Mythologie, Weitergabe Wissen/Waffe

Liebe/-r Experte/-in,

ich bin auf der Suche nach einer Sage, die folgendes zum Inhalt hat: Jemand (ob Gott oder Mensch spielt keine Rolle) hat die Möglichkeit, einem anderen, dem er wohlgesonnen ist, eine Waffe oder Wissen weiterzugeben. Das Problem aber ist, dass er sich nicht sicher ist, ob der „Empfänger“ dieses Wissen/diese Waffe gut einsetzen wird.

Fallen Ihnen da irgendwelche Beispiele ein?

Hallo Daniel!

Ich muss leider sagen, dass mir da konkret keine guten und treffenden Beispiele einfallen. Ich weiß nicht, ob ich das richtig verstanden habe, aber letztendlich soll es doch darum gehen, dass man sich erst als „würdig“ erweisen muss, um jene Waffe oder bestimmtes Wissen zu erlangen, oder?
Das würde zum Beispiel zu Gralsepen passen: ein unerfahrener junger Ritter muss sich erst verschiedenen Prüfungen unterziehen, bis er sich als „würdig“ erweist, in ein bedeutungsträchtiges Geheimnis eingeweiht zu werden.

Vielleicht würde auch die Excalibur-Sage zutreffen? Merlin „verbannte“ das sagenumwobene Schwert in den Stein, sodass nur der wahre König Englands es herauszuziehen vermag, also derjenige, der für England gutes will.

Vielleicht hilft dir ja auch diese Seite weiter: http://www.mythologie.de/home/frame.html
Dort besteht auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Ich hoffe,ich konnte dir wenigstens etwas weiterhelfen.

Hallo sevi,

zuerst vielen Dank für die Antwort. Meine Frage war evtl. zu kurz, ich präzisiere sie etwas. Es ist weniger die Frage ob der Empfänger „würdig“ ist. Vielmehr suche ich nach einer Sage, in der sich der Geber Sorgen macht, ob er darauf vertrauen kann, dass der Empfänger das Wissen/die Waffe richtig einsetzen wird. Gleichzeitig aber mag er den Empfänger (es könnte z.B. sein Sohn sein), so dass er auch voller Sorge ist, dem Empfänger die Waffe/das Wissen zu verwehren.
An diesem Dilemma bin ich interessiert: Der Geber denkt „Es könnte besser sein, ihm die Waffe zu verwehren, er wird sie missbrauchen“ UND GLEICHZEITIG denkt er „Es könnte schlimm sein ihm die Waffe zu verwehren, er könnte sie nötig haben!“

Viele Grüße, Daniel

Hallo Daniel!

Ok, ich weiß jetzt genau, was du meinst. Und vor allem kommt mir das ziemlich bekannt vor, doch mir will gerade absolut nichts einfallen.(Die Sache klingt für mich irgendwie nach griechischer oder nordischer/germanischer Mythologie…ich bin echt am überlegen.)Tut mir leid, dass ich dir nicht weiterhelfen kann, aber ich werde weiter überlegen und sollte mir tatsächlich noch etwas einfallen, werde ich es dir sagen.

Viele Grüße,
sevi

Hallo Daniel,
die Fähigkeit der Götter an auserwählte Menschen eigene Fähigkeiten oder Wissen temporär weiterzugeben ist quer
durch alle alten Glaubensrichtungen und Sagen bekannt.

Allerdings ist das meist ein zeitlich begrenzter Zustand und es werden auch nur Teile des Wissens oder Könnens weitergegeben.

Es wäre hilfreich zu wissen, aus welcher Zeitperiode oder Glaubensrichtung diese Sage kommt nach der Du suchst. Eine eventuelle geographische Angabe könnte auch weiterhelfen.
Ist bekannt ob es sich bei dem „Empfämger“ um einen Sterblichen oder Halbgott handelte? Und geschah diese Tat aufgrund einer bevorstehenden Schlacht?

Für`s Erste kann ich keine genaueren Angaben machen, da es zu viele Beispiele dafür gibt.

Mit freundlichen Grüssen

antares77

Hallo Daniel,

laut sumerischer Mythologie hat Gott Enki Utnapitschim (dem sumerischen Noah)Kenntnis darüber gegeben, wann die Sintflut kommt und wie er sich schützen kann.
Da Enki einem Schwur der Götter folgen musste, die Menschheit nicht über die kommende Katastrophe zu informieren, griff er zu einer List.
Er befahl Utnapitschim sich hinter einen Vorhang im Tempel zu stellen, was dieser Tat.
Darauf sprach Enki mit dem Vorhang und Utnapitschim konnte natürlich alles hören.
Enki instruierte ihn auch über den Bau einer Arche.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.

Gruß
Dorothee

Hallo antares77,

Danke für Deine Antwort - ich weiß, dass meine Anfrage sehr unbestimmt ist. Das liegt daran, dass ich keine Ahnung habe aus welchem Kulturkreis etc. die Sage stammt.
Zentral aber ist das Dilemma, das ich in der Antwort auf sevi versucht habe genauer zu erklären: Der Geber denkt „Es könnte besser sein, ihm die Waffe zu verwehren, er wird sie missbrauchen“ UND GLEICHZEITIG denkt er „Es könnte schlimm sein ihm die Waffe zu verwehren, er könnte sie nötig haben!“

Vielleicht bringt das Dich auf neue Ideen?

Herzlichen Dank, Daniel

Hallo Dorothee,

vielen Dank für die sehr interessante Sage, die ich nicht kannte. Auf mein Problem passt sie leider nicht so recht. Denn wichtig für die Geschichte, die ich im Kopf habe ist das Dilemma, welches ich im obigen Beitrag (der dritte: Antwort auf sevi) versucht habe besser zu erläutern: Der Geber denkt „Es könnte besser sein, ihm die Waffe zu verwehren, er wird sie missbrauchen“ UND GLEICHZEITIG denkt er „Es könnte schlimm sein ihm die Waffe zu verwehren, er könnte sie nötig haben!“

Fällt Dir dazu vielleicht noch etwas ein?

Danke Dir, Daniel

Hallo Daniel,

leider fällt mir dazu nichts konkretes ein.
Es handelt sich klar um den bekannten Konflikt Gut/Böse in Abwägung der eigenen Entscheidung. Eine Sage die direkt diesen Kern enthält mag mir nicht einfallen.
Dieses Zögern des „Gebers“ scheint mir sehr untypisch für Mythologie ausserhalb einer monotheistischen Glaubensrichtung bzw Kultur.
Wenn dem so ist, lässt sich zumindest eine Eingrenzung vornehmen. Tut mir leid nicht helfen zu können.

Viel Glück weiterhin.

Mit freundlichen Grüßen

antares77

Hallo Daniel,

vielleicht helfen dir die Sagen von Gesar weiter. Er war und ist ein tibetischer Nationalheld und Göttersohn. In seinen Legenden geht es häufig um Waffen. Soweit ich mich erinnere auch darum „göttliche“ Waffen weiter zu geben, oder zu versagen (den Menschen).

Vielleicht kannst du deine Frage etwas präzisieren?

Liebe Grüße
Dorothee

Hallo Daniel,

ganz spontan fällt mir dazu nur der „Highlander“ ein, der das Wissen einer Person durch die Berührung dessen Waffe erlangt. Das Wissen kann an jeden Unsterblichen weitergegeben werden, egal ob „gut“ oder „böse“. So werden manche Unsterbliche von Kortan („böses“ Gegenstück zu Quentin Mac Leod) dazu gezwungen (meist nach einem verlorenen Kampf) das wissen mit ihm zu teilen.