Mutter verbietet Ausbildung

Hallo Community,

ich bin 16 Jahre alt und komme aus Offenbach, in der Nähe von Frankfurt am Main, aus persönlichen Gründen will ich aus Offenbach weg, am liebsten nach Stuttgart, was ca. 211km weg von Offenbach ist.
Wenn ich die Ausbildung beginnen würde, wäre ich 17.
Meine Mutter sagt, sie will den Ausbildungsvertrag nicht unterschreiben, wenn ich nicht bei ihr wohnen bleibe… Ich habe mit einem Freund geredet, der auch mit 17 ausgezogen und jetzt 700km weg von seinen Eltern lebt, der meinte, das darf sie nicht, weil sie meiner Ausbildung nicht im Wege stehen darf…

Meine Oma, mit der ich immer über sowas rede, weil sie mal Richterin war kennt sie sich da natürlich auch aus, will ein Gesetz haben, auf das ich mich beziehen kann…

Jetzt zu meiner Frage:
Darf meine Mutter mir das verbieten ?

Ja, sie darf, bis Du volljährig bei Vertragsunterzeichnung bist.
Bis zu Deiner Volljährigkeit hat Deine Mutter die Vormundschaft.
Im Zweifelsfall kannst Du Dich an das Jugendamt wenden, falls Du glaubst, dass Deine Mutter ihrer Erziehungspflicht nicht nachkommt.

Gruß
Mario Gaida

Hallo, ich bin mit zwar nicht 100 % sicher, aber ich glaube sie darf das. Grüsse

Hallo,

ich kann da nicht wirklich weiterhelfen, aber meiner Meinung nach ist Deine Mutter erziehungsberechtig und das mindestens bis zu Deinem 18ten Lebensjahr und hat somit durchaus das Recht, dir diesen Ausbildungsplatz zu verweigern.

Man koennte vielleicht hier auch noch anfuehren, dass Deine Mutter Dir mit der Verweigerung dieses Ausbidlungsplatzes ja nicht generell das Recht auf eine Berufsausbildung verweigert, somit ist eine Verhaeltinismaessigkeit der Mittel durchaus gegeben.

Deshalb hat der Gesetzgeber wohl auch die Unterschrift der bzw. des Erziehungsberechtigten auf dem Ausbildungsvertrag vorgesehen.

Aber das ist lediglich meine persoenliche Anschauung der Dinge. Der von mirf gegebene Kommentar stellt keine Rechtsberatung dar! Ich bin kein Jurist und schon gar kein Rechtsanwalt!

Gruesse

Charly

Hallo,

sie darf. Es hängt davon ab, dass sie das Sorgerecht für Dich bis zum 18. Lebensjahr hat und damit das Aufenthaltsbestimmungsrecht (BGB §§ weiß ich nicht)
Werdet Ihr Euch nicht einig, kannst du das Jugendamt hinzuziehen, die den Fall prüfen.
Das allerdings ist immer erst der letzte Schritt, der erst dann vollzogen wird, wenn die Situation bereits völlig eskaliert ist. Ein Sorgerechtsentzug komme nur in Frage, wenn das Kind wirklich bedroht sei, in seiner Entwicklung massiv eingeschränkt werde.
Ich schlage vor, Du suchst gemeinsam mit Deiner Mutter eine Beratungsstelle auf (z.B. Jugendamt oder auch eine der Wohlfahrtsverbände, Caritas, Diakonie, DRK usw.) und Ihr versucht eine einvernehmliche Regelung.
Frohe Weihnachten

Hallo,
an einer gütlichen Einigung mit Deiner Mutter führt wohl kein Weg vorbei. Die Rechtslage ist glasklar:
$106BGB/ wenn Du als Minderjähriger (7 bis unter 18) einen Vertrag schliesst, aus dem Du nicht nur rechtliche Vorteile ziehst (Ausbildungsverträge haben auch Pflichten!), so ist der Vertrag schwebend unwirksam und erst mit nachträglicher Genehmigung durch die Eltern/gesetzl. Vertreter rechtskräftig (§108 BGB).
Eigentlich sollten Eltern ihren Kindern nicht die Zukunft verbauen, andererseits hat Deine Mutter vielleicht nachvollziehbare Gründe für ihren Standpunkt. Hier hilft eigentlich nur REDEN.
Viel Erfolg,
Michael

Hallo,

also prinzipiell müssen Ihre Eltern (beide) den Ausbildungsvertrag mit unterschreiben, so lange Sie nicht volljährig sind.
Sollte das verweigert werden, dann wenden Sie sich an die zuständige IHK.
Ihre Oma müßte eigenlich wissen, dass es im Grundgesetz eine Berufswahlfreiheit gibt. Außerdem gilt das Berufsbildungsgesetz.

Beste Grüße

Frank Seiler