sich demnach „nicht waschen kann“, muss er eben die ERinschränkungen hinnehmen. Das führt evtl schon jetzt dazu, dass er offenbar keine Freunde hat und sich hinter den PC flüchtet.
Ich denke nicht dass hier vorrangig feste Strukturen helfen, sondern dass hier evtl echte Probleme keimen.
Evtl hilft es ihn mal zum Kinder und Jugendpsychologen zu schleppen, denn entweder hat er echt Probleme, wobei der helfen kann, oder es ist nur so eine Phase, wo er mal einen Stüber braucht, dass das nicht ganz normal ist.
Mir hat es zumindest bei meiner jugendlichen „akuten Schulunlust“ (offizielle Diagnose) geholfen, denn auch wenn ich danach nicht wesentlich dollere Luste hatte zur Schule zu eiern, hatte ich noch weniger Lust, weiter von der Therapeutin bequatscht zu werden. Auch wennn ich jede Aussage verweigerte bzw. so beantwortete dass sie keinen Ansatzpunkt fürs Nachhaken bekam.
Heutzutage würde ich bei mir eher die Diagnose Unterfforderung stellen, nachdem ich selbst ein bisschen Psychologie studiert hab (wenn auch nur im Nebenfach)
Gruß Susanne

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Ferkel- und Null-Bock-Phase
Hallo Kyan!

Diese Phase macht wohl jeder Mensch mehr oder weniger ausgeprägt durch.
Spätestens, wenn die Mädels seiner Klasse ihm zu verstehen geben, dass er stinkt, kann man hoffen!
Einen Stundenplan zu erstellen um ihm einen organisatorischen Rahmen zu geben ist sicher eine tolle Idee, doch ob er sich das auf´s Auge drücken lässt, wage ich zu bezweifeln.

Wenn Dein Bruder keine Lust auf Unternehmungen hat, so lasst ihn zuhause vor sich hinmüffeln und unternehmt ohne ihn etwas.

Es kostet zwar Nerven, aber eine Mutter ist bei einem 13-jährigen nur gaaaanz am Rande für die Sauberkeit zuständig.

Die verkackten Unterhosen allerdings würde ich ihn in einem Putzeimer mit Waschmittellauge per Hand und ohne Handschuhe auswaschen lassen. Tut er´s nicht, werden die Unterhosen nicht mehr gewaschen.

Aber nur Mut, diese Ferkel- und Null-Bock-Phase gibt sich in 99,9% aller Fälle, und aus vielen stinkenden 13-jährigen haben sich in recht kurzer Zeit gut duftende junge Männer entwickelt.

Angelika

1 Like

Hi Kyan,

Bremsspuren in der Unterhose sind nicht unbedingt ein pubertäres Problem :wink: oder vielleicht doch? ein pupertäres Problem??

Scherz beiseite. Ungewöhnlich ist das nicht.
Was ich nicht verstehe ist, dass Du meinst, dass Deine mom damit überfordert sei. Sie weist ihn darauf hin, Du schreibst selbst, dass es dann ein „Riesen Bohai“ gibt.
Meinst Du, Deine mom ist damit überfordert, weil ihre Vorschläge nichts fruchten?

Ehrlich gesagt hätte ich mit 13 auch keinen Bock gehabt, mit meinem dad in den Zoo zu gehen. Die Wochenendausflüge waren mir ein Greul!

Wenn ihr ihn rauslocken wollt … weg von TV und Computer, wie wäre es denn mit Kino? Gocart-Bahn?

Das Hygiene-Problem … wie hier schon gesagt … wird sich spätestens dann lösen, wenn er auf „bagger-Tour“ geht.

Locker bleiben :smile:

Liebe Grüße Kyan

usch

Hallo, ich bin auch Mutter von einem 13 Jährigem Sohn und es ist glaube ich ganz normal ,das ist nur eine Phase die hatte mein Sohn auch. Glücklicherweise nur kurze Zeit !!! Aber ich muss ihn trotzdem immer daran erinnern zu duschen und so. Ich glaube wenn er mal für Mädels schwärmt, geht das ganz schnell vorbei. Aber deine mom sollte das nicht so einfach schleifen lassen.Kinder können grausam sein , wenn er dann in der Schule gemobbt wird , wird ihn das fürs Leben prägen und das soll ihm doch erspart bleiben.

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Hi Kyan,

es gibt ja schon einige gute Ratschläge, aber ich glaube bei der von dir geschilderten Situation muss man aufpassen, dass dein Bruder nicht abdriftet. Es reichen manchmal schon die sogen. „guten Freunde“, die dann einen schädlichen Einfluss auf ihn haben und in dieser allgemeinen Motzstimmung verschärft das die Situation noch. Ich rate deshalb, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gibt von unterschiedlichen Verbänden und Organisationen diese Stellen. Z.B. bieten die AWO, kirchliche Stellen wie Karitas, Ev. Gemeindedienst o. ä. diese Hilfen an. Es ist auch möglich, dass dein Bruder ohne es zu wissen in seinem Innersten auf der Suche nach einem Vater, einer Vaterfigur ist, auf die er hören würde. Wichtig ist es in diesen Beratungsstellen jemanden zu finden, zu dem er eine Vertrauensbasis aufbaut, denn gegen seine Mutter scheint er sich ja aufzulehnen, was in der Pubertät schon fast normal ist, mit dem er dann seine Probleme, die dort auch ernst genommen werden, so klein oder groß sie auch sein mögen, besprechen oder ausdiskutieren kann.
Ich hatte einen Schüler, der auch Schwirigkeiten hatte. Es würde zu weit führen, die Geschichte jetzt hier zu schildern. Aber so viel vielleicht doch. Wir sind alle, der Schüler, seine Eltern und ich zu dieser Beratungsstelle gegangen. Dann ist der Schüler danach immer alleine zu seinem Vertrauensbetreuer gegangen und wir haben erstaunt gesehen, wie sich nach und nach alle Probleme aufzulösen begannen und sein Leben in geordnete Bahnen gemündet ist.
Ich finde es sehr gut, dass du dir Sorgen machst und hier anfragst.
Weiter so und viel Erfolg

Ursel