Muttertag

Kultur & Gesellschaft Gender Studies
#21

Hallo,

ist Muttertag feiern eigentlich noch zeitgemäß? Ich habe den
Eindruck, dass dieser Tag zum einen der eigenen Mutter zuliebe
gefeiert wird, wenn sie um 1930 geboren wurde, und zum anderen
wird dieses „Fest“ mühsamst von vielen Wirtschaftsbereichen
hochgespielt.
Was meint Ihr, wird Muttertag in 20 Jahren ausgestorben sein
oder macht er Sinn und sollte beibehalten werden? Feiert Ihr
Muttertag?

hab dieses jahr meine mutter ganztags gebucht. trotz konkurrenz. ein zwei-weiber-tag. tat gut. abends dann das obligatorische schön,dassesdichgibt, bevor sich alles verpisste. kalt war´s. hab einen pullover mehr gebraucht, als ich dachte. bin auch einer ehemaligen mutter begegnet. der von einem freund. er ist tot. sie heulte ein bißchen, fühlte sich verstanden und ging weiter. zustand nach selbstmord. muttertag eben. hab höflich wie ich bin telefonnummern mit ihr ausgetauscht und gesagt, dass die mutter ihres enkels ihr sehr ähnelt. was willst du machen? wozu gibt es den tag überhaupt? sie kam extra nach dresden aus stuttgart. jeder verletzt sich so gut er kann. sie geht dazu über den friedhof.

viele Grüße

grilla

biggi

#22

die Mutter als Institution
hallo Biggi,

wahrscheinlich sind wir uns darin einig, dass zu Gedenktagen immer mindestens 2 Leute geben muss. Macht der einer oder der andere Part nicht mit, gibt es Frust. Wenn die Vorstellungen über diesen Gedenktag unterschiedlich sind, gibt es auch Frust.
Mag sein, dass Muttertag ein sensibler Tag ist, der zur Frustvermeidung viel Einfühlungsvermögen erforderlich macht.

Ich finde, dass Mutterschaft schon wie eine wertvolle und höchst lebendige Institution betrachtet werden kann, die gepflegt sein sollte. Und im Endeffekt ist es egal, ob die Pflege an einem Gedenktag oder portionsweise sporadisch geschieht.
Aber ich brauche den Muttertag nicht, weil mich nicht Blumen freuen, mit denen ich rechne. Mich freut eine überraschend gebrachte Tasse Tee, wenn ich für den Gang zur Küche zu müde bin, obwohl ich in der Familie für die Versorgung mit Tee zuständig bin.

viele Grüße
grilla

#23

spinnen
hallo grilla,

wahrscheinlich sind wir uns darin einig, dass zu Gedenktagen
immer mindestens 2 Leute geben muss. Macht der eine oder der
andere Part nicht mit, gibt es Frust.

hm, geht mir jedes jahr zu weihnachten so. den ganzen tag gruselt mich vor der nacht. wie werde ich einen könig los wenn er sich schon vor dem 6.1. einquartiert, ist das alljährliche rollenspiel.

Wenn die Vorstellungen über diesen Gedenktag unterschiedlich sind,

huldiger und zu huldigender? da ist gender drin. zufall.

gibt es auch Frust. Mag sein, dass Muttertag ein sensibler Tag ist,

nö. söhne gibt es viele. da kommt es auf den einen oder anderen nicht so an. irgendeine mutter wird sich schon finden. und wenn es die schwiegermutter ist.

der zur Frustvermeidung viel Einfühlungsvermögen erforderlich macht.

familie, schmacht. eine schier unerschöpfliche geldquelle

Ich finde, dass Mutterschaft schon wie eine wertvolle und
höchst lebendige Institution betrachtet werden kann, die
gepflegt sein sollte.

hm, mütter sind so sexy. besonders nach gebrauch

Und im Endeffekt ist es egal, ob die
Pflege an einem Gedenktag oder portionsweise sporadisch
geschieht.

alpenveilchen macht sich gut. da brauchst du nicht so oft gießen. efeu auch.

Aber ich brauche den Muttertag nicht, weil mich nicht Blumen
freuen, mit denen ich rechne.

ich finde ihn diskreminierend und schau deshalb wen ICH an dem tag als mutter benutze. sonst behauptet noch wer, ich wär nicht ausgelastet, stöhn.

Mich freut eine überraschend
gebrachte Tasse Tee, wenn ich für den Gang zur Küche zu müde
bin, obwohl ich in der Familie für die Versorgung mit Tee
zuständig bin.

earl grey?

viele Grüße :smile:

grilla

biggi

#24

Hallo biggi,

familie, schmacht. eine schier unerschöpfliche geldquelle

eher Geldloch, auf Nimmerwiedersehen. Alles was sich in Geld messen läßt ist in Wirklichkeit nicht viel wert, weil es verrotten kann.

hm, mütter sind so sexy. besonders nach gebrauch

erst ist Frau sexy und dann wird sie Mutter. Eine Frau mit Bauch, später mit Cellulitis und Hängebusen? Wenn das sexy wäre, würde die Kosmetikindustrie pleite machen.
Ich hasse solche Fernsehsprüche wie: „wie schaffen Sie es als 2fache Mutter so gut auszusehen…“

alpenveilchen macht sich gut. da brauchst du nicht so oft
gießen. efeu auch.

ich habe ausschließlich genügsame Pflanzen, und nur die starken überleben. :smile:

Mich freut eine überraschend gebrachte Tasse Tee,…

earl grey?

egal, hauptsache warm in einer bauchigen Tasse - wie eine Mutter.*g*

viele Grüße
grilla

#25

eher Kinder-tag
Hallo Grilla…

ich persönlich mache mir aus Muttertag so rein gar nichts. Mir wär es am liebsten, wenn er „spurlos“ an mir vorüberziehen würde.
Das geht aber nur so lange, bis die Kinder in den Kindergarten kommen.
Dort wird wochenlang drauf hingearbeitet, Gedichte zu lernen, etwas zu basteln, damit sich Mama auch standesgemäß freut an Ihrem Ehrentag.
In den ersten Schuljahren wird das dann entsprechend weitergepflegt.
Meine Grosse ( inzwischen 13 ) hatte immer grosses Verlangen danach, mir Frühstück zu machen. Nachdem sie eine ausgesprochene Langschläferin war, konnte ich am frühen Nachmittag damit rechnen, etwas zwischen die Zähne zu bekommen. Dafür stand dann wirklich ALLES auf dem Tisch, was essbar war. Und Mama musste sich freuen. Auch wenn das anschließende Abräumen wieder in meinen Tätigkeitsbereich gefallen war.
Nun ist sie alt genug, diesen Unsinn zu lassen. Ungekränkt zu verstehen, dass ich eben keine Freude an soetwas habe.
Meine Kleine ist noch nicht so weit. Sie ist in der 1. Klasse und da wird noch gebastelt. Wochen vor dem Muttertag fiebert sie schon mit Aussagen: " Ich freu mich schon so auf den Muttertag!". Natürlich nehm ich ihr die Freude nicht.

Aber ist es dann nicht so, dass dies im Grunde ein Kinder-tag ist?
Die Kinder freuen sich, ihre Schätze loszuwerden und die Mütter freuen sich ( wenn überhaupt ) darüber, dass die Kinder sich so freuen.
Darf man sich als Mutter dem Muttertag entziehen?
Darf man seinen Tag so gestalten, wie man das gerne möchte, also auch mit nicht-feiern?

mütterliche Grüsse
Tanja