Hi Claus,
Apriorisch ist die Mystik!
wie sollte sie denn? Das ist doch unlogisch.
Alle Quellen, die ich kenne, bestätigen das genaue Gegenteil,
denn sämtliche Mystiker gehen schon von vornherein davon aus,
das es „Gott“ gibt, die sie dann durch irgendeine der
hundertausend Arten von mystischen Methoden in ihrer
„Erfahrung“ selbst bestätigen.
Da reden wir wohl aneinander vorbei.
Von mystischer Erfahrung kann man erst
reden, wenn man eine solche gemacht hat
und nicht a priori. Und wie du selbst sagst
und ich es auch denke…
Genau das ist der igentliche Haken, dass es nicht um eine
„richtige“ Vorstellung gehen kann in der Religion und in der
Mystik, sondern nur immer um eine „falsche“, denn woher will
irgend ein Mensch wissen, dass es „Gott“ wirklich gibt?
…nicht nur, dass man nicht weiß ob es Gott
wirklich gibt, sondern auch wie, wer, was, wann…
Gott ist. Wie sollten also Leute, die du
wohl meinst, in der Lage sein, das apriorisch
zu denken?
Hast du schon mal was von der DIALEKTIK der Vernunft gehört?
Ja, damit kenne ich mich ein wenig aus
und ich verstehe nicht wie du darauf
kommst, im wikipedia steht folgender
Artikel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mystik
Ich beziehe mich jetzt auf den Absatz:
„Rezeptionen, Ansätze und Wortmeldungen aus Philosophie und Psychologie“
Da schreibt z.B Karl Jaspers:
„von einer „Auflösung des Subjekt-Objektverhältnisses, d.h. der Aufhebung sowohl der Ausbreitung der gegenständlichen Welt wie der persönlichen Individualität … [und kritisierte] In der mystischen Einstellung fehlt alles Rationale: Es gibt keine logische Form, keinen Gegensatz, keinen Widerspruch. Alle Relativitäten des Gegenständlichen, alle Unendlichkeiten und Antinomien bestehen nicht.“
Also nix mit Dialektik. Die übrigen sehen das
wohl ähnlich.
Somit wäre auch deine Mystik
Meine Mystik? Ich habe keine Mystik!
zunächst einmal eine
intellektuelle Voraussetzung an Interesse, eine bestimmte
mystische Erfahrung machen zu wollen.
Das nun ist deine Mystik!!!
Imho hat dieses Interesse nichts mit
Mystik oder besser gesagt mystischer
Erfahrung zu tun. Oder wie Wittgenstein
sagte, auch in obigem Artikel zu lesen:
„Es gibt allerdings Unaussprechliches: Dies zeigt
sich, es ist das Mystische“
Das Mystische, wenn es so etwas wirklich gibt,
muss sich also zeigen. Man kann es nicht herbeidenken,
nicht herbeisehnen und schon gar nicht
apriorisch „wissen“ oder sich vorstellen.
Wir haben es hier also mit 2 Ebenen zu tun:
- Das Bemühen um eine mystische Erfahrung.
- Die tatsächliche Erfahrung.
Wenn du von ersterem redest, dann sind
wir uns natürlich einig. Wenn ein geistlicher
seinen Glauben zu bestätigen sucht, dann
sind wir uns auch einig. Nur wird dieser
wohl enttäuscht werden.
Wir reden hier also von zwei verschiedenen „Dingen“.
Okay, aber sobald du deine Erfahrung kommunizierst, wird eh
immer ein „Schuh“ daraus, nämlich immer ein RELIGIÖSER Schuh,
Ob ich meine Erfahrung dann kommuniziere werde ich
dich gegebenenfalls wissen lassen.
Ob das dann ein religiöser ist bezweifle
ich, weil es dann keine Religion mehr
bräuchte. Oder irre ich hier? Man kommt
von einer Frage in die andere, wenn man
über solche Dinge nachdenkt!
Danke für deine Antwort und Impulse.
Gruß
Treo